Das ist schwer zu sagen, grundsätzlich steht es jedem Land frei sein eigenes Wertungssystem zu etablieren. Dass die USK andere Maßstäbe ansetzt, ist ja nicht unbedingt schlecht. Ich halte es aber für verkehrt, dass die Einstufung der USK bindend ist, die der PEGI jedoch nicht.

Die USK ist von der Rechtsform her eine GmbH. In verwaltungsrechtlicher Hinsicht ist sie aber eine sogenannte Beliehene des Staates. Das heißt, sie ist ein privates Unternehmen, das mit staatlichen Aufgaben beschäftigt ist. Anders als bei einer Behörde, könnte man die USK als prinzipiell jederzeit austauschen durch die PEGI. Dass dies in absehbarer Zeit geschehen wird, halte ich aber für unrealistisch. Dafür fehlt es in der politischen Breite schlicht an der Kompetenz, als dass so etwas überhaupt angestoßen würde. Eine Gesetzesänderung dahingehend, dass die Einstufungen der USK nur noch Empfehlungs- und keine Bindungswirkung haben, wäre ebenfalls möglich.

Das war ja bis 2003 so. Dann gab es eine Überreaktion von einem Opfer der Gesellschaft und schwupps, anstelle der eigentlichen Gründe wird unser Hobby als Sündenbock verstümmelt.

Mich stört gar nicht so, dass sie bindend ist. Es darf die Spiele nur kaufen, wer das entsprechende Alter hat. Wenn Eltern das für ihre kleinen kaufen, müssen sie selber einschätzen können, ob das Kind reif genug ist. Kann ja niemand anderes Beurteilen.

Was mich anstößt ist die Tatsache, dass Spiele teilweise geschnitten werden müssen, um eine "Keine Jugendfreigabe" zubekommen. Das bedeutet, dass diese Sachen jugendlichen zur Verfügung zu zustellen, unter Strafe gestellt wird. Trotzdem werden die Zensuren mit dem "Jugendschutz" begründet. Wer nicht prüfen lässt, darf gar nicht erst werben oder über der Ladentheke verkaufen.