15.04.2012, 12:28
Vollständiger Spielname: SSX
Publisher: Electronic Arts
Entwickler: EA Sports
Release: 1. März 2012
Altersfreigabe: ab 6 (USK)
Uncut: Ja
Genre: Sport/Arcade
Spieler: 1
Texte: Deutsch
Festplatteninstallation: Nein
Playstation Move:Nein
Stereoskopisches 3D: Nein
Online-Pass: Nicht zwingend erforderlich
Angebot: SSX (Amazon)
Wirklich lange ist es her, da durften wir noch mit unseren virtuellen Sportlern den schneeweißen Hang runterbrettern und tricksen was die Trickkiste hergab. Das waren noch Zeiten, da waren die Controller kabelgebunden und die Konsole trug den Namen Playstation 2. Das ist jetzt rund 7 Jahre her. Zwar erschienen Ableger für PSP oder Nintendo Wii. Den Next-Generation Konsolen aber blieb dieser Spaß vorenthalten. Grund genug für EA, SSX auch für die PS3 User zu releasen.
Schneeweißer Spaß garantiert?
Wer sich die Gameplay-Videos anschaut, bekommt garantiert Lust auf mehr. Die waghalsige Geschwindigkeit, diese ungemeine Rumtrickserei und Springerei macht optisch auf jeden Fall was her und bringt Fans der Reihe dazu, in den nächsten Laden zu rennen und die PS3 anschließend anzuwerfen. SSX kommt ohne Festplatteninstallation aus, so dass wir relativ schnell ins Menü gelangen.
Natürlich wollen wir schnell auf die Piste, müssen uns aber zuerst an die Steuerung gewöhnen. Hier kommt ein Tutorial gradezu richtig, so dürfen wir aus 8000m aus dem Helikopter springen und uns werden die wichtigsten Steuerungsmerkmale erklärt.
Irgendwann kommen wir unten an und wir gleiten zum ersten Rennen, was uns die Chance gibt mit dem Tempo und der Steuerung vertraut zu machen.
SSX ist keine Simulation, sondern legt mehr Wert auf eine einfache, spaßige Steuerung. Wodurch sich Titel leider auch mit der Zeit leicht unanspruchsvoll gestaltet.
Vergiss die Karriere nicht!
World Tour ist hier sozusagen die Karriere.
Eine Geschichte gibt es nicht wirklich, was wir auch allgemein in der heutigen Videospielbranche vermissen.
In der World Tour machen wir im Prinzip nur eines: Wir sammeln Erfahrung in Rennen gegen unsere Konkurrenten und reisen dabei um die ganze Welt. Von den Rocky Mountains bis hin zum Mount Everest sind die größten und bedeutendsten Gebirge dabei. Jedes Gebirgsmassiv bringt nochmals mehrere Strecken mit sich und durch Bestehen dieser Rennen steigen wir ins Flugzeug und fliegen zum nächsten.
Wichtig sind auch die Punkte, die wir während der Rennen durch Tricks sammeln. Punkte die uns im Rennen in die Tricky Kategorie fallen lassen. Sind wir im "Tricky-Modus", so sehen die Tricks professioneller und gekonnter aus. Auch haben wir unbegrenzt die Möglichkeit, unser "Nitro" einzusetzen. Zumindest so lange bis wir gegen einen Baum rasen und wir wieder wie normale Snowboarder unterwegs sind. Übrigens gibt es auch "Supertricky", welcher in Sachen Trickserei nochmals eine Schippe oben drauf legt.
Die erspielten Punkte werden im Spiel auch addiert und wir können uns aufrüsten, um noch schneller und eleganter die Berge zu meistern. Je erfolgreicher wir sind, desto schneller schalten wir Modi und neue Pisten auf der ganzen Welt frei.
An die Fans des alten SSX dachten die Entwickler auch, so dürften so gut wie alle Sportler eingefleischten Fans bekannt vorkommen.
Die Strecken sind gut durchdacht, die Streckenführung geht in Ordnung. Oft aber erscheint Alles so plötzlich und die Übersicht zerfällt in Pulverschnee. Zum Glück aber können wir uns auf Sprünge gut vorbereiten. Auf jeder Strecke findet man Pfeile, die angeben dass vor uns eine Sprungschanze liegt. Auch Grinds auf Kanten und Schienen sind hervorgehoben. Sieht zwar leicht scheußlich aus, hilft aber ungemein. Die Pisten leben von großen Schluchten und schnellen Passagen, was dem ohnehin schon sehr guten Geschwindigkeitsgefühl zugute kommt.
Strecken ohne Ende! Oder?
Der ein oder andere Zocker wird staunen, auf den ersten Blick erscheinen gute 150 Events mehr als überdimensional.
Jedes Gebirgsmassiv ist in mehrere Strecken unterteilt und diese Strecken teilen sich nochmals.
So fährt man in verschiedenen Modi wie Rennen, Punkte etc. teilweise nur Streckenabschnitte ab. Mal nur das Ende, mal nur der Anfang, oder bestimmte Abschnitte. Wer es gerne länger mag, kann natürlich auch die komplette Strecke runterheizen.
In dieser Einstellung kommt man ingesamt auf mehr als 150 Events. Langeweile? Vielleicht ein bisschen, zumindest aber spielt der Schwiegriskeitsgrad mit. Das Spiel wird wirklich nie zu schwer, die Gegner rasen einem nicht einfach so davon oder tun so, als hätten sie Angst vor dem Schnee.
