
Vollständiger Spielname: Rayman Origins
Publisher: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Montpellier
Release: 22. Februar 2012 (für PS3 früher)
Altersfreigabe: ab 6 (USK)
Uncut: Ja
Genre: Jump ‘n Run
Spieler: 1
Texte: Deutsch
Speicherkarte erforderlich: Ja
Angebot: Rayman Origins (PS Vita) (Amazon)
Jump (n Run) von Konsole auf den Handheld
Im November 2011 erschien mit Rayman Origins ein echter Überraschungshit für Konsole. In unserem Test konnte der Titel damals satte 89 % einsacken und verdiente sich die PS3King Krone. Zum Launch der PS Vita hat Ubisoft den Titel für Sonys neuen Handheld umgesetzt. Wie gut die Umsetzung gelungen ist und welche Abstriche ihr dabei in Kauf nehmen müsst, lest ihr in unserem Review. Da das Spiel größtenteils mit dem PS3-Ableger identisch ist, stammen einige der spielbeschreibenden Review-Abschnitte aus dem Test zur Konsolenversion. Bei der Story wagt man nichts Neues, aber dabei kommt es bei einem Hüpfspiel auch nicht an. Ihr werdet in die Kindheit von Rayman zurückversetzt. Die Darktoons haben die Lichtung der Träume überfallen, in jener der Held beheimatet ist und dabei die pinken Electoons entführt. Eure Aufgabe ist es diese zu befreien und die alte Idylle wiederherzustellen. Wie in alten Zeiten seid ihr in 2D unterwegs und hüpft in altbewährter Sidescrolling Manier durch die kunterbunt gestalteten Levels.
Rayman der alten Schule
Dabei hat man besonderen Wert auf das Leveldesign gelegt. Die Abschnitte sind allesamt sehr originell und abwechslungsreich. Egal ob Dschungel, Eisberge, Wüste, Unterwasser oder Höllenschlund, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Insgesamt gibt es über 60 Levels, die im Schwierigkeitsgrad ansteigen und damit fordernd bleiben. Rayman Origins schafft es nämlich eine schöne Lernkurve zu zeichnen. Mit der Zeit lernt der Held neue Moves wie den Gleitflug, das Tauchen oder an Wänden zu laufen. Mit zunehmendem Spielfortschritt müsst ihr immer mehr Fähigkeiten miteinander kombinieren und euer Timing und Reaktionsvermögen werden aufs Härteste auf die Probe gestellt. Unfair wird der Titel dabei nie, es gibt jedoch einige Trial & Error Passagen, bei denen man sich den Rhythmus einprägen sollte um zu bestehen. Dazu gesellen sich einige bockschwere Speziallevels, in denen ihr Schätze einsammeln könnt, um eine Bonus-Welt freizuschalten. Doch mit bloßen durch die Levels Hüpfen ist es nicht getan. Denn es gilt so viele Electoons einzusammeln wie möglich. Diese sind in den Welten sehr gut versteckt. Ähnlich wie in anderen Jump n Runs gibt es auch unterwegs zahlreiche Objekte zu kollektieren, die hier Lums heißen. Ab einer bestimmten Zahl an Lums erhaltet ihr ein zusätzliches Electoon. Außerdem könnt ihr die Levels auch auf Zeit spielen, um ein weiteres der begehrten Objekte einzuheimsen.

Diese wiederum benötigt man um bestimmte Levels betreten zu können. Dadurch schafft es das Spiel, dass man motiviert bleibt ein bereits absolviertes Level nochmal zu spielen, da diese mit Secrets nicht gerade geizen. Zudem könnt ihr natürlich nicht völlig gefahrenlos durch die Levels jumpen, denn in jeder Welt gibt es individuelle und sehr schön animierte Gegnergruppen und viele Fallen, die es zu überwinden gilt. Um das Gameplay etwas aufzulockern, sind zwischendurch unterhaltsame Shooter-Passagen eingestreut, in denen ihr auf einem Mosquito fliegt. Außerdem gibt es natürlich auch Endbosse, die jeweils Schwachpunkte haben, also taktisch besiegt werden müssen. Die Steuerung ist leicht zu erlernen, bietet trotzdem Vielfalt und ist sehr präzise.
Mit rund 15h Spielzeit bietet der Titel jede Menge Umfang und hebt sich damit deutlich vom Durchschnitt ab. Überhaupt hat man das Gefühl ein Oldschool-Game zu spielen. Wer die hervorragenden Jump n Runs zu SNES-Zeiten mochte, wird Rayman Origins lieben.

