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Im Test: Bound By Flame (PS4) - Druckversion

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Im Test: Bound By Flame (PS4) - heubergen - 05.07.2014 19:24



Publisher Focus Home Interactive
Entwickler: Spiders Games

Genre: Adventure & RPG
Plattformen: PS4, PS3, Xbox 360, Windows

Altersfreigabe: ab 16 (USK)
Spieler: 1 (offline)
Sprache/Texte: Deutsch / Deutsch

Dateninstallation: Ja
Stereoskopisches 3D: Nein
PlayStation Move: Nein

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Durch den recht großen Mangel an wirklich neuen Spielen auf der PS4 erhält jeder Titel der erscheint automatisch mehr Aufmerksamkeit - so geschehen auch bei Bound By Flame. Wäre das Spiel nur auf der PS3 herausgekommen, hätten es sich wahrscheinlich nur Fans angesehen. So aber kann der kleine Entwickler mit maximal 50 Leuten sein Werk auf vier Plattformen der Community zeigen. Sieht man sich das Kampfsystem mal genauer an, erkennt man Gemeinsamkeiten zu Dark Souls. Das Spiel hat ebenfalls einen packenden Schwierigkeitsgrad und wer nicht aufpasst, ist selbst auf "Leicht" schnell tot. Doch reicht dies um zu gefallen oder sogar den Meister vom Thron zu stoßen? Das erfährt ihr hier im Test.



Die ersten Minuten
Wie in RPG üblich startet man damit, seinen eigenen Charakter zu erstellen. Im Gegensatz zu Größen wie The Elder Scrolls, aber in einem deutlich kleineren Umfang. Auch zeigt sich bereits hier die Ausrichtung des Spieles. Anstatt dem Spieler hübsche Damen vor das Gesicht zu setzen, kann man hier nicht gerade von Schönheiten sprechen und zoomt man heran fallen unschöne Details auf. Nach der Charakter-Erstellung startet das Spiel mit einer längeren Cut-Szene, die man beim ersten Mal nicht überspringen kann, nachherige dann aber schon. Jahre des Friedens vergehen bis plötzlich unsterbliche Zauberer auftauchen, Eisfürsten genannt und bringen vielen Kreaturen den Tod. Lediglich die Weisen, die Elfen und einige Söldnertruppen überleben den Kampf bislang. In eben einer dieser Truppen ist man als Frau oder Mann dabei und wird gleich in die erste Aufgabe gezwängt. Man sollte gemeinsam mit seinen neuen Kollegen die Weisen schützen während sie ein Ritual ausführen das den Kampf entscheiden beeinflussen sollte. Dabei geht leider einiges schief und so teilt sich der Held fortan seinen Körper mit einem Feuerdämon. Die Story an sich hat also ein gewisses Potenzial und der Plot ist keine 08/15 Geschichte.

Kann man sich zum ersten Mal frei bewegen, fällt einem auch die Grafik auf die nicht auf Foto-Realismus aus ist, sondern je nach Szene sehr gezeichnet vorkommt. Mit dem rechten Analog-Stick kann man die frei schwenkbare Kamera kontrollieren und dabei die grandiosen Lichteffekte bewundern. Die Mini-Karte am rechten Rand zeigt die aktuelle Position des Charakters und des Zieles an. Die Heldin kann mit dem linken Analog-Stick bewegt werden. Geht man die ersten Meter, fallen einem sofort einige unschöne Details auf: So kann man leider weder springen noch die Klippen hinunter klettern, auf Abwegen gehen könnt ihr daher nicht. Auch das Runterspringen ist nur an dafür vorgesehenen Plätzen möglich, ärgerlich wenn man Stress mit den Gegnern hat. Ebenfalls einen kleinen Dämpfer erhalten alle Fans von OT. Die Audiosprache passt sich dem PS4-System an, ihr könnt sie also nicht umkonfigurieren. Dafür umso erfreulicher ist die Tatsache, dass das Spiel flüssig und stabil läuft, auch könnt ihr jederzeit das Spiel pausieren und speichern. Die Auflösung beträgt natürlich 1080p. Bei allen vier frei wählbaren Schwierigkeitsgraden (sogar im Kampf wechselbar) bleibt die Lightbar aber Rot, sie ändert ihre Farbe also auch nicht bei voller Lebenskraft.



