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Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - Druckversion

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Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - mileleku - 26.03.2014 15:56



Publisher: Konami
Entwickler: Kojima Productions

Release: 20. März 2014
Systeme: PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360
Genre: Stealth RPG
Spielzeit (Hauptstory): ~1,5 Stunden

Altersfreigabe: ab 18 (USK)
Uncut: Ja

Spieler: 1
Sprache/Texte: Englisch/Deutsch

Dateninstallation: Ja (~4GB)
PlayStation Move: Nein
Stereoskopisches 3D: Nein

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Vorurteile

Wie wir mittlerweile wohl alle wissen, befand sich Metal Gear Solid V: Ground Zeroes bereits vor Launch in einem düsteren Licht bei den Gamern, da es laut ersten Presseberichten in knapp zwei Stunden durchspielbar sei. Natürlich hört sich das erstmal unvorstellbar kurz an, wenn man bedenkt, dass es ein vom renommierten Entwicklerstudio Kojima Productions entwickelter Titel ist. Viele Erwartungen hatte man: Die neue FOX-Engine, von der wirklich beeindruckende Demos präsentiert wurden, werkelt als Kern des Spiels; Erstmals sollte MGS ein "open-world" Titel werden, der das Stealth-Genre revolutionieren würde; Und nicht zu vergessen: die Story, die mittlerweile verdammt komplex ist, wird in diesem Teil schließlich auch ausgeweitet.

Konnte MGS Producer Hideo Kojima den Erwartungen gerecht werden und beweisen, dass Spielzeit nicht alles ist? Lest es in diesem Review!


Story

Als Neueinsteiger in das MGS Universum war ich wirklich sehr erfreut im Menu 12 Seiten, mit sehr gut passender Musik untermalte Hintergrundstory vorzufinden. Dieser Abschnitt scheint die Geschehnisse anderer, für Ground Zeroes relevante Metal-Gear Spieleplots zusammenzufassen und die Umstände, in der man sich zu Beginn des Spiels befindet, zu erklären. Kurz und knapp für Alle: Snake, der Protagonist des Spiels und Mitglied der privaten Militärgruppe namens FOX, macht sich bereit zwei seiner Freunde, Paz und Chico, aus der illegalen Gefangenschaft der Bösen Antagonistengruppe, lustigerweise XOF genannt, zu befreien.


Die FOX-Engine

Wow. Mundwinkel weit geöffnet. Gänsehaut.
Das sind alles Begriffe, mit der man die erste Zwischensequenz von MGS:GZ beschreiben könnte. Nachdem man im sehr übersichtlich gestalteten Menü bereits von einem verdammt gut aussehenden Snake-Modell, der darauf wartet in sein Einsatzgebiet gebracht zu werden, überrascht wird, ist die Begeisterung in der einleitenden Cutscene noch einmal viel größer. Ich persönlich habe noch nie eine so photorealistisch gestaltete Szene innerhalb eines Videospiels gesehen. Eigentlich dürfte die Grafik gar nicht mehr überraschen, nach all den Trailern und Videos, die man sich so online anschauen kann, aber "in Echt" wirkt alles noch einmal viel bombastischer. Regentropfen, die langsam die Wange der Militärs runterlaufen, bellende Hunde, die sehr realistisch tobend herumwüten - Einfach jede Bewegung ist bis ins Detail animiert und durchdacht. Respekt.

Bereits im Menü bekommt man einen Vorgeschmack der schönen FOX-Engine


Nach Abflug mehrerer Hubschrauber von der Gefängnisinsel - und damit auch der ultimativen Surround-Sound Demonstrierung, die das Spiel zu bieten hat - wird man dem eigentlichen Hauptcharakter Snake nun das erste Mal begegnen. Nah an einer Klippe, die er gerade erklommen hat, steht er auf einer Anhöhe mit Überblick auf einen Großteil der, nunja, kleinen Map. Ab hier ist man endlich in der Lage die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Der Auftrag ist klar: Hole Chico und Paz, danach nichts wie weg hier. Nach den ersten paar Schritten merkt man leider doch noch, dass man sich in einem Spiel befindet. Erste Mängel sind an Snake selbst auszumachen. Schwammige Texturen und grausam animierte Haare verderben die sonst wirklich sehr tolle Atmosphäre.


