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Im Test: Hitman Absolution - Druckversion

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Im Test: Hitman Absolution - Master_Jens - 29.11.2012 15:14



Vollständiger Spielname: Hitman Absolution
Publisher: Square Enix
Entwickler: IO Interactive

Release: 20. November 2012

Altersfreigabe: ab 18 Jahren (USK)
Uncut: Ja
Genre: Action / Stealth

Spieler: 1
Sprache/Texte: Deutsch/Deutsch
Dateninstallation: Nein

PlayStation Move: Nein
Stereoskopisches 3D: Nein
Online-Pass: Nein

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Ziehen wir wieder in den Krieg der Geheimagenten

Hitman kennt wohl jeder der mit Computerspielen etwas am Hut hat. Der letzte Hitman Teil ist schon wirklich lange her, ganze 6 Jahre mussten wir ohne den Glatzkopf auskommen. Ohne Schleichen, gekonntem Rumballern und dem ganzen Geheimdienstkram.
Grund genug für die Enwickler IO und Square Enix die PCs anzuschmeißen und uns nun die Glatze mit Barcode endlich auch in HD zu präsentieren.



Verrat, Waffen und Geld

Agent 47 - das ist alles, so heißt er. Er ist kein Unbekannter in seiner Branche. Und gefürchtet. Die Agency wurde verraten, von einer Agentin namens Diana. Sie kappte alle Communikationswege, löschte die Konten und ließ geheime Agenten auffliegen. Doch sie kann nicht lange untertauchen. 47 erhält die Anweisung sie zu töten. Nichts ungewöhnliches, aber persönliches. Diana rettete 47 im letzten Teil (2006) das Leben, aber Auftrag ist Auftrag. 47 ist eiskalt, und vollstreckt ihren Tod. Doch bevor sie stirbt, muss er ihr versprechen, auf ein kleines Mädchen namens Victoria aufzupassen. Victoria, die in dem Spiel eine sehr wichtige Rolle einnimmt, soll nämlich entführt werden von einer Verbrechergruppe, deren Anführer Chef einer Waffen- und Sicherheitsfabrik ist.

Doch 47 kam zu spät, Victoria konnte in einem Waisenhaus entführt werden. Die Jagd beginnt...


Die Story ist sehr wohl nichts Neues, jedoch mit einer ungemeinen Dramatik ausgestattet, so dass es fast unmöglich ist die PS3 ausschalten zu wollen. Wir durchleben, perfekt inszeniert, die Welt der Machtsüchtigen, der Korrupten und Geldgeilen.
Die Zwischensequenzen basieren auf einem Niveau, an das sonst nur Hollywood heran reicht. Die Schauplätze sind zudem noch sehr vielfälltig, das Auge bekommt so einige Ecken der Welt zu sehen - Chicago oder Panama sind hier gute Beispiele.

Oft aber fällt es uns jedoch schwer, dem Storyverlauf genau zu folgen. Wir wissen zwar auf was wir genau hin arbeiten, können aber de Öfteren die Locations nicht wirklich nachvollziehen. Warum sind wir jetzt genau dort? Die Namen und Figuren nehmen in dem Spiel aber eine klare Stellung ein, was uns grade noch dabei hilft den Faden nicht zu verlieren. Eintönig wird aber mit der Zeit das Eliminieren von Personen. In der Regel reicht es den ganzen Haufen von Wachposten zu erschießen. Das Ziel kommt von selbst.

Was uns dafür sehr positiv ins Auge gefallen ist: Wir haben einen sehr großen Freiraum. Es gibt immer mehrere Wege um ins Ziel zu gelangen. Wir sind nicht an einen Weg gebunden, sondern können selbst entscheiden wie sich 47 durchschmuggeln soll.

47 ist eiskalt, cool und immer schick angezogen. Damit geizt die Story keineswegs. So mussten wir nach einem Kapitel einen Anzughändler besuchen, der 47 wieder perfekt einkleidet. Jede Naht muss eben sitzen - das ist Hitman. IO schafft es nahezu perfekt, Hitman uns so zu präsentieren, dass absolut kein Stück Atmosphäre verloren geht.
Wir spielen eben einen Agenten, mit Glatze und Strichcode auf dem Hinterkopf, und nicht irgendeinen Agenten von vielen.



James Bond kann einpacken!


Das Spiel ist sagenhaft inzeniert, man durchlebt so ziemlich alle Höhenlagen. Mal ruhiger, mal angespannt oder explosiv.
Zwar ist dies kein Titel bei dem "Action nonstop" auf der Stirn steht, dafür wirken die Passagen durchdachter und realistischer. Hitman basiert eigentlich auf dem Prinzip der Entscheidungsfreiheit. Wollt ihr das Spiel ruhiger angehen, dann schleicht euch durch die Levels. Es gibt immer einen Weg, die Levels ohne Aufmerksamkeit der Feinde zu bestreiten.
Ohne Waffen geht es zwar nicht, der große Alarm bleibt aber aus. IO hing dieses Feature im Spiel an die große Glocke, das bezeugt auch der Punktestand, den ihr im Spiel erarbeitet. Tötet ihr einen, den ihr nicht töten sollt, so gibt es einen Punkte-Abzug.

