30.07.2014, 10:28
In Großbritannien ist es ab dem Jahr 2015 nicht mehr strafbar Filme, Spiele und Musik online zu tauschen bzw. herunterzuladen. Auf diesen Gesetzesentwurf (VCAP) einigte sich die britische Regierung in Gesprächen mit der Industrie. Ursprünglich sah das Gesetz die Sperrung des Internetanschluss und die Aufnahme in eine Raubkopierer-Datei vor. Dies ist nun vom Tisch. Stattdessen möchte man für das Thema sensibilisieren, ohne Strafen auszusprechen. Analysen haben ergeben, dass der durch Raubkopien entstandene Schaden verhältnismäßig sehr gering ist. Viel mehr konnte sogar ein Werbe-Effekt durch das frühzeitige Online-Stellen von Inhalten beobachtet werden.
Künftig erhält man in Großbritannien als Raubkopierer nur noch ein Schreiben, wenn man erwischt wird, in dem man auf die Problematik hingewiesen wird. Eine Bestrafung erfolgt aber auch im Wiederholungsfall nicht. Es muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass es Schadenersatzforderungen von Rechteinhabern dennoch weiterhin geben wird, da diese nicht auf dem strafrechtlichen, sondern zivilrechtlichen Wege entstehen. Dies trifft allerdings nur Tauschbörsennutzer und keine bloßen Downloader.
Die Entscheidung könnte ein Durchbruch auch für die Behandlung von Raubkopierern im restlichen Europa sein. Auch hierzulande ist die Rechtslage nach wie vor in vielen Punkten ungeklärt.