Vollständiger Spielname: Real Steel
Entwickler: Yuke’s
Release: 18.10.2011, Update am 17.11.2011 (US-Store)
Altersfreigabe: 10+ (ESRB), PEGI 12
Genre: Beat em Up
Sprache/Texte: Englisch
Vertrieb: PSN (nicht in Deutschland), XBLA
Download-Größe: 344 MB
Preis: versch. Module jeweils 1,99 – 9,99 $, 6,29 EUR im EU-Store (nicht DE)
In den Kinos lief vor Kurzem der Action-Streifen Real Steel mit Hugh Jackman in der Hauptrolle. Thema des Films ist die nahe Zukunft, in jener Roboterfights die menschlichen Boxkämpfe ersetzt haben. Ein nettes Setting, dachte sich wohl auch der japanische Entwickler Yuke’s und hat aus dem Plot ein Spiel gefertigt. Dabei hat man sich glücklicherweise nicht darauf konzentriert den Film zu versoften, sondern greift mit den Roboterkämpfen das Hauptelement des Blockbusters auf und bildet darum ein Gerüst aus Taktik, Upgrades und Multiplayer-Fights.
Zu Beginn des Spiels entscheidet ihr euch für einen von drei Robotertypen. Entweder ihr wählt den Allround Bot, den Speed Bot oder einen besonders kräftigen Heavy Bot. Doch keine Angst, wer sich am Anfang falsch und unpassend zum eigenen Spielstil entscheidet, kann dies im späteren Spielverlauf durch die zahlreichen Upgrades locker ausgleichen. Ihr tretet jeweils gegen einen mechanischen Kontrahenten an, der grundsätzlich stärker als ihr ausgestattet ist. Dies bedeutet schlicht, dass ihr besser kämpfen müsst als euer Gegenüber und das ist mitunter recht fordernd. Denn Real Steel ist kein stumpfes Haudraufspiel, bei dem man mit Button Mashing ans Ziel kommt. Viel mehr hat man sich eine kluge Steuerung einfallen lassen, die aus hochklassigen Beat em Ups wie Street Fighter oder Tekken entlehnt ist. So gibt es für jeden Arm eine leichte und schwere Attacke, später lassen sich gegen virtuellen Cash auch einige Spezialmoves freischalten. Zudem könnt ihr euch ducken oder blocken oder einen Angriff des Gegners auskontern, wenn euer Timing stimmt. Das Reaktionsvermögen wird dabei groß geschrieben. Zudem gilt es taktisch vorzugehen. Anhand eines HUD wird euch nämlich grafisch der Zustand der Bauteile angezeigt.
Wenn ihr etwa bemerkt, dass der linke Arm des Gegners bereits schwer beschädigt ist, solltet ihr gezielt darauf schlagen. Gelingt euch dies, zerstört ihr den Arm und er fliegt spektakulär davon. Von nun an ist euer Feind in der Deckung enorm geschwächt. Wild drauf loskloppen könnt ihr aber dennoch nicht, denn jede Aktion zieht etwas von der Powerleiste ab. In den Rundenpausen könnt ihr zudem beschädigte Teile reparieren lassen. Bestreitet ihr einen Kampf erfolgreich, steigt ihr in der Rangliste auf und arbeitet euch so Stück für Stück bis an die Spitze des Robo-Fight-Throns vor.
Mit den Kämpfen verdient ihr zudem Geld, das ihr nicht nur in zahlreiche neue Teile eures Robots stecken könnt, sondern auch in die Reparaturen investieren müsst. Denn als angeschlagener Robot einen übermächtigen Gegner herauszufordern, gleicht einem Harakiri-Kommando. Wenn ihr während des Kampfes zu Boden geschlagen werdet durch eine Vielzahl harter Treffer, werdet ihr angezählt und habt durch eine Art Minigame die Möglichkeit euch wieder aufzurappeln. Dabei müsst ihr möglichst schnell den Analogstick im Kreis drehen und Energieleisten auffüllen. Je öfters ihr getroffen werdet, desto schwieriger wird es. Gelingt es euch nicht mehr, seid ihr K.O. und der Kampf ist vorüber.
Die Kämpfe gestalten sich durch die kluge Steuerung sehr taktisch und bieten daher auf Dauer Motivation. Außerdem habt ihr die Möglichkeit online gegen andere anzutreten. Etwas schade ist lediglich, dass das wirklich umfangreiche Upgrade-System (Arme, Beine, Fäuste, Kopf, Körper, Motherboard uvm.) unübersichtlich gestaltet ist. Die Menüs sind dafür zu steril und die einzelnen Verbesserungen werden trotz einer Vorschaufunktion nicht wirklich nachvollziehbar präsentiert. Dazu gibt es das Ganze leider nur auf Englisch, denn im deutschen Store ist Real Steel nicht erhältlich. Aber auch mit guten Englischkenntnissen weiß man aufgrund der vielen Abkürzungen oft nicht was gemeint ist. Den Designer, mit dem man seinen Robot auch farblich und mit vielen coolen Mustern zu einem individuellen Fighter umgestalten lassen kann, ist leider nur für 2,99 $ extra als DLC im Store verfügbar.
Trotz dieser kleinen Mängel bleibt ein sehr guter Gesamteindruck. Die Grafik beschränkt sich zwar auf das Wesentliche und hat recht karge Hintergründe, aber beim Kampf hat man ohnehin keine Zeit darauf zu achten und dafür wurden die Roboter sehr schön animiert und auch die Soundkulisse der Blechbüchsen stimmt. Insgesamt erhält man mit Real Steel also ein wirklich gut gemachtes Beat em Up, das aufgrund der sehr taktischen Kämpfe und den vielen Aufrüstungsmöglichkeiten für ein PSN Spiel wirklich viel bietet. Wer noch nicht überzeugt ist, kann sich eine kostenlose Demo runterladen. Ein Besuch im amerikanischen PSN Store lohnt sich also allemal !
Wertung
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+ Sehr fordernde und taktische Fights
+ Ausgefeilte Kampfsteuerung
+ Unzählige Gestaltungsmöglichkeiten der Roboter
+ Langfristiger Spielspaß und guter Multiplayer
- Unübersichtliches Upgrade-System
- Einige Extras sind kostenpflichtig