Oft scheint jedoch die Lage so unübersichtlich, dass es doch besser erscheint gleich in die Offensive zu gehen. In manchen Levels ist das auch der schnellere Weg, als sich mit dem Gelände vertraut zu machen, einen vermeintlichen Schleichweg gefunden zu haben, zu sterben und dabei ständig neu zu starten.
Oft reicht es aus einen Wachposten abzulenken (indem wir z.B. einfach etwas werfen oder die Autoalarmanlage auslösen), und euer Weg ist frei. Mal ist es komplexer, mal weniger. Mit der Zeit können wir die Wachposten durchschauen. Die KI arbeitet zwar solide, man wünscht ihr aber ein kleines bisschen mehr Grips. Manchmal sitzt man vor dem Fernseher und schlägt die Hände vor dem Kopf.

47s Standard-Waffen sind auch sein Markenzeichen, die Silver Ballers töten geräuschlos. Diese stehen euch neben der Klaviersaite immer zur Verfügung. 47 ist aber trotzdem sehr flexibel was die Handhabung von Waffen angeht - er kann jede Waffe bedienen, von Maschinengewehr über Schrotflinte bis hin zum Sniper. Die gesamte Waffenauswahl ist insgesamt auch erfreulich groß gehalten.

Habt ihr mal jemanden in den Tod befördert, solltet ihr die Leiche laut Spiel immer gut verstecken. Wenn der Feind die Leichen sieht, werden die Wachposten aufmerksamer. Jedoch scheint diese Prämisse im Verlauf des Spiels immer mehr in den Hintergrund zu gelangen. Wir werden informiert, dass eine Leiche gefunden wurde und mehr nicht.
47 ist auch in der Lage, sich anzupassen. So können wir in Kleidung schlüpfen von Leuten, die wir gerade umgelegt haben. Aber wir sollten unseren Kollegen nicht zu nahe kommen - sonst fallen wir auf. Und genau dass macht das Umkleiden wieder zwecklos. Lediglich einmal konnten wir uns allein mit Hilfe einer fremden Kleidung durch ein gut bewachtes Gebiet schmuggeln.



Hitman steht für Perfektion - Die Grafik auch?

Jein. Kurz zusammengefasst entspricht die Grafik der Zeit. Ist aber keine Überraschung. Sie spielt aber auf einen soliden Niveau, meckernde Gesichter werden wir keine sehen. Die Weitsicht ist, wenn sie denn geboten wird, beeindruckend, kann aber nicht an Battlefield 3 heran reichen. Explosionen sind selten, jedoch wenn sie da sind sehen sie gut aus, aber überzeugen nicht ganz.
Die sehr vielen unterschiedlichen Gesichter im Spiel wirken lebendig und gut animiert. Die Licht- und Schatteneffekte überzeugen. Diese sind sehr fein dargestellt und bringen die Realität sehr nahe.

Die Gebäude und deren Zimmer halten sich im Spiel konstant auf einem Weltklasse Niveau - sehr schön modelliert. Besonders die Zimmereinrichtung im gesamten Spiel hätte 100% bekommen. Selten bekommen wir so lebendige Zimmer mit allen Details zu sehen. Sei es eine einfach unscheinbare Dekoration oder große Poster. Die Zimmer wirken belebt. Und nichts sieht so aus, als würden wir denken da schon einmal gewesen zu sein. Die Entwickler haben sehr wohl auf die vielen Details geachtet - Details machen Etwas erst perfekt.

Die Umgebung ist leider nicht zerstörbar. So explodiert ein C4 Satz direkt neben einer Bank aus Holz, und die Bank hat nicht einen Kratzer. Doch das schadet keineswegs. So bleiben euch immer noch gute Möglichkeiten in Deckung zu gehen. Aber Fenster oder dünne Holzplatten geben im Kugelhagel nach - zum Glück!

Besonders angetan hat es uns ebenfalls der Soundtrack. Die Spannung war genau deshalb manchmal auch fast unertäglich. Wir schleichen uns um das Gebäude, plötzlich fängt ein Orchester an zu spielen. Was passiert nun, warum die Musik? Unser Herz rast. Nicht nur das, auch die Synchronsprecher machen einen prima Job und sind ihr Geld wert. Hitman hat eine komplette deutsche Sprachausgabe, ohne Untertitel.



Kein Multiplayer - Hitman ist lieber alleine unterwegs

Wir kennen es klassisch. Wir sind auf einer Karte und schießen uns gegenseitig die Köpfe vom Hals.
Doch in Hitman verzichtet man auf dieses Szenario. Wir widmen uns nur kurz dem Online-Modus "Contracts", so sein Name. In Contracts ist es euer Ziel, ein Level zu wählen und dieses so zu gestalten wie ihr es wollt. Ihr könnt Waffen postieren, Wachen einem Job geben und ein Ziel festlegen. Wir erstellen quasi selbst unsere eigene Mission.
Anschließend werden diese Einstellungen online gestellt und andere Spieler nehmen eure Mission an und versuchen besser zu sein. Etwa durch weniger Zeugen oder weniger unnötige Tote.


