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Im Test: Payday - The Heist - Druckversion

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Im Test: Payday - The Heist - alexking - 06.11.2011 23:36


Vollständiger Spielname: Payday - The Heist
Publisher: Sony Online Entertainment
Entwickler: Overkill Software

Release: 2. November 2011 (EU-Store)

Altersfreigabe: ab 18 (PEGI)
Genre: Ego-Shooter
Sprache/Texte: Englisch/Deutsch

Vertrieb: PSN, PC
Download-Größe: ca. 2,4 GB
Preis: 16,99 EUR


In nahezu allen Spielen steht ihr immer auf der guten Seite oder verfolgt zumindest ein idealistisches Ziel. Anders aber in Payday: The Heist, denn im neuen PSN-Titel von Sony und Overkill schlüpft ihr in die Rolle von mit Clown-Fratzen maskierten Schwerverbrechern, die Raubzüge nur aus einem Grund durchführen – das liebe Geld. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht und Cops und FBI-Personal wird am Fließband erschossen. Wer einen Zivilisten tötet, wird dafür jedoch mit einem Geldabzug auf der Endabrechung bestraft - wohl um die Behörden gnädig zu stimmen.

Payday spielt sich wie ein klassischer Ego-Shooter. Ihr habt diverse Waffen zur Auswahl und bewegt euch durch verschiedene Locations, wobei ihr vordefinierte Missisonsziele erfüllen müsst. In erster Linie ballert ihr aber alles ab, was euch vor Kimme und Korn läuft. Insgesamt haben es 6 Raubzüge ins Spiel geschafft, die auch abwechslungsreich gestaltet worden sind. Bei den Verbrechen seid ihr nicht alleine unterwegs, sondern bekommt Hilfe von 3 CPU Kollegen, die über eine gute KI verfügen und einige Gegner für euch aus dem Weg räumen. Dabei folgen euch die Mistreiter auf Schritt und Tritt, ihr bestimmt jedoch selbst wann weiter vorgeprescht werden soll. Die Missionsziele werden Stück für Stück abgearbeitet. So müsst ihr in der ersten Mission beispielsweise eine Bank ausräumen. Dazu müsst ihr aber erstmal in der Lobby Geiseln nehmen, die Videoaufnahmen vom Server löschen, schließlich ein Loch in die Wand über dem Tresorraum brennen und euch dann mit dem gestohlenen Geld auf die Flucht begeben. Dies alles natürlich unter Dauerbeschuss. Denn die Gegner-KI ist ebenfalls recht aggressiv und spart nicht mit Munition.


Erfreulicherweise gibt es viele Möglichkeiten in den Locations, um in Deckung zu gehen. Diese wurden nicht einfach mit Hilfe von Kisten o.ä. stupide in die Gebäude gepflanzt, sondern passen stets stimmig zur Architektur der Räumlichkeiten. Ein Andocken an Wände ist aber nicht möglich. Dafür erholt sich euer Charakter deutlich schneller von Treffern als es in anderen Shootern üblich ist. Leider müsst ihr auch ständig nachladen, da die Standardwaffen zu Beginn ein viel zu kleines Magazin haben und es auch keine Granaten gibt – das nervt. Zudem klemmt die Nachlademechanik des Öfteren, was besonders ärgerlich ist, wenn man sich gerade aus einer Deckung hervorgewagt hat.

Geiseln nehmen spielt nicht nur in der Bankraubmission eine Rolle, sondern dies ist ein grundsätzliches Feature des Spiels, das auch einen Sinn hat. Denn wenn ihr einmal ausgeschaltet wurdet, kann einer eurer CPU-Kollegen automatisch mit der Polizei verhandeln und euch gegen Freilassen einer Geisel zurück ins Spielgeschehen holen. Die Cops versuchen aber auch während der Mission Geiseln zu befreien, deshalb solltet ihr Personen an taktisch günstiger Stelle gefangen nehmen.

