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Im Test: Nioh (PS4) - Druckversion

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Im Test: Nioh (PS4) - alexking - 04.02.2017 16:29

Auch wenn Nioh sich spielerisch und erzählerisch deutlich von der Souls-Reihe unterscheidet, liegt der Vergleich dieser beiden Spiele sehr nahe. Im Fall von Nioh könnte man sagen, FromSoftware habe das Zepter an Team Ninja weitergegeben, welche die Spielidee aufgenommen haben und ihren eigenen Weg gehen. Zelebriert wird dieses Bewusstsein eines Vermächtnisses gleich zu Beginn des Spiels. Im englischspanischen Krieg geratet ihr in Gefangenschaft und findet euch in einer Zelle im Tower of London wieder.



Publisher: Sony Computer Entertainment
Entwickler: Team Ninja

Release: 8. Februar 2016
Genre: Action-Adventure
Plattformen: PS4

Altersfreigabe: ab 16 (USK)
Uncut: Ja
Sprache/Texte: Deutsch/Deutsch

Dateninstallation: Ja
PS4 Pro Support: Ja
PlayStation VR: Nein

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Der König ist tot, es lebe der König
Auch wenn Nioh sich spielerisch und erzählerisch deutlich von der Souls-Reihe unterscheidet, liegt der Vergleich dieser beiden Spiele sehr nahe. Im Fall von Nioh könnte man sagen, FromSoftware habe das Zepter an Team Ninja weitergegeben, welche die Spielidee aufgenommen haben und ihren eigenen Weg gehen. Zelebriert wird dieses Bewusstsein eines Vermächtnisses gleich zu Beginn des Spiels. Im englischspanischen Krieg geratet ihr in Gefangenschaft und findet euch in einer Zelle im Tower of London wieder. Nachdem ihr den Schlüssel zum Ausbruch gefunden habt, den Mauern des Turms zum Ausgang folgt und euch mit vertrautem Schwert den Weg frei schlägt, bricht ihr auf in ein neues Abenteuer. Es geht mit dem Schiff nach Japan über welches Unheil gekommen ist. Ihr folgt eurem Widersacher und versucht das Land von seinen Qualen des Krieges, geführt von seinen Landesfürsten, zu befreien. Was eben noch geradezu nach Dark Souls schrie, wird durch diesen Einschnitt auf den Kopf
gestellt. Nioh beginnt.

Die Mischung macht’s
Als William Adams begebt ihr euch in Japan sofort auf die Jagd nach dämonischen Wesen, auch Yokai oder Oni genannt. Dabei steht euch eine Armada an Durchschlagskraft zu Verfügung. Mit Schwertern, Speeren, Äxten oder Hämmern könnt ihr den für euch am besten geeigneten Weg zum Ziel finden. Für jede Schlagwaffe stehen euch dabei drei verschiedene Angriffshaltungen zu Verfügung: Tief, mittel und hoch. Dank dieser Optionen könnt zwischen schnellen, kurzen Angriffen und mächtigen Hieben variieren. Was zunächst nach Spielereien klingt, erweist sich recht schnell als überlebenswichtig. So zieht ihr beispielsweise gegen flinke Spinnen schnell den Kürzeren, wenn ihr nicht flink genug seid, oder euch gehen die Heil-Elixiere bei riesigen Monstern aus, weil ihr nicht ausreichend Schaden zufügt. Zudem könnt ihr auch eure Feinde aus der Distanz mit Schusswaffen bearbeiten, durch Ninja-Fähigkeiten gekonnt ausschalten oder durch Onmyo-Magie ins Jenseits schicken. Damit ihr dies auch erfolgreich gestalten könnt, stehen euch viele Verbesserungsmöglichkeiten zu Verfügung. Ihr könnt bestimmte Waffentechniken erlernen, gesammelte Amrita für eure Skills ausgeben oder Rufpunkte durch das Meistern unterschiedlicher Fertigkeiten verteilen. Eine Waffenschmiedin steht euch ebenfalls zur Seite. Dadurch ist es euch möglich Waffen und Rüstungen zu schmieden, Gestände zu kaufen oder auch Waffen zu modifizieren. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass selbst wenn ihr durch das Sammeln seltener Materialien zu wirksameren Ausrüstungen gelangt, ihr dennoch im Spielverlauf im Minutentakt mit besseren Waffen bombardiert werdet.

Wählt die Geschicke mit Bedacht, für die Ihr eure hart erspielten Punkte ausgeben wollt


Was die Kirschblüte unter den Blumen ist der Krieger unter den Menschen
Atmosphärisch sprüht Nioh nur so von spirituellen Symbolen und Geschichten. Dabei weiß das Setting besonders zu
überzeugen. Ohne Zweifel befindet Ihr euch im Samuraigeprägten Japan alter Zeit. Getragen wird dieses Gefühl durch
das detailverliebte Charakter Design. Rüstungen und Waffen wirken sehr authentisch und machen auch optisch einiges her. Dabei fällt vor allem positiv die Anwesenheit eurer aktuellen Waffen- und Rüstungswahl in den Zwischensequenzen auf. Leider wird das visuell stimmige, nicht durch eine unterhaltsame Story gestützt, welche nicht wesentlich über das klassische „Gut gegen Böse“ hinauskommt und hauptsächlich nur lückenhaft nach jeder abgeschlossenen Mission erzählt wird. Zu gefallen Wissen dennoch die Erinnerungen verstorbener Einheimischer, welche ihr regelmäßig einsammelt und so über die Geschehnisse im Lande informiert werdet.

