Nach Operation Flashpoint: Red River ist Bodycount bereits der zweite Ego-Shooter dieses Jahr vom britischen Entwickler Codemasters, der sich ansonsten eher für Rennspiele verantwortlich zeigt. Nach eigenen Angaben möchte man mit Bodycount eine Nische im Shooter-Bereich bedienen und hat sich dafür Bulletstorm als Vorbild auserkoren, das trotz Call of Duty und Battlefield beachtlichen Anklang finden konnte.
Eure Aufgabe in Bodycount ist es das Netzwerk „The Target“ zu bekämpfen, zu dem ihr anfangs keine näheren Informationen erhaltet. Sicher ist nur, dass ihr diese Organisation aufhalten müsst mit geballter Feuerkraft.
Bodycount spielt sich oberflächlich betrachtet wie ein klassischer Ego-Shooter. Ihr ballert euch durch die Levels und nimmt dabei alles aufs Korn was euch über den Weg läuft. Dabei ist das Gameplay so gestaltet, dass euch immer wieder zu erfüllende Missionsziele eingeblendet werden. Etwa müsst ihr eine Satellitenanlage sabotieren, damit der Feind euch nicht mehr auf dem Radar entdecken kann oder ihr befreit Geiseln - also die aus anderen Genrevertretern gewohnten Aufgaben. Das Besondere am Spiel ist jedoch, dass die Spielwelt zu großen Teilen zerstörbar ist. Dies verdankt der Titel der überarbeiteten EGO-Engine. So lassen sich Deckungen physikalisch korrekt kaputt schießen oder Löcher in Objekte ballern durch die man Feinde ins Visier nimmt – toll gemacht. Ganze Gebäude kann man aber leider nicht zerlegen, die dann die Miliz unter sich begraben. Trotzdem kommt durch die Mechanik deutlich mehr Dynamik ins Spiel, da ihr euch nicht einfach hinter einer Kiste ausruhen und feuern könnt, wenn ein Feind sich hervorwagt. Außerdem geizen die Kontrahenten nicht mit Granaten, sodass es sich empfiehlt in Bewegung zu bleiben.
Das Anlegen der Waffe ist leider etwas seltsam umgesetzt worden. So schaut man nach Drücken von L1 nicht durch ein Visier, sondern die Perspektive zoomt lediglich ein kleines Stück heran, aber ihr müsst weiterhin über das Fadenkreuz peilen. Das ist zum einen ungewohnt, wenn man Call of Duty und co. erfahren ist und zum anderen geht dadurch die Präzision etwas flöten. Da ihr in Bodycount aber ohnehin hauptsächlich in Close Combat Fights verwickelt seid, also Schusswechsel auf relativ kurze Distanz, kommt man damit nach etwas Eingewöhnungszeit zu recht. Für Action und Heerscharen an Gegner ist immer gesorgt, allerdings agieren diese nicht sonderlich clever, wie man es von der KI der Shooter-Konkurrenz bereits kennt, suchen dafür aber neue Deckung wenn man ihnen diese zerschossen hat. Eliminierte Soldaten lassen massig sogenanntes Intel fallen, was eure Munition und Granaten wieder auffüllt. Ihr müsst euch daher zu keiner Zeit Sorgen machen, dass euch die Kugeln ausgehen. Als Extras schaltet man mit zunehmendem Fortschritt in der Kampagne noch 4 Spezialmanöver frei wie etwa Luftschläge oder Explosionsschüsse.
Es mangelt dem Titel jedoch an echtem Widererkennungswert. Die Feinde sehen wie eine einheitliche Masse aus, die Story bleibt absolut farblos, da sie lediglich durch kurze aber immer gleich aussehende Berichte vor den Missionen weitergeführt wird und das Game gänzlich ohne Cutscenes auskommt. Somit geht das Hineinfühlen in die Spielfigur vollkommen abhanden.
Aber Bodycount will auch keine hollywoodreife Inszenierung a la Call of Duty bieten, sondern beschränkt sich, wofür der Titel auch spricht, lediglich darauf die Straßen mit möglichst vielen leblosen Körpern zu schmücken. Zwar gibt es keine argen Splattereffekte, aber die Gegner reagieren realistisch auf Treffer und je mehr Abschüsse man erzielt, desto mehr Punkte gibt es. Dieser Umstand hat die USK wohl aus moralischen Gründen dazu veranlasst das Spiel erst ab 18 freizugeben, obwohl es vom Anschein her wenig Brutalität zeigt. Dazu trägt der Bodycount-Modus sein Übriges bei. In diesem könnt ihr bereits absolvierte Missionen noch einmal spielen und versuchen euren Highscore, sprich die Leichenzahl nach oben zu schrauben. Für besondere Abschüsse wie Headshots oder Schüsse durch die Deckung gibt es mehr Punkte. In einem Online-Leaderboard lassen sich die Ergebnisse vergleichen. Der Multiplayer hat sowohl einen kompetitiven als auch einen kooperativen Part. Wer einen Freund zur Stelle hat, kann mit ihm gemeinsam die Anhänger des feindlichen Netzwerks im Online Co-Op niedermähen. Dieser erinnert stark an den Spec Ops Modus aus der Modern Warfare Reihe, also das Eliminieren von immer stärker werdenden Gegnerreihen. Der Versus-Modus bietet leider nur Deathmatch und Team Deathmatch – äußerst mager. Zudem waren die Server zum Testzeitpunkt relativ leer, was sich aber wohl noch verbessern wird. Zwar gibt es auch eine Art Killstreak-System, aber die Waffenvielfalt und die Anpassungsmöglichkeit lassen zu wünschen übrig.