Die ersten Gegner
Nach den ersten Schritten erhält man auch schon seinen ersten Befehl vom Hauptmann. Erreicht man sein Ziel beginnt ohne Ladezeit eine Zwischensequenz. Natürlich auch hier wieder mit dem Logik-Problem, dass die Sequenz nicht dynamisch auf der eigenen Position anfängt. Danach geht es auch schon gleich los und man sollte die ersten ankommenden Gegner kloppen. Dabei kann man zwischen einem leichten (Viereck) und schweren (Dreieck) Angriff wählen und mit (R2) blocken. Was einem erst später gezeigt wird, ist der Wechsel zwischen dem Krieger- und Waldläufer-Modus. Dieser entscheidet über die Art der Waffe. Damit legt man den Schwerpunkt entweder auf das Ausweichen oder das Blocken von Angriffen, wobei ersterer viel einfach ist. Wer lieber mit Fallen und anderen Gegenständen den Gegner das Leben schwer machen will, kann Items und Waffen auf eine Schnellwahlleiste setzen. Diese können dann im Kampf mit L1 aufgerufen werden. Dabei pausiert dann das Spiel gemütlich. Hat man so den Dreh raus, können einzelne Gegner keinen Schaden mehr zufügen. Allgemein gilt, dass die Kämpfe nicht unbedingt sehr gut ausbalanciert sind. So sind einzelne Gegner (egal welcher Stärke) sehr einfach zu töten, während einem drei oder vier einfache Gegner auch mit fortgeschrittenem Levelstand noch sehr schnell ableben lassen. Die Gegner lassen ihre Leiche nicht lange auf dem Boden, was hingegen nicht verschwindet, sind kleine Säcklein. Diese können Items oder ganze Gegenstände enthalten, diese findet man aber auch an versteckten Orten überall in den Levels. Die Items sind elementar für das Aufleveln der eigenen Rüstung und Waffen. Das Crafting geschieht im Beutel, welchen man mit (Unten, Rechts oder dem Touchpad) aufruft. Hier können dann bis zu drei Teile eines Rüstungs-Teils verändert werden. Die Boni davon sind, verstärkte Resistenz oder allgemein verbesserte Angriffs- und Verteidigungswerte. Das Spiel ist aber sehr gutmütig mit einem und so kann man alte Teile (oder ganze Rüstungen) recyceln und erhält damit Teile des Einsatzes zurück. Spezialisierungen, die das Craften verbessern gibt es nicht, ebenso erfährt man kein Scheitern beim Verstärken des Körperschutzes. Auf ein normales Level-System verzichtet das Spiel natürlich nicht, so erhält man für jeden Kampf EP (Erfahrungspunkte). Hat man davon genug zusammen, erhöht sich das Spielerlevel. Beim Aufleveln erhält man zwei Fähigkeitspunkte, die in einem baumartigen Fertigkeitssystem investiert werden können. Auch einen neuen Attributspunkt wird einem geschenkt. Während die Fähigkeiten einen aktiven Skill darstellen, können die Attribute als Passivskill angesehen werden.



