Hi,

ich habe vor 3 Tage eine Macbook für ungefähr 600 Euro aus Ebay gekauft. Ich habe das Geld am Samstag überwiesen und es stellt sich am Montag heraus, dass der Verkäufer einen Betrüger ist. Er hat auf einmal 5 neue negative Bewertungen bekommen und es stellt sich heraus,dass er schon mehrere Leute betrogen hat und es sinnlos mit ihm zu diskutieren. Er schreibt nicht mehr zurück.
Ich habe versucht, die Überweisung zu stornieren, aber es war dann zu spät gewesen. Anschließend bin ich zu Polizei gegangen. Die haben mir geraten, auf die Internetseite Polizei.de/hessen zu gehen und eine Anzeige zu erstatten.
Die Polizei kann das Geld auch nicht mehr zurückholen, sondern ihm nur eine Strafe anhängen.
Die raten uns zu einen Anwalt, wenn wir das Geld zurückholen wollen.
Meine Frage wäre, ob es sich lohnt, zu einen Anwalt zu gehen und wie hoch die Kosten sein könnte ?
Ich denke, es wird schwer, den Betrüger zu fassen, weil er sehr professionell vorgegangen ist.
Und was kann ich noch machen, außer zum Anwalt zu gehen ?

Die Fragen sind vor allem an Alexking gerichtet.



mfg

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2012 19:16 von T.O.P.

Wie meinst du es mit professionel vorgangen?

Hallo,
bei mir fand was ähnliches statt. Ich habe mir einen Fernsehr aus China geholt, allerdings kam dieser nie an. Allerdings hat mir PayPal die hälfte zurückgezahlt.

In Zukunft: Bezahle NIE mit Überweisung oder Sachen wie Western Union.

MfG

Naja das mit dem Anwalt kenne ich auch... Den musst du ja eigentlich "nur" vorstrecken da die Rechtslage ja eindeutig ist und du im Recht bist. Bei einem Urteil gegen ihn muss er dir das Geld für den Anwalt und natürlich den Schadensersatz leisten (inkl. Zinsen!).
Ein anderer Ansatz wäre evtl. Gerichtskostenbeihilfe. Wenn du die bekommst ist das wie ein Gutschein beim Anwalt. Ob du die bekommst ist jedoch vorallem davon abhängig was du beruflich machst. Als Student ALG2- Bezieher oder Schüler sehen die Möglichkeiten sehr gut aus.

Ein Anwalt für dich alleine lohnt sich nur, wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, ansonsten könntest du Pech haben und auf den Kosten sitzen bleiben.

Verfahrens- oder Gerichtskostenhilfe gibt es zwar auch, aber das ganze wird noch Jahre lang verfolgt. Solltest du also zu Geld kommen, wirst du das Ganze im Nachhinein trotzdem bezahlen müssen.

Versuch dich lieber mal mit anderen in Verbindung zu setzen, die von ihm betrogen worden und dann schaut ihr zusammen, was ihr macht. Anwaltskosten steigen zwar mit jedem weiteren Auftraggeber um eine 0,3fache Gebühr, aber sie verdoppeln sich bei Leibe nicht, sodass das Teilen wesentlich günstiger wäre, als etwa alleine einen Anwalt aufzusuchen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2012 19:22 von onewaytorome.

Also ich persöhnlich würde zum Anwalt gehen, ich weiß zwar nicht wie viel das kosten würde, aber wenn es um 600€ geht, würde ich den Typen auf der Straße erschießen.

Ist das typische Problem: Die Polizei beschäftigt sich kaum mit Delikten, die über das Internet begangen worden sind.

Wenn die Person nicht ausfindig zu machen ist mit echter Adresse, bringt dir ein Anwalt auch nichts, da verschleuderst du nur Geld. Zudem sinkt die Wahrscheinlichkeit mit jedem Tag aufgrund der IP Adresse zugeordnet werden zu können. Fast alle Provider löschen die Daten nach 7 Tagen und dann kann keiner mehr etwas machen.

Die Höhe des Honorars ist davon abhängig, wie viel Aufwand erforderlich ist, ob es zum Prozess kommt etc. Wird sich im Normalfall im dreistelligen Bereich abspielen. Strafrechtlich kann derjenige wegen Betruges (§ 263 StGB) belangt werden, dein Geld muss dann auf dem zivilrechtlichen Wege zurückgeholt werden, wobei die Prozesskosten der Verlierer des Prozesses zu tragen hat, sofern dieser zahlungsfähig ist.

Du zahlst bei über 600 Euro, aber unter 900 Euro, 84,50 Euro Gebühr plus 16,90 Euro Post- und Telekommunikationspauschale, was zusammen 101,40 Euro macht. Darauf kommen dann noch 19% Mehrwersteuer, was eine Endsumme von 120,67 Euro macht.

Das wäre dann erst einmal der Wert, der entsteht, wenn das ganze außergerichtlich abläuft, nur durch die anwaltliche Tätigkeit. Kommt dann eine Klage hinzu, gehen die Kosten höher. Dann kommen noch einmal 42,25 euro hinzu, zzgl. einer weiteren PTK-Pauschale in Höhe von 8,45 Euro. Kommt es dann noch zu einer Verhandlung, worauf es meistens hinausläuft, kommt noch eine 1,2 fache Terminsgebühr hinzu in Höhe von 78,00 Euro plus 19% MWST, was auf eine Summe von 153,15 Euro rausläuft.

Das sind alles Werte ohne jegliche weitere Kosten. Es können auch noch Kosten für viele Kopien, einen großen Aufwand bzw. Schwierigkeitsgrad etc. auf dich zukommen und ggf. noch andere Dinge.

Du zahlst also von einer ersten vorgerichtlichen Tätigkeit bis zur Gerichtsverhandlung, die dann vermutlich ansteht, stolze 273,82 Euro im besten Fall. Auf diese Summe kommen dann noch die Gerichtskosten bzw. eine Gebühr in Höhe von 3,0 nach dem GKG in Höhe von 135,00 Euro, sodass du im günstigsten Fall auf eine Gesamtsumme von 408,82 Euro kommst, die du erstmal zahlen musst.

Gerichtskosten werden erst einmal vorgestreckt und auch der Anwalt will bezahlt werden, denn der muss es nicht ausbaden, wenn der Gegner zwar verurteilt wird und zahlen muss, aber nicht zahlen kann. Dann musst du natürlich erst einmal zahlen und du musst dann auf das Geld vom Schuldner bzw. Beklagten warten!

Du siehst, das ganze ist ziemlich teuer bei einem Streitwert von 600-900 Euro.

Solltet ihr mehrere sein, steigt der Wert nur leicht an, aber ihr könntet es durch zwei oder mehrere teilen und das Risiko, später auf den Kosten sitzen zu bleiben, ist nicht ganz so groß bzw. es bleibt nicht so viel Geld für jeden.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.05.2012 20:06 von onewaytorome.

DDDDDD omg tut mir leid aber welcher idot kauft ein Fernsehr aus China?Wenn sein Wohnsitz in Deutschland ist?