Grafisch macht Bodycount nicht viel falsch und erinnert mit seiner Farbenvielfalt ein Stück weit an den Bethesda-Shooter Brink. Besonderes gibt es aber auch hier nicht zu sehen. Dafür sind die Texturen zu durchschnittlich und die Abschnitte innerhalb der Levels zu monoton gestaltet. Immerhin läuft das Ganze flüssig und ohne Bugs ab und alle Partikeleffekte sind gelungen. Der Soundtrack ist eher in die Kategorie lapidar einzustufen und die Sprachausgabe recht dünn ausgefallen, sprich es gibt kaum eine. Dafür sind die Waffensounds und Explosionen stimmig. In vielerlei Hinsicht versucht Bodycount unkomplizierte Baller-Orgien zu bieten und das gelingt dem Titel auch. Die Gefahr ist dabei aber, dass ein Spiel zur Belanglosigkeit verkommt und dieser Gefahr kann der arcadelastige Shooter leider nicht unbeschadet entkommen. Positiv ist, dass die Gebiete sich relativ frei bespielen lassen. Man wird nicht durch Schläuche getrieben, sondern bewegt sich auf offenen Arealen, was genügend Platz für taktisches Vorgehen lässt. Einige Zielobjekte sucht ihr gar Minuten lang, wenn sie sich in mehrstöckigen Gebäuden befinden.
Wer die Zerstörungsengine interessant findet und einfach nur zum Abreagieren ballern möchte, der findet in Bodycount seine Erfüllung. Alle anderen spielen lieber erstmal die im US-Store verfügbare Demo des Fun-Shooters an und denken dann nochmal über einen Kauf in Anbetracht von bald erscheinenden Highlights wie Battlefield 3 und Modern Warfare 3 über den Kauf nach.
Ich hols mir Ihr versteht den sinn nicht, es ist einfach ein sinnloses herumballern.
Perfekt, wenn man nach der Arbeit nichtmehr denken will
Der LAunchTrailer war malübelst geil das Video passt rhytmisch zum Lied, voll geil
Ich hols mir Ihr versteht den sinn nicht, es ist einfach ein sinnloses herumballern.
Perfekt, wenn man nach der Arbeit nichtmehr denken will
Der LAunchTrailer war malübelst geil das Video passt rhytmisch zum Lied, voll geil
Die Musik ist jetzt allerdings nur beim Trailer so. Während des Spiels laufen keine derartigen Klänge.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2011 13:53 von alexking.
alexking, du hättest den Shooter mit BLACK vergleichen sollen, denn Bodycount ist der inoffizielle Nachfolger zu BLACK. Das Spiel ist einfach Zerstörung und Chaos. Ein richtig geiler Arcarde-Shooter eben .
Wird gekauft!
alexking, du hättest den Shooter mit BLACK vergleichen sollen, denn Bodycount ist der inoffizielle Nachfolger zu BLACK. Das Spiel ist einfach Zerstörung und Chaos. Ein richtig geiler Arcarde-Shooter eben .
Wird gekauft!
Ja, weiß dass Black der Vorgänger war, allerdings vergleicht man immer mit Spielen der aktuellen Konsolen-Generation und Black erschien eben nur auf der PS2 und der alten Xbox.
Habe Black aber auch nicht gespielt, daher auch eher der optische Vergleich zu Brink, das mehr Leute kennen werden.
Aber man hätte die Parallelen zu BLACK erwähnen können.
Trotzdem gelungenes Review, was meine Kaufentscheidung aber in keinster Weise beeinflussen wird .
Frage: Ist der Co-op Modus online oder offline (Splitscreen)?
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2011 14:08 von dragokiller.
Aber man hätte die Parallelen zu BLACK erwähnen können.
Trotzdem gelungenes Review, was meine Kaufentscheidung aber in keinster Weise beeinflussen wird .
Frage: Ist der Co-op Modus online oder offline (Splitscreen)?
Ist ein Online Co-Op. Hier ein Gameplay-Video. Die Missionen sind da auch anders als in der Kampagne, aber die Locations ziemlich gleich. Kann man mit dem Spec Ops Modus von MW vergleichen, also Gegnerwellen.
Die Wertung soll natürlich möglichst objektiv sein, deshalb muss man auch den Vergleich zu anderen aktuellen Ego-Shootern ziehen, wobei Bodycount einfach das Nachsehen hat. Trotzdem kommt es ja darauf an, was man gerne spielt. Wer die übertriebene Inszenierung von Call of Duty nicht ausstehen kann oder ein Battlefield, bei dem man 10 min lang rumfährt bevor ein Feind auftaucht, der greift halt lieber zu so einem Fun-Shooter.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2011 21:08 von alexking.