Genre: Action-Rollenspiel
Publisher: Electronic Arts
Entwickler: 38 Studios, Big Huge Games
Systeme: PS3, Xbox 360
Online-Multiplayer: Nein
Online-Pass: Ja
Altersfreigabe: ab 16 (PEGI), ab 18 (USK)
Uncut: Ja
Sprache/Texte: Deutsch (Deutsche Untertitel)
Bestellung: Kingdoms of Amalur: Reckoning (Amazon)
Nach langer Zeit des Wartens ist das Action-Rollenspiel Kingdoms of Amalur: Reckoning endlich erhältlich. Doch was hält das Schicksal bereit und kann es Skyrim vom Thron stoßen? Lest weiter, um es zu erfahren.
Das Schicksal scheint dem namenlosen Helden nicht hold zu sein. Das Königreich Amalur wird von den Unsterblichen Tuatha angegriffen und der arme Held stirbt während einer Schlacht und landet auf einem Leichenhaufen. Doch sollte dies nicht das Ende sein. Durch ein Experiment bekommt er eine neue Seele und wird wiedergeboren. Da es jedoch sein Schicksal war, in der Schlacht zu fallen, ist er nun von den Klauen des Schicksals befreit. Doch es wird noch besser: Von nun an könnt ihr das Schicksal aller Einwohner von Amalur formen. Also macht ihr euch auf, das Schicksal von Amalur zu verändern. Denn nur euch ist es möglich, die Unsterblichen endgültig zu besiegen, indem ihre Schicksale vernichtet werden.
Ich ändere mal kurz mein Schicksal
Selbstverständlich kann der Held nicht nur das Schicksal von fremden ändern, sondern auch sein eigenes. Durch jedes Level-Up bekommt ihr Fertigkeitspunkte, die entweder in Mut, Raffinesse oder Magie Fähigkeiten investiert werden. Mut spiegelt hierbei den Nahkampf wider, Raffinesse beeinflusst den Fernkampf und Magie lässt euch Zauber ausführen. Es ist also zum Beispiel kein Problem, einen magisch begabten Schwertkämpfer zu erschaffen. Als Vertiefung des Systems, könnt ihr Schicksale zuweisen, die Boni auf spezielle Werte geben und durch eine entsprechende Begabung der einzelnen Kategorien freigeschaltet werden müssen.
Habt ihr euch mal verskillt oder wollt einfach eine andere Kombination der Fähigkeiten ausprobieren? Kein Problem. Sucht einfach einen „Schicksalsweber“ auf und dieser setzt alle bisher erhaltenen Erfahrungspunkte zurück, damit sie neu verteilt werden können.
Finish him
Der wohl wichtigste Part des Spieles ist das Kampfsystem und da gibt sich das Spiel keine Blöße. Die Kämpfe gehen sehr gut von der Hand und ihr kämpft meist mit einer Überzahl an Gegnern, welche aber zu keinem Zeitpunkt unfair erscheinen.
sowie
kann jeweils einer Waffe zugeordnet werden, unabhängig von der Art der Waffe. Combos können ohne Probleme ausgeführt und Magie kann ebenfalls leicht eingesetzt werden. Die Kämpfe erinnern teilweise sogar an die
God of War Reihe. Besiegte Gegner hinterlassen Schicksalsenergie, welche eine Anzeige am oberen Bildschirmrand füllt. Ist diese gefüllt, lässt sich der „Abrechnungsmodus“ betreten. In diesem bewegen sich die Gegner langsamer und eure Attacken verursachen mehr Schaden. Besonders wichtig sind hier die Finishing Moves. Ist die Energie von einem oder mehreren Gegnern auf 0, während ihr im Abrechnungsmodus seid, können ihre Schicksale zerstört werden. Dies wird in einer (passend) gewalttätigen Szene gezeigt und bringt bis zu 100% zusätzliche Erfahrung.
