Schon lange ist es her, dass "Sleeping Dogs" von Square Enix damals auf der E3 angekündigt worden ist. Doch bislang wusste kaum ein Spieler was davon, abgesehen von der Tatsache, dass der Titel sehr an die "GTA"-Reihe angelehnt ist. Spätestens einige Wochen danach hat man von diversen Quellen erfahren, dass dieser doch ein indirekter Nachfolger des PS2-Klassikers "True Crime" sein wird. So oder so - das heiß ersehnte "GTA V" scheint noch hinter allen Bergen zu sein, da kommt doch ein Open-World-Titel wie "Sleeping Dogs" wie gerufen. Von kreativen Ideen scheint das Hong Kong-Gangsterabenteuer mehr als genug zu haben. Triadenkriege, Drogen, Geldeintreibung und Erpressung sind hier an der Tagesordnung. Trotz der offensichtlichen Gefahr als Triade den Löffel abzugeben, schlüpfen wir für euch in die Rolle eines Undercover-Agenten und erstatten einen ausführlichen Bericht.

Wei Shen, ein halsbrecherischer Officer wird aus den USA in seine Heimatstadt Hong Kong als Undercover-Cop versetzt. Die Mission ist streng geheim und hat höchste Priorität in der Bekämpfung sogenannter Triaden. Triaden sind nichts weiter als Gangs, die mit Erpressung, Drogen und ihren eigenen Regeln die Straßen von Hong Kong beherrschen. Wei fixiert sich dabei auf Winston - einem ehemaligen Bekannten aus seiner Kindheit und trifft auf seinen damals besten Freund Jackie. Wei selbst ist in seiner Vergangenheit durch ähnliches Vorgehen angeklagt worden und eignet sich daher am besten als Undercover-Ermittler. Doch bald merkt auch Wei, dass die Triaden sein Leben bestimmen, woraufhin der Ermittler zwischen zwei völlig unterschiedlichen Welten steht. Soll er wirklich seine Freunde an die Polizei verpfeifen ? Oder etwa doch auf eigene Faust handeln und den Tod seiner drogensüchtigen Schwester an ein skrupelloses Oberhaupt der Gangsterorganisation, einem "Redpole" rächen ? Diese zwei Seiten von Wei Shen plagen den Cop bis an das Ende der Handlung - gibt es da einen Kompromiss ?

Die Geschichtenerzählung gestaltet sich durchgehend wie bei "GTA". Ihr kommt an Missionspunkte, die eine stimmige Zwischensequenz auslösen. Der Übergang gestaltet sich dabei so flüssig, dass ihr als Spieler das Gefühl habt, hautnah dabei zu sein und die Geschehnisse zu beeinflussen. Doch der Schein trügt - trotz des kreativen Ansatzes, Wei zwischen zwei Parteien zu stellen, besitzt der Spieler keine Möglichkeiten die Handlung bzw. das Ende zu beeinflussen und die endgültige Entscheidung von Wei selbstständig auszuwählen. Was uns sehr positiv auffiel, sind die markanten Charaktere und die hervorragende Stimmung bzw. Atmosphäre, welche die Entwickler durch einfallsreiche Cutscenes und eine interaktive sowie lebendige Welt mit asiatischen Merkmalen erschaffen haben.

Um das Gleichgewicht zwischen dem Alltag eines Cops und dem eines Gangsters zu bewältigen, entschied sich der Entwickler für ein entsprechendes Punktevergabe-System. Durch eure Handlungen entstehen Triaden- sowie Cop-Punkte. Für aggressives Verhalten während der Missionen, wie zum Beispiel das Töten von Zivilisten oder diverse Sachschäden, kriegt Wei mehr Triaden-Ansehen. Cop-Punkte verdient man sich auf speziellen Missionen, beispielsweise durch das Hacken von Kameras, um einige Drogendealer zu entlarven. Allgemein unterscheiden sich die Cop- sowie Triaden-Missionen durch andere Farben und geben entsprechende Punkte ab. Durch das Verdienen von Punkten levelt ihr in dem Bereich hoch und ergattert neue Fähigkeiten. Beweist ihr euch als Cop, kann Wei später Shotguns aus Polizeiautos entnehmen. Als Triade erlangt Wei in höheren Stufen doppelten Nahkampfschaden.