Wird es aber trotzdem zu schwer, bietet sich nach dreimaligen Scheitern die Gelegenheit, das Rennen zu überspringen.
Ein böser Crash und ihr seid plötzlich auf dem letzten Platz? Die Entwickler dachten wirklich an Alles und bauten eine Rückspulfunktion ein, wie wir sie aus NFS Shift II kennen.
Allerdings bedeutet das Schummeln auch Punkteabzug, sodass eure hart erarbeiteten Punkte einfach je nach Rückspullänge schrumpfen. An dieser Stelle hätten wir uns eher einen einfachen Restart gewünscht. Zwar gelingt so ein einfacherer Einstieg, aber es ist nicht das Gelbe vom Ei.
Entweder man fährt das Rennen komplett fehlerfrei oder man muss damit leben und evtl. von Neu anfangen. Aber nicht "teilweise fehlerfrei".
Schöne Landschaften..äää Gebirge satt!
Kennt ihr aus Gran Turismo Prologue das Gebirgsmassiv auf der Rennstrecke in Italien? Sie sieht wirklich fantastisch aus und auf eine solche Grafikpracht treffen wir auch, zumindest aus der Ferne.
Auch auf der Strecke gibt SSX grafisch so Einiges her und ist technisch einwandfrei. Die Framerate bleibt konstant und beschert uns schöne Kulissen und viel weißen Schnee. Snowboarden ist hier verdammt schnell und auch in der Geschwindigkeit wird die Umgebung sauber und ohne erkennbare Pop-Ups dargestellt. Zwar ist es keine Grafiksensation, das Auge wird aber in jedem Rennen verwöhnt.
Wichtige Details wie die Spuren im Schnee haben die Entwickler nicht vergessen und so bietet sich insgesamt ein sehr neutrales Bild.
Einzig die magere Auswahl an Bäumen lässt Spielraum für Kritik auf hohem Niveau. Problem bei dieser Sache ist, dass dadurch Streckenabschnitte teilweise irgendwie gleich aussehen.
Audiotechnisch reißt es uns mit, ein passender Soundtrack sorgt dafür, dass es wirklich Spaß macht. Elektro dominiert hier absolut, aber es gibt auch die Möglichkeit die eigenen Titel ins Spiel zu importieren.
Die Steuerung macht auf jeden Fall Spaß, soweit man diese beherrscht. Allerdings ist das Beherrschen keine große Sache. In dem anfänglichen Tutorial hat man bereits das Wichtigste gelernt, so dass ein Einstieg im ersten Rennen auf jeden Fall gut gegeben ist. Zwar wird man am Anfang eher irgendwelche Knöpfe drücken um die besten Kombos irgendwie rauszuholen, mit der Zeit aber weiß man dann genau was man tut.
Ärgerlich erschien uns am Anfang die Taste für die Rückspulfunktion. Oft kommt man versehentlich beim chaotischen Knopfdrücken dran und spult dann unfreiwillig zurück.
Da wäre mehr drin gewesen!
Im Multiplayer-Part hat EA wohl ein kleines bisschen gespart. Online kann man an verschiedenen Events teilnehmen (sog. Herausforderung), die man auch selber aussuchen kann. Allerdings fährt man die ganze Zeit nur gegen Ghosts, also Abbilder realer Spieler welche die Strecke schon gefahren sind.
Durch GPS Marken, die auf den Strecken verteilt sind, gibt es neben dem Rennen noch Motivationsschübe. Diese bringen auch Punkte mit sich, die wir benötigen um an Events teilzunehmen.
Das Startgeld gibt es am Ende dann für den Gewinner als Preis. Die ersten Male bringt dieser Modus viel Spaß mit sich, verliert aber schnell an Reiz. Schade ist aber, dass der Multiplayer kaum echtes "Multiplayer-Feeling" hat, wir können nicht mit den anderen kommunizieren oder direkt unser Können vergleichen.
Ebenso hätten wir es uns gewünscht offline mit Kumpels die Berge unsicher zu machen. Aber einen Splitscreen gibt es leider nicht.
Fazit:
SSX machte schon auf der PS2 viel Spaß und wir können hier sagen, auf der PS3 sieht es auch nicht anders aus. Zwar fehlt es an einigen Ecken: Der Multiplayer-Part hätte mehr Zuwendung bekommen sollen und der Rückspulmodus hätte nicht sein müssen. Dafür aber bekommen Snowboard-Fans ein solides Spiel, mit einem sehr umfangreichen Singleplayer. Die World-Tour ist zwar nichts Neues, bietet aber genug Abwechslung und fesselt Fans für lange Zeit vor den heimischen Fernseher. Die Trickkiste ist recht groß. Durch richtige Kombos und viel Zeit in der Luft gibt es haufenweise schöne Moves, zumal sich die Akteure noch sehr geschmeidig und menschlich bewegen.
Die Steuerung macht Alles richtig und für alte Hasen gibt es noch die klassische Einstellung oben drauf. Grafisch gibt es absolut nichts zu meckern, matschige Texturen gehören hier eher der Seltenheit an und die Weitsicht geht in Ordnung.
Wertung
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+ Sehr großer Umfang
+ Super Geschwindigkeitsgefühl
+ Zeitgemäße Grafik
+ Soundtrack
+ Viele Kombos/Tricks
+ Super Steuerung
+ Saubere Animationen
+ Spaßfaktor
- Magerer Multiplayer
- Rückspulmodus ungünstig
- Teilweise ähnliche Streckenabschnitte