Die Stärke der Gegner wird hierbei durch ein dynamisches Levelsystem angepasst. Jedes Gebiet besitzt eine Level Range für die Gegner. Liegt dieser Bereich beispielsweise bei 10 – 20 und euer Level ist 13, werden die Gegner auf das Level 13 angepasst. Ist euer Level hingegen außerhalb dieses Bereiches, wird die Ober - bzw. Untergrenze genommen. Dies sorgt erstens dafür, dass auch schwächere Charakter das Spiel durchstehen können und zum Zweiten bringt dies für stärkere Figuren eine größere Herausforderung, ohne das Levelsystem zu untergraben.
Noch eine Quest...
Das Spiel bietet auch abseits der Hauptpfade viel zu entdecken. Wer etwas herumreist, findet früher oder später immer neue Höhlen und Städte. Sobald eine neue Stadt betreten wird, könnt ihr viele neue, gelbe Ausrufezeichen auf der Karte sehen. Spätestens seit WoW wissen wir: unbedingt hingehen, der oder diejenige hat einen neuen Auftrag für uns. Diese Nebenaufträge bieten zwar immer nur das bekannte töte x von Gegner y oder finde Schatz z Schema, versprühen dabei aber ihren eigenen Charme. Teilweise kommt sogar das geliebte und gehasste „noch eine Quest“ Gefühl auf. Die 60 – 70 Stunden, die für einen kompletten Durchgang mit allen Sidequests benötigt werden, sind schon fast zu kurz.
Zwiespältige Optik
Optisch ist das Spiel durchaus ansprechend. Die Spielwelt sowie Figuren sind gut modelliert und die Animationen auch recht gelungen. In den Dialogen wirken die Figuren hingegen kantig und schlecht texturiert. Hinzu kommt, dass die Texturen teilweise „matschig“ aussehen und dass die Framerate gelegentlich in die Knie geht. Besonders bei den Bossgegnern kann das zu frustrierenden Momenten führen. Zum Glück sind diese Einbrüche aber selten. Die Akustik ist ebenfalls gut gelungen. Die Musik ist stets passend und Bosse werden stimmig untermalt. Es fehlt allerdings noch etwas episches, das beispielsweise im Skyrim Soundtrack enthalten ist. Etwas verstörend wirkt auch, dass euer Protagonist über keine Sprachausgabe verfügt und somit das ganze Spiel über stumm bleibt.
Online-Pass ohne Multiplayer... ?
Jeder neuen Kopie von Kingdoms of Amalur liegt ein Online-Pass bei. Dieser aktiviert jedoch nicht den gewohnten Mehrspieler Modus, vielmehr ist dies eine Art DLC Code. Nach der Aktivierung lässt sich im PSN ein neuer Inhalt erwerben, welcher eine Rüstung im
N7 Design des Mass Effect Helden sowie 7 weitere Quests der Fraktion des Hauses der Tapferkeit freischaltet. Diese Quests fühlen sich leider wie ein Abschnitt an, der ursprünglich enthalten war und im Nachhinein wieder entfernt wurde. Der letzte Bonus sind die
Omniklingen, welche besonders zu Beginn des Spieles hilfreich sind. Nach wenigen Spielstunden können sie jedoch nicht mehr mit neu gefundener Ausrüstung mithalten. Für deutsche Spieler besonders negativ: Um die Omniklingen zu erhalten muss die Mass Effect 3 Demo gespielt werden, welche hierzulande nicht erhältlich ist.
Das Fazit
Kingdoms of Amalur: Reckoning macht nichts neu und es gibt in vielen Bereichen einen besseren Vertreter. Aber hier passt alles zusammen. Das Universum fesselt und die Kämpfe sind schön knackig. Lediglich an der Grafik-Front gibt es teils grobe Fehler, die Slowdowns im Gefecht müssen unbedingt noch verbessert werden. Wer also auf der Suche nach einem guten Action-Rollenspiel ist, kann bedenkenlos zugreifen.
Wertung
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+ Spannende und schnelle Kämpfe
+ Riesige offene Spielwelt
+ Gelungenes Fähigkeitensystem
+ Stimmige Musik
+ Gute Grafik...
- … die gerne mal verschwindet
- Framerate Einbrüche
- Schlecht eingesetzter Online-Pass
- Protagonist ohne Sprachausgabe