Gameplay

Okay, das Spiel ist trotz erstem Anschein nicht perfekt, was Grafik angeht. Aber kann es in Sachen Gameplay punkten? Die ersten paar Schritte waren merkwürdig, aber nach einer Zeit hat man sich gut an Snakes Lauf- und Schleichverhalten gewöhnt. Das Verstecken geht gut von der Hand, mit flüssigem Wechsel von Gehen, Rennen, hockend Schleichen und auf dem Boden kriechen ist man wendig genug für die meisten Situationen. Man hat Zugriff auf verschiedene Waffen, unter anderem auf eine sehr handliche Betäubungspistole und Granaten. Hier wird wohl schon angedeutet, dass man sich nicht unbedingt für den Stealth-Weg entscheiden muss, um das Spiel zu bestehen.
Snakes ständiger Begleiter ist ein holographischer Kartendarsteller namens "iDroid", sehr einfallsreich. Aber nützlich ist er allemal, denn die Karte ist wirklich gut gemacht und man kann damit Kassetten anhören, die man im Laufe des Spiels findet. Mithilfe dieser Kassetten sollen weitere Ziele, durch Hören der Inhalte und daraus folgendem Rückschließen wo sie aufgenommen wurden, erreicht werden.

iDroid, der futuristische Begleiter aus den Metal-Gear 70ern



Die KI und das Stealthfeeling

Die KI der patrouillierenden Gegner ist relativ mager, muss man sagen. Man hat bei ihrer Programmierung wohl eher auf die Geräuschwahrnehmung geachtet und ihnen dafür die Augen raus geschnitten. So scheinen die Wächter einen Blickwinkel von maximal 90 Grad zu haben, aber Ohren wie ein Meerschweinchen.

Wenn man von einer Wache entdeckt werden sollte, aktiviert sich ein etwa zehn Sekunden langes Zeitfenster, in dem die gesamte Umgebung auf Slow-Motion verlangsamt wird: der Reflex Modus. Hier gilt es den alarmschlagenden Wächter schnell zu betäuben oder aber zu erschießen, damit die anderen Wachen und die Zentrale, mit denen alle immer in Kontakt stehen, nichts von Snakes Aufenthalt auf der Insel erfahren. Schafft man das nicht, hat man ein Problem. Denn auf einmal können die Wachen wieder sehen und man wird von allen Seiten beschossen. Am besten ist es gar nicht erst zu versuchen sich den Gegnern zu stellen, sondern ganz schnell die Fliege zu machen. Nach ein paar Minuten des Wartens in einem Busch, in den man in voller Aufmerksamkeit der Gegner gelaufen ist, verlieren sie unlogischerweise den Blickkontakt zu Snake und beginnen mit einer wiederum mehrminütigen, komischen und ziellosen Suche, gefolgt von "erhöhter Aufmerksamkeit". Im normalen Zustand der Wachen fallen sie ebenfalls durch nerviges Husten negativ auf, für das nur ein Ton aufgenommen wurde und dieser einem nach einer gewissen Zeit wirklich zum Hals raushängt.

Die Gegner verlieren Snake schnell aus den Augen, sogar wenn er in ihrem Sichtfeld hinter einem Objekt verschwindet



Fahrzeuge

Fahrzeuge, darunter Lastwagen und Panzer, sind eine echte Abwechslung. Wenn man mal Lust hat sich erwischen zu lassen, kann man mit ihnen den Wachen mal so richtig geben, was sie verdienen. Wollte man da etwa von GTA abschauen? Trotz des Dauerdriftens der Fahrzeuge macht es echt Spaß über die kleine Map zu heizen. Natürlich können die Fahrzeuge auch für Storyereignisse verwendet werden - wie und wo möchte ich euch aber nicht erzählen, sonst habt Ihr quasi einen der besten Lösungswege des Spiels gespoilert bekommen.


Fazit

Ich beende das Spiel mit sehr gemischten Gefühlen. Einerseits bin ich baff von der überaus tollen FOX-Engine (trotz immer noch vorhandenen Mäkeln), andererseits sind sogar 30 Euro einfach verdammt viel für ein Spiel, das mehr oder weniger nur eine teure Demo des Sequels ist. Klar, das Spielprinzip ist ganz gut. Alle Ansätze MGS zum Open-World Stealther zu machen sind auch gut, aber die Umsetzung ist einfach mangelhaft und unausgereift. Mein Aufruf an Konami: Durchdenkt die KI besser, bügelt letzte Makel aus der FOX-Engine und gebt uns mehr Story für unser Geld! So wird The Phantom Pain bestimmt ein Spiel, das es wert ist zu kaufen.



Wertung



+ Anfängerfreundliches Gameplay
+ Echte Next-gen Grafik
+ Bombastischer Sound
+ Schöne Map...


- ...die relativ klein ist
- Schlechte KI
- Peinlich kurze Hauptstory
- Quasi-Demo für The Phantom Pain






RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - heubergen - 26.03.2014 16:56

Gut geschriebener Test, du konntest deine Erwartungen, die du mit deinem ersten Test geweckt hast, erfüllen.

@Topic:
Nichts Smile


RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - Sigma-Draconis - 26.03.2014 17:06

das mit der hauptstory war von vorne herein klar, es ist nur ein Prolog. Das dies als schwäche gezählt wird ist schon etwas kleinlich.