Das Charakter Design in Nioh weiß zu Überzeugen


Reeks of Playstation 3?
Auch das alte Japan hatte visuell einiges zu bieten. Zumindest in Nioh gelangt ihr dadurch in schöne, abwechslungsreiche Gebiete. Ob hoch in den Bergen, nah am Meer oder im tiefsten Schnee; Nioh hat einfach alles zu bieten was das Herz begehrt. Dennoch werdet Ihr euch selten dabei ertappen, einfach mal die Aussicht zu genießen. Nioh mangelt es in dieser Hinsicht einfach an weitläufigeren Gebieten. Das Level Design wirkt stellenweise etwas einengend. Ursprünglich wurde Nioh bereits auf der E3 2005 angekündigt. Ob sich die Entwicklung des Spiels zu dieser Zeit restriktiv auf das finale Produkt ausgewirkt hat, ist nicht genauer bekannt. Denn auch grafisch gibt es leichte Abstriche. Es fehlt insgesamt zu sehr an Texturen und Schärfe. Technisch läuft das Spiel aber im „Actionmodus“ fast tadellos. Zwar gibt es sehr selten Einbrüche der Bildwiederholrate. Diese sind allerdings nicht
auf bestimmt Areale begrenzt, sondern treten eher gelegentlich auf. Ebenfalls zu verschmerzen ist die unvorteilhafte Kamera in extrem engen Räumen.

Auch im 16. Jahrhundert waren Sonnenaufgänge in Japan ein Hingucker


Das Glück kommt zu denen, die lachen
Selbstverständlich steht Nioh in Sachen Schwierigkeitsgrad, Dark Souls und Co. in nichts nach. Negativ wirkt sich dies jedoch nicht zwingend auf den Spielspaß aus. Belohnt wird wie so oft derjenige, der die Angriffe des Gegners studiert um im richtigen Moment seinen Angriff zu setzen. Dies bedarf dementsprechend Zeit und einen kühlen Kopf, um zum Ziel zu gelangen. Falls Ihr dafür jedoch keine Geduld haben solltet, könnt ihr ebenfalls mit anderen Mitstreitern in den Kampf ziehen und Japan zusammen aufmischen. Der Mehrspielermodus konnte in unseren Test noch leider nicht getestet werden. Jedoch gibt es im Spiel genügend Möglichkeiten im Co-Op oder PvP Modus zu spielen, welche durch eine Art Clan System wiederum weitere Optionen zum Entfalten des Spielers bieten.


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Fazit
Das Kampfsystem von Nioh weiß schlichtweg zu begeistern. Bereits nach wenigen Stunden seid Ihr eins mit eurer Klinge und macht Jagd nach immer Besseren Gegenständen. Da fällt es schon schwer den Controller nach mehreren Stunden zur Seite zu legen. Nioh ist ein sehr umfangreiches und komplexes Spiel, in dem Ihr eventuell die Übersicht und Geduld verlieren werdet. Falls Ihr jedoch ein wenig für das Zeitalter der Samurai im Stile von Akira Kurosawa's "Ran" übrig habt, immer auf der Suche nach neuer Beute seid und nicht allzu viel Wert auf eine herausragende Handlung legt, könntet Ihr bei Nioh fündig werden.


Wertung


+ Fantastisches Kampfsystem mit viel Tiefe
+ Überzeugendes Samurai-Setting
+ Technisch bis auf sehr seltene Framerate-Einbrüche rund
+ Großer Umfang: Es gibt viel zum Aufleveln und Entdecken
+ Stimmungsvolles und abwechslungsreiches Level Design mit
vielen Abkürzungen und Verstecken, jedoch ...

- ... fehlt es an Weite und Aussicht
- Zweckloses Schmiedesystem
- Einbußen bei der Grafik aufgrund des flüssigen Spielablaufs
- Item-Flut






RE: Im Test: Nioh (PS4) - Kot-Pilot - 05.02.2017 02:41

Ihr habt bereits 70 Stunden gespielt und nochmal Zeit genommen dass zu Reviewen?


RE: Im Test: Nioh (PS4) - alexking - 05.02.2017 14:41

Das Spiel haben wir bereits schon etwas länger als Testversion da. Ein möglicher Day One Patch kann nicht berücksichtigt werden, ebenso ist der Multiplayer noch nicht spielbar. Sollte sich der Eindruck dadurch ändern nach dem offiziellen Release, wird das Review nochmal ergänzt.