Weißer Strand, kristallklares Wasser, Palmen – das hört sich nach dem perfekten Tropenparadies an. Das denken auch Jason Brody, der Protagonist in Far Cry 3, und seine Freunde als sie sich auf die Rook Islands begeben. Doch der Schein trügt, denn auf der Inselgruppe haben sich nicht nur abenteuerlustige Touristen niedergelassen, sondern auch Piraten treiben hier ihr Unwesen. So dauert es nicht lange, bis unsere Freunde in die Gefangenschaft der Insel-Räuber geraten unter Aufsicht des Bösewichts Vaas. Jason und seinem Bruder gelingt es zunächst sich zu befreien, doch kurz vor der Flucht aus dem Camp werden sie entdeckt. Während Jasons älterer Bruder vor seinen Augen erschossen wird, kann sich Jason noch in den Dschungel retten, muss aber seine Freunde und seinen jüngeren Bruder zurücklassen. Von der Flucht gebeutelt nimmt euch Dennis auf, einer der friedlichen Inselbewohner und bringt euch in sein Dorf – euer Abenteuer beginnt.
Wer einen der früheren Teile der Far Cry Serie bereits gespielt hat, wird sich schnell zu recht finden. Einige Änderungen verbessern aber das Gameplay, auf die im weiteren Verlauf des Reviews noch eingegangen wird. Far Cry 3 ist wieder ein Open World Ego-Shooter geworden, in dem ihr die Story verfolgt, Nebenmissionen erledigen könnt oder einfach nur die Natur erkundet und genießt. Die Inselgruppe ist riesengroß, schön abwechslungsreich und lädt dazu ein einfach planlos durch die verschiedenen Vegetationen zu streifen. Ubisoft ist es dabei aber hervorragend gelungen die Spielwelt so zu gestalten, dass ihr nie lange umherlaufen müsst, ohne etwas Interessantes zu finden. Es warten Tempel auf euch, versteckte Höhlen, eine Unterwasserwelt und eine reichhaltige Flora und Fauna.
Auf der Jagd
Ein wichtiges Feature im Spiel ist die Jagd. Über 30 verschiedene Tierarten von Tigern, über Schweinen, Bären, Hunden, Echsen, Schlangen bis hin zu Haien, Rochen, Vögeln oder Schildkröten haben es ins Spiel geschafft. Jede Tierart verhält sich unterschiedlich und erfordert daher eine andere Taktik sie zur Strecke zu bringen. Nachdem ihr ein Tier getötet habt, könnt ihr es häuten. Dies ist nötig, um größere Taschen wie Munitionsbeutel oder Beute-Rucksäcke herstellen zu können. Die Jagd ist komplett optional, hilft euch aber sehr, um im Kampf mit den Piraten gut gerüstet zu sein. Etwas seltsam mutet lediglich an, dass man für jedes Objekt eine andere Tierart erlegen muss und ihr auch nicht anders an größere Taschen gelangen könnt. Hier fehlt die Logik und auch die Tatsache, dass ihr auch einige vom Aussterben bedrohte Arten jagen könnt, dürfte der Tierschutzorganisation PETA und einigen zart besaiteten Gemütern ein Dorn im Auge sein. Wer in diesem Bereich keine Bedenken hat, dem macht die Jagd aber großen Spaß. Außerdem könnt ihr auch diverse Pflanzen pflücken, mit denen ihr Spritzen herstellen könnt, die etwa eure Gesundheit wieder herstellen oder eure Kampffähigkeiten verbessern. Anders als in Shootern der Konkurrenz regeneriert sich eure Gesundheit nicht automatisch, sodass es auch Sinn macht sich zu verstecken, wenn ihr getroffen wurdet, um eine Bandage anlegen oder Spritze setzen zu können.
Schnell reisen oder genießen
Die Insel lässt sich natürlich auch wieder mit diversen Fahrzeugen erkunden. Dazu zählen, Jeeps, Quads, Boote, Jetskis und die obligatorischen Paraglider, die sich allesamt gut steuern und sogar taktisch einsetzen lassen, etwa um eine Gruppe von Feinden zu überfahren. Wer keine Lust hat ewig lange zum nächsten Missionsziel zu reisen, für den hat Ubisoft ein neues Schnellreisesystem parat. An bekannten Orten werden Schnellreisepunkte erstellt, zu denen ihr euch jeder Zeit über die Map teleportieren könnt. Neu ist, dass es Piratenlager gibt, die ihr einnehmen könnt und euch fortan als Schnellreisepunkt dienen. Wer einen Funkturm übernimmt, bekommt ähnlich wie in Assassin’s Creed eine detaillierte Karte der Umgebung mit allen interessanten Orten. Daneben gibt es diverse andere Nebenmissionen wie Rennen, Pokern, Eliminierungen oder einfach Sachen, die ihr besorgen müsst.