Wieso werden nicht die nebenmissionen erwähnt? Oder die Möglichkeit eigene Musik von der Festplatte zu importiren?

Und wegen der schlechten KI. Ich weiß nicht ob das bei der Ps3 version die ich habe anders ist, aber bei mir sind die nicht so dumm.


RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - mileleku - 26.03.2014 18:32

Sigma-Draconis :
das mit der hauptstory war von vorne herein klar, es ist nur ein Prolog. Das dies als schwäche gezählt wird ist schon etwas kleinlich.

Wieso werden nicht die nebenmissionen erwähnt? Oder die Möglichkeit eigene Musik von der Festplatte zu importiren?

Und wegen der schlechten KI. Ich weiß nicht ob das bei der Ps3 version die ich habe anders ist, aber bei mir sind die nicht so dumm.


Ich schreib ein Review immer nach meinem persönlichen Eindruck und ratter die Spiele nicht durch, sodass man eine Komplettlösung machen könnte. Also verzeih, dass ich nicht alles erwähnt habe Wink
Die Nebenmissionen haben den Umfang übrigens von 1,5/10 auf 3/10 hochgepusht (gedanklich) Cool

PS4 + Musik auf der HDD wär mir neu, hab ich was verpasst?


RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - Sigma-Draconis - 26.03.2014 18:37

mileleku :
[quote=Sigma-Draconis]


PS4 + Musik auf der HDD wär mir neu, hab ich was verpasst?


ach so. ich dachte das geht auch bei der ps4. bei der Ps3 geht es im übrigen. hätte man als Anhang trotzdem noch hinzufügen können, für käufer der ps3 version


RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - alexking - 26.03.2014 18:39

Sigma-Draconis :
das mit der hauptstory war von vorne herein klar, es ist nur ein Prolog. Das dies als schwäche gezählt wird ist schon etwas kleinlich.


Der Umfang ist aber auch für einen Prolog lächerlich. Immerhin verlangt Konami 30 EUR dafür auf PS4 und da darf man schon mehr erwarten als eine Mission, die man wenn man sich etwas geschickt anstellt, auch schon nach 20 Minuten beendet hat.

Was die KI angeht, kann ich den negativen Eindruck auch nur teilen. Es ist einfach unlogisch, dass die Feinde ein unglaubliches Gehör haben, aber nicht sehen, wenn man neben ihnen steht. Das ganze System wirkt da etwas antiquiert und ist immer noch dasselbe wie vor etlichen Jahren. Außerdem lohnt sich das Schleichen nicht, denn an vielen Stellen macht es mehr Sinn einfach durch zu laufen.


RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - Sigma-Draconis - 26.03.2014 18:54

alexking :


Der Umfang ist aber auch für einen Prolog lächerlich. Immerhin verlangt Konami 30 EUR dafür auf PS4 und da darf man schon mehr erwarten als eine Mission, die man wenn man sich etwas geschickt anstellt, auch schon nach 20 Minuten beendet hat.


Und was ist mit den Nebenmissionen? die werden mal wieder gerne übersehen.

Spoiler: (anzeigen)



RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - Edgeworth - 26.03.2014 21:49

Ist es wirklich so schlimm, mit der Hauptstory? Ich stand heute bei Gamestop und wollte schon fast zuschlagen, aber der Bericht hat mich etwas abgehalten, da ich kaum bereit bin 30 Euro auszugeben für ein Spiel das nicht mal ein Viertel eines Vollpreistitels fasst. Die alten MGS-Teile haben ja gut 6-10 Stunden gefesselt, bei ersten Runden sogar länger, wenn man kein Über-Pro ist.

Da können dann ja auch Nebenmissionen nur bedingt trösten, irgendwie.


RE: Im Test: Metal Gear Solid V - Ground Zeroes (PS4) - mileleku - 26.03.2014 23:02

Edgeworth :
Ist es wirklich so schlimm, mit der Hauptstory? Ich stand heute bei Gamestop und wollte schon fast zuschlagen, aber der Bericht hat mich etwas abgehalten, da ich kaum bereit bin 30 Euro auszugeben für ein Spiel das nicht mal ein Viertel eines Vollpreistitels fasst. Die alten MGS-Teile haben ja gut 6-10 Stunden gefesselt, bei ersten Runden sogar länger, wenn man kein Über-Pro ist.

Da können dann ja auch Nebenmissionen nur bedingt trösten, irgendwie.


Wenn es dir um die Story geht, dann ja.. ist wirklich miserabel wenig. Speedrunning und Nebenmissionen interessieren sicher auch nicht alle, ich glaub du hast auf jeden Fall keine schlechte Entscheidung getroffen es erstmal nicht zu kaufen.