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Das Fazit

Hitman Absolution weiß zu überzeugen. Er schrammt knapp an einer absoluten Höchstwertung vorbei. Ein Multiplayer existiert im Prinzip gar nicht, dafür bekommen wir eine Singleplayer-Kost geboten, die sich gewaschen hat. Hitman machte sehr lange Pause und kommt nun zurück, besser den je. Die ganz große Freiheit musste zwar weichen, aber das Hitman Prinzip wurde 1A umgesetzt. Schleichen und leise töten, mit allen Mittel die eine normale Umgebung hergibt - niemand macht es besser.

Die Story weiß trotz eines 08/15 Ansatzes zu glänzen, man bleibt am Ball. Wie geht es weiter, was passiert als nächstes? Hinzu kommt die sehr schöne Grafik mit sehr wenigen Schnitzern. Leider ist sie keine völlige Überraschung, arbeitet aber solide ohne Einbüßen in der Framerate. Die Musik im Spiel raubt einem oft den letzten Atem. Die Synchronsprecher vermitteln nahezu perfekt die aktuelle Lage, ob traurig, eiskalt oder aggressiv. Hitman ist ein sehr gutes Singleplayer Spiel, welches die 90er Wertung auf jeden Fall verdient hat. Klare Kaufempfehlung für die kalten Wintertage
.



Wertung
_________________________________________________


+ Tolle, sehr lange Story
+ Hollywoodreife Inszenierung
+ Stellenweise fantastische Grafik
+ Großartige Soundkulisse
+ Flüssiges Gameplay
+ Viele liebevolle Details
+ Hitman Feeling



- KI manchmal "dumm"
- Multiplayer fehlt...
- ... "Contracts" kann diesen nicht ersetzen






RE: Im Test: Hitman Absolution - Xeomorph - 29.11.2012 15:40

super test bericht.
ich habs ja auch gespielt und war richtig gefesselt von dem game Big Grin


RE: Im Test: Hitman Absolution - TrueBent - 29.11.2012 16:17

Mir sind leider die Level zu linear gestaltet. Blood Money war da viel besser. Das Sytem mit den einzelnen Abschnitten ist echt nervig. Schade, die meisten sind wahrscheinlich andere Meinung aber, es ist für mich aber eine Enttäuschung.
Bitte nicht falsch verstehen, das Spiel ist gut, aber kein Hitman mehr.

Solche Level wie Hope fand ich gut, das im Waisenhaus fand ich hingegen grottig. Inszenierung ist nicht das, was Hitman braucht.


RE: Im Test: Hitman Absolution - Aceman1 - 29.11.2012 16:45

Ich persönlich finde es nicht schlimm, das ein Multiplayer fehlt.
Mittlerweile hat fast jedes Spiel solch einen und diesen oftmals mehr schlecht als recht umgesetzt.


RE: Im Test: Hitman Absolution - Dragon2 - 29.11.2012 17:56

Was soll es denn da für einen Multiplayer geben? Multiplayer passt einfach überhaupt nicht rein und wäre totaler Quatsch bei Hitman. Contracts passt perfekt, vor allem da die fans früher genau das gleiche gemacht haben indem sie sich in Foren gegenseitig herausgefordert haben bestimmte Personen zu erledigen. Die Entwickler haben sich daran ein Vorbild genommen und es direkt ins Spiel integriert was gut gelungen ist.

Ich finde es schade das bei jedem Singleplayer titel inzwischen "Multiplayer fehlt" als Kritikpunkt aufgeführt wird.


RE: Im Test: Hitman Absolution - alexking - 29.11.2012 18:07

Dragon2 :
Was soll es denn da für einen Multiplayer geben? Multiplayer passt einfach überhaupt nicht rein und wäre totaler Quatsch bei Hitman. Contracts passt perfekt, vor allem da die fans früher genau das gleiche gemacht haben indem sie sich in Foren gegenseitig herausgefordert haben bestimmte Personen zu erledigen. Die Entwickler haben sich daran ein Vorbild genommen und es direkt ins Spiel integriert was gut gelungen ist.

Ich finde es schade das bei jedem Singleplayer titel inzwischen "Multiplayer fehlt" als Kritikpunkt aufgeführt wird.


Ich finde auch, dass ein Multiplayer nicht so recht zu Hitman passt. Allerdings muss man auch sagen, dass sich selbiger bei Uncharted und Assassin's Creed mittlerweile auch etabliert hat.

Und dann ist das natürlich ein Punkt, der für die Wertung mit ausschlaggebend ist. Ein gut gemachter MP erhöht ja die Spielzeit um Einiges. Aber ich bin auch ein klarer Verfechter des lieber gar kein MP, als ein schlechter MP Grundsatzes (siehe zuletzt AC III Liberation auf der Vita)