Damit auch Abwechslung entsteht, gibt es unterschiedliche Arten von Missionen, unabhängig ob Cop oder Triade. In einigen Story-Abschnitten muss Wei beide Beine in die Hände nehmen und mit gekonnten Parkour-Skills die Schuldigen verfolgen. Darüber hinaus gibt es klassische Rennen, welche durch die Klassen A, B und C aufgeteilt sind. Erwirbt Wei ein Auto bestimmter Stufe, schalten sich Rennen dieser Stufe frei. Um als erster über die Zielgerade zu brettern, kann Wei seine Gegner durch gezieltes Rammen aus dem Rennen befördern. Ziemlich nützlich, wenn man keine knappe Entscheidung am Finish erwarten will. Die Spieler aus dem Westen werden vielleicht bei "Sleeping Dogs" nicht gleich am Anfang die richtige Kurve treffen - der Grund dafür ist der Linksverkehr. Aber so ist es nun mal in Hong Kong, daran muss man sich eben als "Nicht-Asiate" gewöhnen. Unfälle sind daher vorprogrammiert.

Geschossen wird in Sleeping Dogs eher wenig. Als Kung Fu-Lehrling erteilt Wei Shen harte Schläge und kann seine Auseinandersetzungen locker auf eine waffenfreie Art lösen. Doch falls Schusswaffen benötigt werden, ist der Undercover-Cop ebenfalls nicht zu stoppen. Die Macher haben nämlich ein nettes Feature in das Spiel implementiert, was sehr an die Bullet Time aus Max Payne erinnert. Wenn also Wei aus der Deckung heraus springt, schaltet sich die Zeitlupe ein und gibt euch die Chance durch gezielte Kopfschüsse dessen Dauer zu verlängern. Sieht sehr stylisch aus und macht mindestens genauso viel Spaß.

Was Sleeping Dogs von allen anderen derzeit auf dem Markt vorhandenen Titeln unterscheidet, ist die hervorragende Atmosphäre von Hong Kong. Allein auf dem Nachtmarkt ist sehr viel los. Keine monotonen Mengen, kein Textur-Matsch, sondern eine prachtvolle und farbenreiche Umgebung mit unterschiedlichen Menschen, die interessanter nicht sein könnten. Ein Marktschreier, der seine Plagiate los werden will, diverse Tänzerinnen und Masseusen - wir sind mehr als überrascht von so einer Inszenierung, ja fast schon als wären wir wirklich in Hong Kong.

In den Zwischensequenzen gibt es ebenfalls markante und einzigartige Charaktere zu bestauen. Die Asiaten sind offenbar dafür bekannt, exzentrische Persönlichkeiten erschaffen zu können. Atemberaubend: Bei Regen entpuppt sich Sleeping Dogs als ein Grafikwunder - die spiegelnden Pfützen auf dem Asphalt, mit Wasser durchsickerte Kleidung von Wei und letztendlich das eingeschränkte Fahrverhalten der Autos lassen einige Mäuler offen stehen. Das Gameplay geht nahtlos in Zwischensequenzen und andersrum über, wie beispielsweise bei der Uncharted-Serie. Sicher ist - Sleeping Dogs hat die Latte für GTA V ganz hoch gelegt.

Akustisch kann Sleeping Dogs einfach nicht enttäuschen. Allein der Soundtrack weist schon in die richtige Richtung. Diesen haben wir für euch zum Anhören unten im exklusiven Gameplay zusammen geschnitten. Die Synchronisation der Charaktere ist typisch englisch, umso mehr passen die Stimmen mit den Charakteren überein und rufen wie auch die Grafik die richtige Atmosphäre herbei. Ab und zu reden die Charaktere chinesisch, was dem Titel nur zu Gute kommt. Sleeping Dogs besitzt ebenso wie GTA eigene Radio-Sender. Diese beinhalten alles, wirklich alles, um kein Genre links liegen zu lassen. In hitzigen Verfolgungsjagden, samt Explosionen kann sogar Mozart zu hören sein - skurril ?

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hammer geil nur noch eine frage !
habe das überflogen unswar kann man da mission machen wie bei gta oder muss man die mission machen ?

Lies das Review, dann erfährst du es.

P.S. Das gesamte Bildmaterial ist für den Test extra aufgenommen worden. (Screenshots, Gameplay)

Wir hatten die PEGI-Version.

gut habe ich auch aber unter "zum Angebot (Amazon)" ist ja die deutsche cut version.

Vom Aussehen her kann man bei denen ja nicht viel machen, die sehen ja auch alle gleich aus Da mussten die sich was neues einfallen lassen

Spoiler: (anzeigen)

Das ist schön und gut aber dann sollte Im Test nicht stehen:

"Uncut: Ja
Altersfreigabe: ab 18 Jahren (USK)"

Denn die PEGI-Version hat keine USK 18 Freigabe

Ansonsten guter Test

Aussagen wie dieser sind es zu verdanken , dass wir im 20 Jh. in einem absolutistischen System gelebt haben