
Spielname: Red Faction: Armageddon
Publisher: THQ
Entwickler: Volition
Release: 7. Juni 2011
Altersfreigabe: ab 18 (USK)
Uncut: Ja
Genre: Action / 3rd Person Shooter
Spieler: 1-4
Sprache/Texte: Englisch/Deutsch
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Der Vorgänger Red Faction: Guerrilla spielte auf dem Mars in einer eher trögen Umgebung, bot dafür aber eine offene Spielwelt. Armageddon nun findet immer noch auf dem Mars statt, aber seit dem ist Einiges passiert. Der Oberbösewicht Hale hat dafür gesorgt, dass die Oberfläche des Planeten unbewohnbar ist und die Bevölkerung somit in den Untergrund gedrängt. Außerdem macht sich mal wieder eine Horde von fiesen Aliens breit. Ihr spielt den Soldaten Darius Mason, der Hale zur Strecke bringen und den Planeten von dem Ungeziefer säubern will.
Es handelt sich immer noch um einen 3rd Person Shooter, auch das Kernelement der Zerstörungsfreiheit wurde beibehalten. Der Open World Ansatz wurde aber weitesgehend verworfen. Die Abschnitte sind zwar nicht schlauchförmig a la Call of Duty, trotzdem werdet ihr dezent durch die Areale geleitet. Zu Beginn des Spiels seid ihr eher spärlich ausgerüstet und müsst euch mit dem Vorschlaghammer und einer einfachen Schusswaffe begnügen. Mit zunehmendem Spielverlauf erhaltet ihr aber neue Waffen und diese sind richtig cool. So gibt es etwa eine Kanone, die schwarze Löcher verschießt, in welche die Feinde eingesogen werden. Besonderen Spaß macht aber das Magnetgewehr. Mit dem ersten Schuss markiert ihr einen Feind oder ein Objekt. Mit dem zweiten Schuss bestimmt ihr dann wo das Gegenstand oder das Alien hinfliegen sollen. So könnt ihr etwa Benzinfässer auf Gegner schleudern oder Gebäude zum Einsatz bringen.

Überhaupt ist die Zerstörungsengine klasse gelungen. So ziemlich alles was auf und unter dem Mars herumsteht, lässt sich in Einzelteile zerlegen, die physikalisch korrekt gen Boden knallen. Neu in Armageddon ist aber das Reparatur-Feature. Darius kann zerstörte Bauteile wie durch Zauberhand wieder zusammensetzen. Das ist nicht nur als hübsches Beiwerk gedacht, sondern auch gut ins Gameplay eingebunden. So könnt ihr etwa eine vom Bossgegner zerstörte Deckung wieder aufbauen, um euch einen taktischen Vorteil zu verschaffen oder müsst Levelteile rekonstruieren um an bestimmte Stellen zu gelangen. Dieses innovative System geht leider zu Lasten der Abwechslung in den Gebieten. Zwar sieht Armageddon nicht so eintönig aus wie der Vorgänger, aber zahlreiche Türme und Gewölbe begegnen euch immer wieder. Auch die Zahl der verschiedenen Feinde ist mit knapp einem halben Dutzend sehr gering ausgefallen.
Positiv ist dafür die durchdachte Steuerung. Der Wechsel zwischen den Waffen und den Spezialfähigkeiten geht leicht von der Hand und gewährt einen tollen Spielfluss. Um das Zielen zu erleichtern, visiert Darius Monster automatisch an, wenn ihr die Waffe in die Nähe derer richtet. Vermisst wird lediglich ein Deckungssystem. Zwar kann der Held sich ducken, ein Anpressen an Kisten, Wände etc. wie man es aus anderen 3rd Person Shooter kennt, ist aber leider nicht möglich. Solltet ihr euch mal verlaufen, was durchaus vorkommen kann, könnt ihr euch mit Hilfe eines GPS den Weg weisen lassen. In den Levels könnt ihr neben Munition, die es u.a. für das Zerstören von Bauwerken gibt, auch Schrott sammeln, den ihr für neue Nanofeatures eintauschen könnt. Damit lassen sich dann die Spezialfähigkeiten von Darius verbessern oder erweitern. Zwischendurch lockern zudem Fahrzeug und Mech-Missionen das Spielgeschehen auf.

In optischer Hinsicht ist der Titel eher mittelmäßig. Zwar gibt es keine Grafikfehler, dafür sind die Umgebungen wie bereits erwähnt auch streckenweise recht monoton und detailarm gestaltet. Die Weitsicht ist zudem nicht sonderlich groß und auch die Texturen wirken leicht verwaschen. Technisch ist das Game also trotz ganz netter Licht- und Partikeleffekte eher auf dem Stand von vor 3 Jahren anzusiedeln. Auch die Zwischensequenzen sind recht kurz geraten. Die Soundkulisse ist gelungen. Leider gibt es keine deutsche Sprachausgabe, sondern nur deutsche Texte. Die englische Originalvertonung ist dafür stimmig. Die Kampagne bietet insgesamt ca. 10h Spielspaß, wobei die Story gegen Ende aber etwas seicht und leicht wird und dezent gestreckt wirkt. Das Game bietet zudem noch einen unterhaltsamen Zerstörungsmodus, bei dem ihr einfach frei durch die Welt laufen und alles dem Erdboden gleich machen könnt, was euch die Aussicht versperrt. Der Multiplayer-Modus bietet dieses Mal keine klassischen Deathmatch oder Capture the Flag Gefechte, sondern eine Art Überlebensmodus, bei dem ihr gegen immer stärker werdende Wellen von Aliens ankämpfen muss. An den genialen Zombie-Modus aus Call of Duty kommt dieser aber nicht heran.

Red Faction: Armageddon bietet kurzweilige Action, die von einer recht verstaubt anmutenden Technik umhüllt wird. Das Zerstörungs- und Reparatursystem ist genial und verleiht dem Spiel einen besonderen Charakter. Wer den Vorgänger mochte, greift auch hierbei ohne Bedenken zu. Alle anderen können einen Blick riskieren und sei es nur, um nach Herzenslust alles in Schutt und Asche zu legen.
Wertung
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+ Geniales Zerstörungs- und Reparatursystem
+ Tolle intuitive Steuerung
+ Coole Waffen wie das Magnetgewehr
- Etwas veraltete Grafik
- Kein Deckungssystem