Für einen Überfall benötigt ihr je nach Schwierigkeitsgrad in etwa 30 Minuten. Alternativ könnt ihr diesen auch völlig ohne KI-Räuber durchführen, habt es dann aber nochmal deutlich schwerer. Mit Abschüssen und vielen anderen Aktionen steigt ihr im Rang auf. Insgesamt gibt es satte 145 Ränge im Spiel, die ihr benötigt um neue Fähigkeiten wie etwa bessere Panzerung, umfangreiches Equipment wie beispielsweise zusätzliche Knebelbänder oder Laserminen oder eine Vielzahl an Waffen freizuschalten. Leider dauert es viel zu lange, bis ihr die wirklich coolen Schießprügel in die Hand nehmen dürft. Bis dahin habt ihr die Überfälle schon einige Male durchgespielt. Die Entwickler haben zwar im Vorfeld vollmundig versprochen, dass sich die Raubzüge jedes Mal anders spielen, dies ist aber nicht der Fall. Lediglich die Vorgehensweise der Cops richtet sich danach, was ihr anstellt, der Missionsablauf ist aber immer gleich und damit auf Dauer langweilig. Egal ob ihr einen Gefangenen befreien müsst, in einem Schlachthof ein Blutgemetzel anrichtet oder einen Diamantenraub in einem Wolkenkratzer durchführt, dies alles spielt sich nach dem ersten Abschluss irgendwie gleich. Es fehlen Zufallsmomente sowie variierende Missionsziele- und Orte. Aufgrund der wirklich großen Gegnerschar an Gesetzeshütern, die auch taktisch vorgehen und Hintereingänge nutzen oder Rauchgranaten werfen, bleibt das Spielerlebnis aber immer fordernd.


Die Optik des auf Konsole exklusiven PS3-Spiels ist ordentlich und verfügt über viele liebevoll platzierte Details in den Levels, mit denen man teilweise auch interagieren kann und einige recht offene Spielabschnitte. Im Vergleich mit einem anderen aktuellen PSN-Shooter wie etwa Crysis, ist die Grafik aber zu wenig lebendig. Das liegt daran, dass die Texturschärfe an vielen Stellen zu wünschen übrig lässt und es kaum Effekte und Animationen gibt. So erscheinen Objekte wie etwa Geldtaschen wie von Geisterhand, ohne dass es eine animierte Bewegung dazu gibt und Schatten und Licht wirken wie am Boden fest getackert. Grafisch imposant ist lediglich die Brücken-Mission, in der es wie aus Kübeln schüttet und die Gicht euch die Sicht raubt.
Auf Cutscenes hat man gleich vollständig verzichtet und auch ansonsten ist die Präsentation sehr steril, was sich in den unübersichtlichen Menüs fortsetzt. Trotzdem stimmt die Atmosphäre und man hat das Gefühl einen echten Überfall durchzuziehen, da die Szenarien realitätsnah eingefangen wurden.

Leider kann man das Spiel nicht pausieren. Ruft man das Menü auf, läuft das Spielgeschehen im Hintergrund weiter. Immerhin respawnen die Gegner nicht ständig und auch das Treffer-Feedback ist durchaus gelungen. In Sachen Sound spielt man aber auch alles andere als in der Oberklasse mit. Die Pistole hört sich wie ein Spielzeug an und auch die anderen Waffen-Sounds sind etwas schwach auf der Brust. Eine deutsche Sprachausgabe fehlt, allerdings gibt es ohnehin wenig Gesprochenes im Spiel und auf Englisch erscheint dies dann einfach authentischer. Die Schreie von Passanten und die Kommandos der Gangster sind dafür aber wiederum atmosphärisch und die Hintergrundmusik untermalt die Hektik beim Vorgehen.


Über einen Multiplayer verfügt Payday auch. Positiverweise gibt es hier auch einen Server-Browser, bei dem ihr vorab sehen könnt, welchen Raubzug ihr betretet. Der Rangaufstieg funktioniert übergreifend online und offline. Im Prinzip spielt sich der Co-Op Modus mit 3 Online-Kumpanen aber genauso wie der Einzelspieler mit aktivierter KI. Gut ist, dass ihr anhand einer Textanzeige immer sehen könnt, wo eure Kollegen sich gerade aufhalten und ob einer Hilfe benötigt. Besondere Features kommen aber nicht hinzu und teils bricht auch die Framerate ein, wenn viele Gegner sich auf engem Raum befinden. Völlig unverständlich ist jedoch, dass man auf einen Versus-Multiplayer verzichtet hat. Gerade Partien in denen eine Seite die Cops und die andere die Ganoven übernimmt, hätte man sich gewünscht. In der bestehenden Form kann der Multiplayer aber nicht auf lange Dauer fesseln. Immerhin gab man bereits bekannt, dass DLC zum Titel erscheinen soll.

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Payday: The Heist bietet ein sehr gutes Konzept, das sich von vielen anderen vor Pathos triefenden Ego-Shootern abhebt. Leider hat man daraus aber etwas zu wenig gemacht und ein Spiel geschaffen, das zwar viel Freischaltbares und gut durchdachte Missionen beinhaltet, diese aber leider auch viel zu schnell langweilig werden. Die unspektakuläre Präsentation trägt ihr Übriges dazu bei. Wer auf Shooter mit kooperativen Schwerpunkt steht und gerne unzählige Kugeln fliegen lässt, der darf sich ruhigen Gewissens die Clown-Maske aufsetzen. Für alle anderen ist es aber kein Pflichtkauf.



