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Im Test: Shadow Warrior (PS4) - Druckversion

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Im Test: Shadow Warrior (PS4) - Chabbanese - 05.01.2015 00:59


Genre: 1st Person Shooter
Publisher: Devolver Digital
Entwickler: Flying Wild Hog

Plattform: PC, PS4, Xbox One
Release: 26. Dezember 2013 für PC, 26. Oktober 2014 für die Konsolen

Multiplayer: Nicht verfügbar
Altersfreigabe: PEGI 18 (keine Freigabe in Deutschland)
Getestete Version: PEGI

Sprache: Englisch
Texte/Untertitel: Deutsch


Am 13. Mai 1997 veröffentlichte GT Interactive einen auf der Build-Engine (Duke Nukem 3d) basierenden 1st Person Shooter namens Shadow Warrior und brachte damit eine Kombination aus Gore und Komik auf den Markt. Nun mehr als 17 Jahre später brachte Devolver Digital ein komplettes Remake in die Läden, welches aber nicht den alten Charme verloren haben soll - dies erfahrt ihr nun in unserem Test. Da das Spiel in Deutschland keine Freigabe erhalten kann, können wir für euch nur die europäische PEGI Version testen.



Lo Wang is back in da house

Lo Wang, Auftragskiller unter dem Dienst von Orochi Zilla, einem japanischen Magnaten, bekommt heute einen ganz speziellen Auftrag von seinem Chef. Er soll mit einem Koffer, in dem sich 2 Millionen Dollar befinden, zu einem traditionellen japanischen Anwesen fahren und dem dortigen Besitzer das Nobitsura Kage, eine ganz besondere Katana, abkaufen. Dieser ist nicht sehr erfreut über Lo Wangs Ankunft sowie das Angebot und hetzt ihm kurzerhand einen Haufen Samurai-Lehrlinge auf den Hals. Die Jagd nach dem sagenumwobenen Schwert beginnt.



Töten, sammeln. Töten, sammeln.

Schnell wird klar, dass es im Spiel außer dem Kampf nicht viele Elemente gibt. Die Level sind Etappenweise aufgebaut und laufen immer nach dem selben Schema ab. Ist ein Raum bzw. ein Gebiet erstmal gesäubert, versucht man Beute und geheime Verstecke zu finden, bevor man weitergeht. Bei einigen setzt hier schon die Langeweile ein, obwohl ab und zu auch witzige Kommentare von Lo Wang selbst kommen, während man durch die Gegend läuft und Schlüsselpunkte erreicht oder wichtige Gegenstände einsammelt. Mit Cutscenes wird sparsam umgegangen, man merkt hier deutlich dass man sich an das Design der alten Schule hält und nicht ein großartiges Drumherum möchte. Flying Wild Hog macht schnell klar - das ist Retro, hier geht's nur um das Spielprinzip. Wahnwitzige Kommentare, lustige Cutscenes, peinliche Sprüche. Lo Wang und sein düsterer Begleiter Hoji bringen all dies das ganze Spiel über und können so dem Spieler mit gleichgesinnten Humor immer wieder zum schmunzeln bringen.



Für ein Remake optisch nur ausreichend

Optisch kann man Shadow Warrior leider auch nicht so ernst nehmen. Es ist zwar klar, dass Flying Wild Hog als eher kleines Studio die Arbeit abgeliefert hat, für die Current-Gen hätte man jedoch etwas mehr rausholen können. So bekommen die Konsolen lediglich einen Port der PC-Version. Die Level sind nicht sehr detailreich und konzentrieren sich auf die wesentlichen Dinge, hier klingelt wieder die Retro-Glocke. Dies darf aber nicht als Vorwand für eine mittelmäßige Grafik genommen werden, deshalb muss man hier schon die ersten Abzüge machen. Der Detailgrad bei den Gegnern hingegen ist auf einem höheren Niveau und das Gore-System überzeugt auf voller Linie. Gegner lassen sich in alle möglichen Teile zerhacken bzw. zerschießen, vor allem kritische Punkte wie der Hals oder die Beine sind in höheren Schwierigkeitsgraden attraktiv, da man hier einen Instakill erlangen kann. Die Kills sind grafisch top in Schale geworfen und für Gewaltfans ein Genuss. Der Ton ist ebenfalls sehr gut und klingt authentisch, vor allem die Geräusche der schlitzenden Katana von Lo Wang sind gut in Szene gesetzt.



Spielerisch ein Genuss

Spielerisch macht Shadow Warrior alles richtig. Die Steuerung läuft butterweich, man kann mit Lo Wang sehr präzise Schnitte ausführen, die durch ein kleines weißes Fadenkreuz geführt werden. Je nach Laufrichtung kann man so verschiedene Moves mit Lo Wang's Küchenmesser ausführen. Doch damit ist es nicht genug, denn schon bald findet man seine erste Pistole, die MP und den Granatwerfer, die den Spielspaß in die Höhe treiben, weil man geschickt angestellt den normalen Gegnern immer überlegen ist und erst bei Bossen in seine Schranken verwiesen wird, wenn man nicht alles gekonnt einsetzt. Hat man einmal ein Gebiet von Gegnern gesäubert, erhält man sein Fünf-Sterne-Ranking angezeigt, welches einen perfekten Kampf für volle fünf Sterne voraussetzt - der Wiederspielwert erhöht sich hier für die Perfektionisten, da die Levelergebnisse online auf einer Rangliste stehen. Lo Wang bekommt außerdem ein großes Arsenal an Upgrades zur Verfügung, die sich nach und nach durch Karmapunkte oder spezielle Steine, die man im Spiel findet, verbessern lassen. Waffen kann man gegen Geld aufrüsten, die Verbesserungen sind optisch sogar sichtbar angebracht. Mit den Karmapunkten kann man sich Schwertfähigkeiten und Verbesserungen kaufen. Körperliche Upgrades wie z.B. eine höhere Gesundheit zeigen sich in einem Tatto-Baum, der sich auf Lo Wang's Körper wiederspiegelt und immer größer wird. Mit allen körperlichen Upgrades sieht der Assassine aus wie ein laufendes Picasso-Gemälde - oder eben ein Yakuza. Die Story wird dezent gehalten, hält sich aber auf einem annehmbaren Niveau. Viele Storycharaktere gibt es nicht. Lo Wang, sein düsterer Begleiter Hoji. Viel mehr, das länger lebt als eine Weile, gibt es nicht. Etwas nervig hingegen sind jedoch die Spawnpunkte der Gegner - diese erscheinen manchmal aus dem nichts und in höheren Schwierigkeitsgraden muss man dann aber gut aufpassen, nicht von hinten angegriffen zu werden.

Fazit:
Mit dem Remake von Shadow Warriors werden Fans der alten Schule definitiv ihren Spaß haben, denn Lo Wang hat ein gutes Facelifting hinter sich und glänzt durch ein hervorragendes Gameplay. Einzig die Grafik sorgt hier für Abzüge, Storyfans kommen mit dem Spiel auch nicht ganz auf ihre Kosten, weil das Spiel sich ganz einfach auf das Töten der Gegner konzentriert. Die Passagen, in denen jedoch Dialog erfolgt, sind dafür aber immer witzig und lassen Sympathie für Lo Wang entstehen. Bombastische Endbosse gibt’s obendrauf - und die heizen Lo Wang ordentlich ein.



Wertung


+Exzellentes Gore-System
+Lustiger Hauptcharakter und Dialoge
+Viele Parallelen zum Original

-Für Storyfans zu eintönig
-Optisch kein Highlight