Vollständiger Spielname: Batman: Arkham City
Publisher: Warner Bros. Entertainment
Entwickler: Rocksteady
Release: 21. Oktober 2011
Altersfreigabe: ab 16 (USK)
Uncut: Ja
Genre: Action-Adventure
Spieler: 1
Sprache/Texte: Deutsch/Deutsch
Dateninstallation: Ja (1,6 GB)
PlayStation Move: nein
Stereoskopisches 3D: Ja
Online-Pass: Nein (aber Download-Code für Catwoman)
Angebot: Batman: Arkham City (Amazon)
Der dunkle Ritter ist zurück
Als 2009 Batman: Arkham Asylum erschien, hatte den Titel und den Hersteller Rocksteady keiner so richtig auf den Schirm. Aber das Spiel war brillant und avancierte zu recht zum Game of the Year. Anno 2011 haben sich die Vorzeichen geändert, Rocksteady ist nun kein unbeschriebenes Blatt mehr in der Branche und die Erwartungen an den Nachfolger entsprechend gewaltig. Um das Fazit vorwegzunehmen, diese Erwartungen erfüllt Batman: Arkham City nicht, es übertrifft sie bei weitem. Denn das neue Action-Adventure ist ein Meisterwerk geworden, dessen Perfektion schon beinahe erschreckend wirkt und eine Ohrfeige ins Gesicht all jener Hersteller ist, die der Auffassung sind aus der PS3 sei nicht mehr heraus zu holen.
Daher werden die folgenden Zeilen sich primär damit befassen das Spiel in den Olymp zu loben, denn dort gehört es hin. Doch beginnen wir zunächst mit der Story. Nach der Irrenanstalt in Arkham Asylum befinden wir uns zwar immer noch in Gotham City, aber dieses Mal auf dem Festland und zwar in der Stadt Arkham. Doch in dieser leben keine unbescholtenen Bürger, viel mehr handelt es sich um eine Art Freiluftgefängnis für die fiesesten Verbrecher, die Gotham zu bieten hat. Da dürfen Batmans Erzfeinde wie der Joker, der Pinguin, Mr. Freeze oder Hugo Strange natürlich nicht fehlen. Aber auch eine Vielzahl anderer Charaktere aus dem Universum wie Bane, Harley Quinn oder der Riddler treiben ihr Unwesen in der Gegend. Letztgenannter hat sich wieder eine Reihe an tückischen Rätseln ausgedacht, die dieses Mal noch viel kniffliger ausgefallen sind. Ihr schlüpft wieder in die Rolle von Batman, dem dunklen Ritter, der die Gerechtigkeit in die Straßen von Gotham zurückbringen will. Dabei könnt ihr euch durch Arkham City frei bewegen. Damit ihr euch nicht mühselig mit langen Fußmärschen zu Missionszielen quälen müsst, kann sich Batman mit seinem Greifhaken an unzähligen Stellen einhaken und hochziehen. Außerdem könnt ihr herrlich durch die düsteren Häuserschluchten gleiten und falls nötig auch im Sturzflug attackieren.
Catwoman vs. Batman
Dabei ist die Story brillant in das Gameplay gewoben. Zwischensequenzen und Spielszenen wechseln sich so nahtlos ab miteinander ab, dass selbst Nathan Drake ein wenig neidisch wird. Neben den sehr abwechslungsreich gestalteten Hauptmissionen, gibt es auch eine Vielzahl an Nebenmissionen und tonnenweise Secrets sowie versteckte Trophäen. Ihr könnt dabei die Nebenaufträge parallel absolvieren, da die Missionsziele auf der Karte eingetragen bleiben, bis sie abgearbeitet wurden. So gibt es etwa einen mysteriösen Beobachter, der Batman verfolgt und einen Serienkiller, der wahllos Menschen tötet, wenn Batman ihn nicht rechtzeitig auffindet. Außerdem könnt ihr an einigen Stellen in die Rolle von Catwoman schlüpfen. Die sexy Katzendame verfügt über eine Vielzahl an speziellen Moves und kann so etwa besonders gut schleichen oder an der Decke entlang laufen. Außerdem hat sie ein eigenes Waffenarsenal mit Peitsche und Bolas. Aber auch die Bewegungsmöglichkeiten von Batman sind gigantisch, Rocksteady hat der Fledermaus einige neue Manöver spendiert, die allesamt butterweich animiert und super aussehen. Und das Beste daran, jeder Bewegung macht je nach Situation auch unterschiedlich viel Sinn, von daher ist auch euer taktische Denkvermögen gefragt. Stehen zwei Wachen nah zusammen, so schleicht ihr euch am besten von hinten an und könnt diesen dann durch eine Attacke gleichzeitig und lautlos ausschalten.
Zudem lassen sich neue Moves, sowie verbesserte Ausrüstung und Panzerung durch gewonnene Erfahrungspunkte freischalten. Außerdem regeneriert auch Batmans Gesundheit mit dem Sammeln von XP. Man hat zu Beginn jedoch etwas mit der Vielfalt der Aktionen zu kämpfen, wodurch Anfänger eine gewisse Eingewöhnungszeit für die Steuerung benötigen, die danach aber hervorragend funktioniert.