Wertung
_________________________________________________



+ Gute KI bei Freund und Feind
+ Viele freischaltbare Upgrades
+ Taktische Komponenten mit Geiselnahme und viel Teamplay
+ Stimmige Atmosphäre aus Hektik & Kontrollübernahme
+ Spannender Spielansatz…



- … aus dem man zu wenig gemacht hat
- Kein kompetitiver Multiplayer
- Missionen laufen bei erneutem Spielen gleich ab
- Magere Präsentation






RE: Im Test: Payday - The Heist - Darktraceur92 - 06.11.2011 23:51

Der Titel ist ja echt vielversprechend...
Aber ich glaube dass ich keine LangzeitMotivation aufbaun kann


RE: Im Test: Payday - The Heist - Nemthros - 07.11.2011 00:18

Das spiel muss nicht gut sein... hauptsache ich hab die Maske von der Gamescom


RE: Im Test: Payday - The Heist - king38 - 07.11.2011 01:57

Das Spiel macht bestimmt sehr viel Spaß, mann kann es sich schnell im PSN runter laden (nicht zu groß)

und es ist billig.

Das Spiel ist aber bestimmt nicht für Tag und Nacht geachtet, also es verliert an Reiz wenn man es einmal durchspielt.


RE: Im Test: Payday - The Heist - alexking - 07.11.2011 11:34

king38 :
Das Spiel ist aber bestimmt nicht für Tag und Nacht geachtet, also es verliert an Reiz wenn man es einmal durchspielt.


Die Amis mit denen ich es für den Test Co-Op auf den Servern gespielt hab, waren voller Enthusiasmus und haben sich die ganze Zeit Kommandos zugerufen. Teamplay stimmte auch. Gepackt hat es mich aber trotzdem nicht. Bei mir hat es eh jedes Spiel schwer, dass ich dauerhaft am Ball bleibe. Im PSN hat es dieses Jahr nur Limbo geschafft.


RE: Im Test: Payday - The Heist - Black_Sparrow - 07.11.2011 11:52

Ist ganz ok das Spiel. Habs mir letztendlich geholt. Trophäe Platin ist aber so gut wie unmöglich -.-.
Und ne Frage so nebenbei. Weiß einer wie ich gezielt Stammbäume auflevel? Komme beim Sturmangriffbaum nicht weiter und es wird irgendwie nur Unterstützung fortgeführt ...


RE: Im Test: Payday - The Heist - alexking - 07.11.2011 12:54

Black_Sparrow :
Ist ganz ok das Spiel. Habs mir letztendlich geholt. Trophäe Platin ist aber so gut wie unmöglich -.-.
Und ne Frage so nebenbei. Weiß einer wie ich gezielt Stammbäume auflevel? Komme beim Sturmangriffbaum nicht weiter und es wird irgendwie nur Unterstützung fortgeführt ...


Also bei mir haben sich alle 3 Bäume gleichzeitig mit aufgelevelt. Das erste Paket kommt ab Ruf 8 und das nächste ab Ruf 20. Das geht dann so weiter. Einige Sachen kannst du ja nicht als Equipment ausrüsten, daher hast du die Levelung vllt. nicht bemerkt.


RE: Im Test: Payday - The Heist - pvpwinner - 07.11.2011 13:59

Eigentlich ist der Titel nichts besonderes, doch die originelle Idee, der Preis und der Multiplayermodus sind im Gesamtpaket ganz nett zu haben. Könnte vielleicht daran liegen, dass im Moment fast ausschließlich an Ego-Shootern gearbeitet wird. Auf jeden Fall ist mir jeder andere Titel aus verschiedenem Genre, also nicht Ego-Shooter, eine willkommende Abwechslung.

MfG


RE: Im Test: Payday - The Heist - fremder1999 - 07.11.2011 14:29

Die Grafik ist ja wohl mal voll beschissen Big Grin


RE: Im Test: Payday - The Heist - alexking - 07.11.2011 14:35

fremder1999 :
Die Grafik ist ja wohl mal voll beschissen Big Grin


Naja, für ein PSN Spiel ist die schon in Ordnung, wie im Review erwähnt halt zu leblos wegen fehlender Animationen und Render-Szenen. Mancher Vollpreis-Shooter sieht aber schlechter aus (ja Call of Juarez du bist gemeint).


RE: Im Test: Payday - The Heist - MdominiqueX - 07.11.2011 22:15

Über die Grafik lässt sich streiten, okay.
Die Idee an sich zum Spiel finde ich aber eigentlich recht gut.