Wenn man sich ein 10 Jahre altes Spiel anschaut, mag man kaum glauben, das einem einst diese Grafik beeindruckt hat. Was anno 2004 bombastisch aussah, ringt heutzutage selbst einem Smartphone Besitzer nur noch ein müdes Lächeln ab. Doch ist die Entwicklung neben den unzweifelhaft progressiven technischen Aspekten auch in Hinsicht auf das spielerische Erlebnis voran geschritten?
Wenn man sich die Charts der vergangenen Jahre ansieht, so fällt auf, dass eigentlich immer wieder dieselben Genrevertreter an der Spitze stehen. Dabei handelt es sich vornehmlich um Action Titel und als Unterkategorie im besonderen um Ego-Shooter. Diese Ballerspiele sind erst durch bessere Performance der Plattformen so richtig interessant geworden. Ansonsten muss man aber den Eindruck haben, dass das was vor 20 Jahren gespielt worden ist, auch heute noch gerne gezockt wird. Ein wirklich neues Genre ist nicht entstanden, stattdessen geht der Trend immer mehr in die Richtung der Vernetzung von verschiedenen Genres. So kommt etwa heutzutage kaum noch ein Action-Titel ohne Rollenspielelemente aus.
Zwei Kernelemente prägen dabei eigentlich jedes Genre, lediglich die Intensität unterscheidet sich je nach Spiel. Zum einen geht es um Geschicklichkeit und zum anderem um Glück. Während man ersteres Element vor allem durch Talent, aber auch durch Übung beeinflussen kann, ist letzteres von der CPU determiniert und kann schnell für Frustrationen sorgen. Anders verhält es sich allerdings, wenn es nicht nur um den Fortschritt im Spiel geht, sondern man beim Spielen auch etwas gewinnen kann.
Handelt es sich dabei dann auch noch um echtes Geld, so entsteht ein besonderer Nervenkitzel, den z.B. Casinospiele versprühen. Bei Titeln dieser Art steht nicht nur die eigene Ehre auf dem Spiel, sondern man leistet auch einen Einsatz, dessen Verlust mehr schmerzt als das virtuelle Leben einer Spielfigur. Deshalb sollte man an solche Spiele vor allem mit kühlem Kopf herangehen und nicht im Eifer des Gefechtes zu viel riskieren. Ein beliebter Fehler ist es etwa zu viel einzusetzen, nachdem man einen gewissen Betrag verloren hat. So steht man am Ende im schlimmsten Fall ganz mit leeren Händen da. Aus diesem Grund sollte man sich vorher ein festes Limit setzen und entgegen aller Unwägbarkeiten des Spiels nicht davon abweichen. Wenn man dieses Konzept beherzigt, kann man sich
wie hier gefahrlos einen Adrenalinkick versetzen, wie ihn sonst kaum ein Genre bietet. Außerdem gibt es bei diesen Titeln oft das Spiel im Spiel. Wer z.B. sein Glück beim populären Slots Automatenspiel versucht, kann seine Geschicklichkeit in kleinen Bonus-Spielen unter Beweis stellen - ein weiteres Beispiel für die Vernetzung von Genre in heutigen Games.
Was die Zukunft bringt ist derzeit noch ungewiss. Werden wir in 10 Jahren ganz andere Genre spielen als heute? Zumindest wird die Zeit immer knapper, deshalb werden wohl kurzweilige Mini-Games den Markt noch weiter erobern. Aber auch Virtual Reality wird ein großes Thema werden und uns die Spiele noch intensiver erleben lassen. Wer ein passionierter Gamer ist, wird wohl aber auch in 100 Jahren nicht an den klassischen Genres vorbeikommen.