Der erste Boss
Bereits früh steht man seinem ersten Boss-Gegner gegenüber, diesen zur Strecke zu bringen ist aber mit der richtigen Taktik viel einfacher als zuerst gedacht. So ist selbst ein Kampf gegen drei kleinere Gegner noch schwerer. Dies, da der Gegner sehr schwermütig ist und man ihm so einfach ausweichen kann. Auch verschiedene Phasen gibt es leider nicht, hätten diese doch den Kampf ein bißchen schwerer gemacht. Wird man dann trotzdem einmal getroffen, regeneriert sich die LP und MP in sehr kleinen Schritten. Es dauert also deutlich länger als in heutigen Ego-Shootern. Die angesprochene MP benötigt man, um Dämonen-Zauber auszuführen. Man muss aber keine Angst haben; die Verwandlung in ein dämonartiges Wesen geschieht nur durch bestimmte Handlungen im Story-Verlauf und nicht durch das häufige Verwenden der Zauber. Wenn der Dämon in einem wächst, steigt damit automatisch die Macht des Spielers und sein Aussehen verändert sich. Die mithelfende KI ist leider nicht sehr gut aufgestellt und teilt kaum Schaden aus und stirbt sehr schnell. Einzig als Schadens-Bock sind sie zu gebrauchen. Auch die Gegner lassen sich an einigen Stellen dazu verleiten, in der Spielwelt stecken zu bleiben. Das Problem tauch aber zum Glück nicht oft auf.

Während man auf dem Weg zum Dorf ist, fällt einem das geradlinige Level-Design auf. Die Areale sind abgeschlossen und bieten nur wenig Auswahlmöglichkeiten an, dies hat der Entwickler aber auch von Anfang an klar gesagt. Überall findet man auf am Wegesrand eher schlecht als recht versteckt Objekte die Materialien, Items und Waffen beinhalten. Zusätzlich leuchten sie, kommt man ihnen näher. Ein Nichtsehen ist, vor allem in der Nacht, daher fast ausgeschlossen. Ebenfalls ärgerlich ist die Tatsache, dass die Magier-Leuchte bei dunklen Abschnitten jeweils am Anfang automatisch angeht. Diese erleuchtet zwar den Weg, lockt aber natürlich auch die Gegner an. Meist hat es also keinen Sinn diese aktiviert zu lassen. Die Dörfer wirken im Gegensatz zu anderen Spielen nicht sehr lebhaft, was vor allem an zweien Dingen liegt. Zum einen fehlt eine gewisse Interaktion, man hat das Gefühl die NPC und die Umgebung sei nur ein dreidimesionales Bild ohne echte Menschen und Gefühle dahinter. So ist es nicht möglich, mit den Dorfbewohner zu sprechen, Quest-Ziele mal ausgenommen. Auch reagieren die Dorfbewohner nicht auf äussere Einflüsse wie die Nacht oder Angriffe vom Spieler, sie stehen einfach weiter blöd herum und folgen stur ihrem Animations-Script. Eine der wenigen kommunikativen Personen im Dorf ist der Schmied wo man bessere Waffen kaufen und seine eigene verkaufen kann. Der Tausch geschieht über die spielinterne Währung. Waffen verbessern kann er aber nicht, jedoch ist dies auch nicht notwendig. Man kann ja alles selber machen.


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Fazit
Bound By Flame ist ein Spiel, mit dem man Geduld haben muss. Das Spiel wurde von einem kleinen Team auf vielen Plattformen erstellt. Das hier die Ressourcen, die bei einem Skyrim oder Dragon Age vorhanden sind, einfach nicht da sind, muss man wissen und es auch so bewerten. Zum Glück hat es der Entwickler geschafft, technisch keine Fehler zu machen womit das Spiel flüssig und ohne nervige Bugs läuft. Abseites davon sind die Sparmaßnahmen aber deutlich zu erkennen. So fehlt meist eine Interaktion mit den anderen Spielfiguren, die Levels sind nicht offen und das Kampfsystem ist nicht so gut balanciert. Wer aber über diese Fehler hinwegsehen kann und sich auf das Spiel einlässt, erhält ein gutes RPG das Spaß macht.


Wertung




+ Schöne Grafik
+ Spassiger Waldläufer Modus
+ RPG-Elemente


- Kein Multiplayer
- Schlecht balanciertes Kampfsystem
- Dörfer wirken leblos
- Charakterauswahl eingeschränkt