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PlayStation VR: Unser Preview von der gamescom 2016 - Druckversion

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PlayStation VR: Unser Preview von der gamescom 2016 - alexking - 19.08.2016 07:18


Am Pressetag hatten wir auf der gamescom die Gelegenheit PlayStation VR endlich einem ausführlichem Test zu unterziehen. Mit 50 Spielestationen ist Sony auf der Messe, sodass auch normale Besucher mit vertretbaren Wartezeiten die Chance bekommen, selbst einmal in die virtuelle Realität abzutauchen. Zur Auswahl stehen mehrere Spiele, darunter RIGS, Here They Lie, Resident Evil 7, PlayStation VR Worlds, Robinson The Journey, EVE Valkyrie und Batman Arkham VR. Wobei zur Auswahl nicht ganz der richtige Begriff ist, denn als Besucher werdet ihr auf freie Stationen verteilt und könnt nicht das Spiel frei wählen.

Sitzt, wackelt nicht und hat Luft
Nun aber zu unseren Eindrücken. Dabei differenzieren wir zwischen der Hardware an sich und den Spielen. Das Gerät selbst hinterlässt zunächst einen positiven Eindruck. Es fühlt sich wertig an, sieht auch so aus und der Tragekomfort ist gut. Das Headset lässt sich gut auf dem Kopf fixieren, ohne das es drückt aber auch ohne das etwas verrutscht. Auch als Brillenträger hat man keine Probleme, das Headset lässt sich mühelos darüber setzen. Die Bügel am Gerät sind so gewählt, dass man auch einen Kopfhörer aufsetzen kann, um so komplett von der Umwelt abgeschottet zu sein. Besonders schön ist aber das Gewicht. Das Headset ist angenehm leicht, sodass es auch nach längerem Tragen nicht stört und man schnell vergisst, dass man überhaupt etwas auf dem Kopf hat. Wer sich also vor Nackenschmerzen gefürchtet hat, kann unbesorgt bleiben.

Peripher tangiert durchaus
Was einem beim Aufsetzen sofort ausfällt und leider auch bereits einen der großen Kritikpunkte darstellt, ist das Sichtfeld. Der gesunde Mensch kann etwas über 180 Grad erfassen, bei PlayStation VR sieht man an der Seite nur schwarz. Das Blickfeld beträgt nämlich nur 100 Grad. Und auch oben und unten ist ein deutlicher Rand im Sichtfeld zu verspüren, sofern man nicht stur geradeaus schaut. Das Gefühl kann im Spiel zu sein und nichts mehr von Drumherum sehen zu können, gibt es also nicht. An der rechten unteren Seite befindet sich ein Knopf, mit dem man die Brennweite verstellen kann. Dadurch kann man das Bild scharf stellen, je nachdem wie man es wahrnimmt. Allerdings erzeugte das Gerät zumindest in den von uns getesteten Spielen kein wirklich scharfes Bild, egal welche Einstellung man wählte.


Kurze Leitung
Man darf also nicht die knackscharfe Optik erwarten, die man von der PS4 auf Full HD Screens gewohnt ist. Anfangs fällt dieser Unterschied sehr stark auf, jedoch gewöhnt man sich mit der Zeit daran. Wenn man oft zwischen normalen PS4 Games und VR Titeln wechselt, dürfte es einen aber stören. Das Head-Tracking an sich funktioniert reibungslos. Die Kopfbewegungen werden umgehend und ohne spürbaren Lag ins Spiel umgesetzt. Probleme gibt es lediglich, wenn man sich einmal komplett umsehen möchte. Dies funktioniert nicht so schnell, wie es in echt möglich ist. Öfters muss man daher mit dem rechten Analogtick nachjustizieren, was allerdings dazu führt, dass das Bild kurz schwarz wird. Anfangs kann dies sehr nerven, man muss erstmal ein Gefühl dafür bekommen, die man sich umschaut, damit man nicht ständig an Wänden klebt. Kann wie bei einen realen Bewegung durch den Raum ist das Gefühl nämlich keinesfalls. Probleme mit Schwindel, wie er von vielen Testern berichtet wird, gab es übrigens bei uns überhaupt nicht. Es fühlt sich nicht fremd an, aber eben auch keinesfalls real.

Spielbare Filme oder doch mehr?
Nun zu den Spielen. Ausführlich testen konnten wir vor allem den Horror-Titel Here They Lie, der exklusiv für Sony produziert wird. Man bewegt sich im Spiel mit dem Analogstick und schaut sich mit dem Headset um. Zum Interagieren reicht eine Taste. Die spielbare Demo war allerdings recht langweilig. Zum einen lag dies daran, dass wenig passiert und eine Gruselstimmung nicht wirklich aufkommt, zum anderen nervte die sehr langsame Fortbewegungsmöglichkeit des Charakters. Getoppt wurde das Ganze aber durch zahlreiche Spielfehler. So klemmt man öfters in Wänden fest oder guckt durch Wänden hindurch und Türen lassen sich erst nach mehrfachen Versuchen öffnen. Vergleiche mit dem Adventure Batman Arkham VR zeigen aber, dass es durchaus besser geht. Auch RIGS wirkte sehr dynamisch, wenngleich die Optik sehr steril aussieht. Den Knallertitel, der PlayStation VR zum Must Have macht, haben wir nicht gesehen und den wird es zum Launch (Mitte Oktober 2016) wohl auch nicht geben. Jeder sollte das Headset selbst einmal ausprobiert haben.

Fazit
Es war eine schöne Erfahrung, aber insgesamt bleibt ein eher enttäuschender Eindruck zurück, der uns auch verstehen lässt, warum die Konkurrenz von Oculus und HTC Vive fast doppelt so viel kostet. PlayStation VR ist ein nettes Einsteiger-Headset, nicht mehr und nicht weniger. Wer ein 100%iges VR-Erlebnis erwartet für den Preis, der wird definitiv enttäuscht. Wir ahben die Befürchtung, dass es irgendwann wie bei Move enden wird, dessen Support man auch wegen ausbleibenden Verkaufserfolgs schnell hat fallen lassen. Bei dem Preis sollte man im Übrigen noch berücksichtigen, dass man zwingend eine Kamera benötigt, die mit 50 EUR zu Buche schlägt und für einige Spiele auch zwei Move-Controller, sodass man mit einem vollwertigen VR Set auch auf 500 Euro kommt.


Pro/Contra


+ Sehr guter Tragekomfort
+ Vergleichsweise günstig
+ Guter Head-Tracking Sensor


- Kein vollständiges Sichtfeld
- Auflösung deutlich schlechter als bei normalen PS4-Spielen
- Spiele sind oft nur interaktive Filme



X zur Vorbestellung (nur noch kurze Zeit)


RE: PlayStation VR: Unser Preview von der gamescom 2016 - thewolf16 - 19.08.2016 09:32

Meiner Meinung nach kann man den Taucherbrilleneffekt (den ihr als verkleinertes Sichtfeld beschrieben habt) nach einiger Zeit soweit verkraften dass man ihn nicht mehr wahr nimmt. Warum ihr euch wahrscheinlich nicht "wie drin" gefühlt habt, ist das fehlende Roomscale (was es bis dato nur bei der HTC Vive gibt), kein richtiges VR-Eingabegerät und keine Spiele die zu solch einen Szenario gut passen würden. Rennspiele mit Lenkrad beispielsweise sind für sitzende VR ausgezeichnet, während FPS mit Gamepad-Steuerung ein No-Go der Immersion sind.