Diese Woche fand an der Fachhochschule Köln erneut die Clash of Realities Konferenz statt. Dabei handelt es sich um eine internationale Veranstaltung, bei der es - zusammengefasst - um die gesellschaftliche Bedeutung von Videospielen geht. Ich konnte mir aus Zeitgründen leider nur einen der Vorträge anhören, der sich aber trotzdem gelohnt hat. Der Lehrer Santeri Koivisto arbeitet seit einiger Zeit daran, Konzepte für den Einsatz von Videospielen im Unterricht zu entwickeln. Mehr oder minder erfolgreiche Experimente mit Minecraft und Kerbal Space Program hat er bereits durchgeführt.
Für alle, die nicht dabei sein konnten, hier mein (kleiner) Bericht zum Vortrag "30 years of educational games. 30 years of 'learning games motivate students'.":
Clash of Realities 08.05.14. - Keynote Bericht
Tipp: Die Bildqualität ist besser, wenn Ihr den Bericht erst als PDF herunterladet und dann lokal öffnet!
Hat jemand von Euch die Clash of Realities Konferenz verfolgt? Falls ja, was haltet Ihr von dem Thema? Falls nein ... gleiche Frage?
Dem Vortrag selbst stehe ich etwas skeptisch gegenüber(basierend auf deinem Artickel). Zumindest in dem deutschen Schulsystem sehe ich auch ganz wenig Potential für sowas. Bei unserem Zeitdruck im Lehrplan ist die Effektivität der Unterrichtsmethoden sehr entscheidend und genau hier sehe ich das Problem. Grundsätzlich gehe ich schon davon aus, dass man mit dem Einsatz von Videospielen lernen kann, aber der Zeitfaktor spielt da eine erhebliche Rolle. Man kann natürlich durch AC an historische Ereignisse heranführen oder mit Portal physikalische Gesetze erklären, aber dafür wurden die Spiele nicht gemacht. Hier handelt es sich um Nebeneffekte, die man durch meist längerfristiges Spielen bekommt.
In maximal 1,5 Stunden müsste man da durch eine entsprechende Passage durchkommen und den Schülern das wichtigste klar machen. Hinzu kommt das nciht jedes Kind mit komplexeren Videospielen vertraut ist. Die Steuerung eines AC würde da schon jeden überfordern der für gewöhnlich kein Gamepad in die Hand nimmt. Der Aufwand überhaupt eine solche Stunde vorzubereiten wäre auch für den Lehrkörper ungewöhnlich groß.
Viel mehr Potential sehe ich da in Amerika. Hier wird viel mehr Geld in die Bildung investiert und die High School hat auch recht geringe Bildungsansprüche, was aber u.a. erlaubt, dass die Studenten viel mehr Zeit mit Fächern verbringen können, die sie interessiert. Somit haben auch die Lehrer viel mehr Zeit neue Methoden auszuprobieren und die Schüler zu motivieren.
Die beste Chancen wären meiner Meinung nach, wenn man versuchen würde die Publisher ins Bildungsgeschäft einsteigen zu lassen. Diese könnten dann von aktuellen Spielen DLC's auf Empfehlungen der Bildungsexperten erstellen.
Der profit sollte man nicht unterschätzen, denn Schulen kaufen dann ja nicht einfach ein Videospiel, sondern erwerben eine Lizens, die sie berechtigt dieses im Klassenraum vorzuführen. Der Markt für Bildungssoftware ist da sehr lukrativ.
Somit könnte man Spiele effektiver für den Unterricht gestalten und es langfristig durchsetzen, indem man es finanziell profitabel macht.
Am Ende sind solche Spiele mMn aber eben nicht viel mehr als Spielerei wenn es um mehr als Grundschulwissen geht. Denn da dürfte jeder Lehrer eine spezialisierte Software, Simulationen etc. bevorzugen, was auch mehr bringt als in Minecraft ein paar Klötze zu klopfen.
http://minecraft-de.gamepedia.com/Redstone-Schaltkreise
http://minecraft-de.gamepedia.com/Redstone-Schaltkreise
Jeder Lehrer der ein wenig Ahnung vom Thema hat wird solche Dinge aber in pspice oder multisim zeigen. Weil die genau dafür gemacht wurden und deshalb weitaus mächtiger sind als ein Würfeleditor. Ansonsten kannst du mir gern zeigen wie du einen Operationsverstärker in Minecraft nachbaust. Geht eben nicht, obwohl es eher noch zu einfacheren Schaltungen gehört.
http://minecraft-de.gamepedia.com/Redstone-Schaltkreise
Jeder Lehrer der ein wenig Ahnung vom Thema hat wird solche Dinge aber in pspice oder multisim zeigen. Weil die genau dafür gemacht wurden und deshalb weitaus mächtiger sind als ein Würfeleditor. Ansonsten kannst du mir gern zeigen wie du einen Operationsverstärker in Minecraft nachbaust. Geht eben nicht, obwohl es eher noch zu einfacheren Schaltungen gehört.
Zur Spielerischen Erstellung ist es eben besser geeignet und man kann der Kreativität da freien Lauf lassen. Für den Einstieg in die Materie und zum wecken von Interesse ist es allemal besser als 2D Programme.
Einen Verstärker habe ich auf die Schnelle jetzt nicht gefunden, aber es gibt als Bauteil in Minecraft einen Komparator (Verstärker mit Rückkopplung): http://minecraft.gamepedia.com/Redstone_Comparator. Damit kann man dann wieder andere Sachen realisieren. Eventuell gibt es bei tekkit auch Mods, welche die ET etwas erweitern - würde mich nicht wundern.