Märchenhafte Optik
Das Ganze hat Ubisoft mit einer zeitgemäßen wunderschönen Optik garniert, die dank der hauseigenen Ubiart Engine wie ein toll gemachter Disney-Film aussieht und dabei einen wunderbar herrlichen Charme versprüht. Ja, die Welten sind allesamt nur zweidimensional, aber das was man aus dem Comic-Look herausgeholt hat, ist wirklich hervorragend. Die Hintergründe sind wunderschön gezeichnet und wirken lebendig. Außerdem hat man überall liebevolle Details eingestreut und ausgezeichnete Animationen von Hand programmiert. Sogar an eine Prise Erotik wurde gedacht, so sind die gefangen genommenen Feen, die ihr befreien müsst, etwa in Bikini bekleidet.
Dazu gesellen sich schöne Melodien, die wunderbar zu den verschiedenen Facetten der Welten passen. Eine Sprachausgabe hat Rayman wie die meisten Spiele des Genres nicht, aber das ist nicht weiter schlimm.

Unterschiede zur Konsole
Auf den ersten Blick sieht man keinen optischen Unterschied zur PS3-Version. Auf der Vita strahlen die Levels genauso kristallklar wie auf der Konsole. Einen deutlichen Abstrich gibt es aber bei der Framerate. Während man auf der PS3 satte 60 Frames genießen darf, läuft Rayman auf der Vita nur mit halb so vielen Bildern pro Sekunde, was auch das Gameplay etwas schwergängiger macht. Stören dürfte das aber nur Leute, die parallel beide Versionen spielen. Auch steuert sich Rayman auf der Konsole dank der größeren Analogsticks präziser, aber das kann man Ubisoft nicht wirklich vorwerfen.
Wirklich schade und der größte Kritikpunkt an der mobilen Fassung ist aber der komplett gestrichene kooperative Multiplayer-Modus, der auf der Konsole für ungemeinen Spaß mit bis zu 4 Spielern sorgte. Dafür hat man dem Spiel auf der Vita einen Geistmodus spendiert, bei dem man gegen von den Entwicklern vorgegebene Zeiten antreten kann. Einen echten Unterschied im Vergleich zu den Speedruns gegen die eigenen Bestzeiten gibt es aber nicht.
Bei den Touch-Features hat man sich dezent zurückgehalten und das ist gut so. Im Menü kann man auch durch Tippen auf den Screen statt durch Tastendruck navigieren. Im Spiel selber besteht die Touch-Einbindung daraus, dass man durch eine Geste den Bildschirminhalt kleiner und größer zoomen kann. Einen spielerischen Vorteil bietet dies nicht, aber es ist nett um die wirklich wunderhübsche Grafik aus der Nähe zu bestaunen.
Das Fazit
Rayman Origins kann auch auf der PS Vita überzeugen. Ubisoft ist es gelungen die traumhafte Optik, das motivierende Gameplay und den besonderen Charme vollständig auf den Handheld zu zaubern. Punktabzüge gibt es aber für den gestrichenen Co-Op Modus und die niedrigere Framerate. Wer bereits die Konsolenversion besitzt, für den lohnt sich der Titel nicht, alle anderen erhalten hier das wohl auf längere Sicht beste Jump n Run für die Vita und greifen bedenkenlos zu.
Wertung
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+ Wunderschöne Märchenoptik – kein Unterschied zur PS3
+ Viel Witz und Charme
+ Tolles Leveldesign und zahlreiche Secrets
+ Großer Umfang mit über 60 abwechslungsreichen Levels
- Kein Co-Op Modus
- Spürbar weniger Frames als auf der Konsole