Das Kampfsystem
Ein besonderes Augenmerk hat man auf das neue Free-Flow Kampfsystem gelegt. Dieses ist einerseits sehr simpel zu erlernen, aber anderseits auch komplex, da Batman eine ganze Fülle an Aktionen beherrscht und diese mit Kombos unkompliziert aneinander reihen kann. In den Kämpfen kommt es daher vor allem auf ein schnelles Reaktionsvermögen an. Es ist nicht selten der Fall, dass ihr es mit mehr als 10 Schurken gleichzeitig aufnehmt. Ihr könnt Gegner entwaffnen, blocken, kontern und und und. Dazu lassen sich auch eure Gadgets wie die Batclaw, das Explosionsgel - oder besonders cool – der fernsteuerbare Batarang als Waffe einsetzen. Und wenn Tarnung gefragt ist, könnt ihr auch mal schnell eine Rauchbombe werfen oder eure Feinde mit der Elektroschockpistole verwirren. Wie für einen echten Helden üblich, ist Batman kein Mörder. Das bedeutet ihr tötet im gesamten Spiel niemanden, sondern schaltet Bösewichte lediglich aus und beweist euch in packenden Bossfights.
Es muss nicht immer blutig sein
Rocksteady hatte es auch nicht nötig auf übertriebene Gewaltszenen zu setzen und trotzdem bietet der Titel geniale Action, die mit jedem Hollywood-Blockbuster mithalten kann. Neben den Angriffsmöglichkeiten, ist Batman natürlich auch wieder als Detektiv unterwegs. Die Detektivsicht, die in Arkham Asylum von vielen Spielern noch exzessiv eingesetzt worden ist, wurde nun etwas abgeschwächt und sinnvoller ins Gameplay eingebettet. Ihr könnt damit etwa den Gesundheitszustand von Feinden abfragen oder nach Beweisen und anderen Items suchen. Außerdem kommen auch die Adventure-Elemente nicht zu kurz, so gibt es Fallen oder Physikrätsel.
Alles Unreal ?!
Wie der Vorgänger setzt auch Arkham Asylum auf die Unreal Engine. Diese ist mittlerweile etwas betagt, was man vor allem an einigen nicht so schönen Texturen erkennen kann, wenn man nah an Objekte herangeht, aber Rocksteady hat das Letzte aus der Engine herausgeholt. Die Licht- und Partikeleffekte sind grandios, das Charakterdesign gehört zu dem besten, was man je in einem Videospiel gesehen hat und zudem läuft das ganze Geschehen superflüssig, selbst wenn massig Action auf dem Bildschirm los ist. Sämtliche Animationen sind spitze und das geschmeidige Fortbewegen gibt einem das Gefühl wirklich ein Superheld zu sein. Die düstere Außenwelt erzeugt eine wahnsinnig dichte Atmosphäre und auch die Innenareale sind mit vielen liebevoll gestalteten Details geschmückt. Dazu ist der Soundtrack einsame Klasse und die Synchronsprecher überragend. Vor allem die Sprecher von Batman und dem Joker sind schlicht genial, wohingegen der deutschen Catwoman ein wenig der Sexappeal im Vergleich zum Original fehlt. Außerdem darf man das Spiel optional auch in 3D erleben. Wer keinen teuren stereoskopischen Fernseher sein Eigen nennt, freut sich zudem über einen alternativen red/cyan Modus, für den eine simple Pappbrille ausreicht, um einen kleinen Tiefeneffekt zu erzeugen.
Freizeitspaß in Arkham
In Arkham City könnt ihr rund 40 hochklassige Spielstunden verbringen, wenn ihr neben der Story alle Sidequests und Rätsel in Angriff nehmt. Darüber hinaus lassen sich auch Challenges spielen, deren Bestwerte man online vergleichen kann. Neben zahlreichem Bonusmaterial lassen sich auch die Catwoman-Episoden extra anwählen. Für diese benötigt man allerdings den beim Kauf beiliegenden Download-Code. Einen Multiplayer hat Rocksteady auch dieses Mal nicht integriert, aber dieser hätte dem Spiel auch nicht gut getan. Ein kompetitiver Mehrspieler würde aufgrund des Kampfsystems keinen Sinn machen und ein Co-Op wäre unpassend aufgrund der Tatsache, dass Batman ein Solist ist. Insofern hat man alles richtig gemacht und sich voll auf die absolut brillant inszenierte Story konzentriert. Etwas schade ist lediglich, dass es immer noch keine Fahrzeuge im Spiel gibt - am Steuer des Batmobils zu sitzen, das hätte schon was…
Das Fazit
Wenn man einem Spiel das Prädikat „weltklasse“ geben kann, dann ist es hier angebracht. Man kann das Fazit ausschweifend gestalten und sagen, dass Batman: Arkham City seinen ausgezeichneten Vorgänger in allen Belangen überflügelt und es aufgrund des brillanten Storytelling, des fantastischen Charakterdesigns, der dichten Atmosphäre, sowie des ungemein hohen Spielflusses und -spaßes ein opulentes Meisterwerk geworden ist, das neue Maßstäbe setzt und eindrucksvoll zeigt, was auf der PS3 möglich ist.. Aber man könnte es auch mit nur vier Worten ausdrücken: Game of the Year !
Wertung
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+ Brillant inszenierte Story
+ Fantastisches Charakterdesign und erstklassige Synchronisation
+ Unkompliziertes und flüssiges Kampfsystem
+ Frei erkundbare Stadt mit vielen Secrets und Nebenmissionen
+ Große Vielfalt an Moves und coole Gadgets
+ Catwoman bringt frischen Schwung ins Gameplay
- Teils matschige Texturen
- Keine Fahrzeuge