Abseits der Story
Wer auf die ganzen Nebenmissionen verzichten kann, dem wird eine fantastisch inszenierte Story geboten, die ohne Längen daherkommt und euch dennoch auf lange Zeit an die Konsole fesselt. Die Missionen wurden dabei sehr abwechslungsreich gestaltet und bieten trotzdem tolle Action, wie man sie aus Call of Duty kennt. Besonders hervorzuheben sind aber die vielen Möglichkeiten, die euch die Aufträge bei der Herangehensweise bieten. So könnt ihr in ein Piratennest mit Maschinengewehr stürmen und einen schnellen Abzugsfinger beweisen. Oder aber ihr infiltriert ein Lager und schaltet einen Piraten nach dem anderen mit einem Nahkampfangriff aus. Oder aber ihr hockt euch auf einen Hügel und setzt euer Scharfschützengewehr ein. Wem dies noch nicht reicht, der hält nach Käfigen mit wilden Tieren Ausschau. So könnt ihr etwa einen Tigerkäfig aufschießen, dessen gefräßiger Insasse sich anschließend über die Piraten hermacht. Natürlich lässt sich das Ganze aber auch kombinieren.
Zu schlau für andere Spiele
Herausragend ist die KI, die sich auch schon in den Vorgängern von der Konkurrenz abhob. Eure Feinde verhalten sich sehr schlau und haben verschiedene Angriffsmuster. Sie hetzen Wachhunde auf euch, suchen euch im Dickicht, greifen aus dem Hinterhalt an, rufen Verstärkung, flankieren euch zu zweit und sind dazu noch realitätsnah animiert. Um die Stärke der KI zu demonstrieren, schildern wir euch eine Situation, die wir im Spiel erlebt haben. Als wir mit einem Jeep uns einem Piratenlager näherten, wurden wir von einer feindlichen Patrouille entdeckt. Anschließend versuchte die KI uns mit ihrem Fahrzeug in den Fluss zu rammen. Als wir gerade noch aussteigen konnten uns ins den Wald flüchten wollten, bevor unser Jeep im Fluss mit den Krokodilen versank, setzte die KI ihr Fahrzeug zurück und brettere rückwärts über uns drüber – brillant !
Optischer Leckerbissen
Far Cry 3 ist aber nicht nur spielerisch ein Genuss, sondern auch optisch. Die wunderschön gestaltete Insel lädt einfach zum träumen ein. Satte facettenreiche Farben, vor denen andere Studios Angst zu haben scheinen, gibt es hier im Überfluss. Durch die toll animierte Tierwelt wirkt die Insel auch sehr authentisch und lässt euch das Gefühl spüren, das Robinson Crusoe gehabt haben muss. Dazu hat man sich einige abgedrehte Ideen einfallen lassen wie etwa Drogentrips, nach denen sich die Spielwelt morpht. Zur erstklassigen Stimmung tragen auch ein dynamischer Tag- und Nachtwechsel bei sowie ein Wettersystem. Die Zwischensequenzen sehen toll aus und die deutschen Synchronsprecher machen einen fantastischen Job. Der Protagonist wurde z.B. vom deutschen Sprecher von Leo Di Caprio vertont. Der Held bleibt zwar etwas blass, dafür ist aber der völlig verrückte Bösewicht Vaas genial in Szene gesetzt. Auch Freunde der derben Ausdrucksweise kommen nicht zu kurz. Das F*** Wort haben wir noch in keinem Spiel so oft gehört. Zu Beginn ist die Vertonung teils nicht lippensynchron, dies bessert sich aber im Spielverlauf und stört dann nicht mehr.
Spaßiger Multiplayer mit Luft nach oben
Im Mehrspieler bietet das Spiel einen kompetitiven und einen Co-Op Modus. Im Co-Op wedren euch drei Online-Freunde an die Seite gestellt, mit denen ihr von der Story losgelöste Missionen erledigt, bei denen ihr euch untereinander messen könnt. Im Test gab es aber gelegentlich noch ein paar Bugs, wie plötzlich unsichtbare Waffen oder Feinde die nicht sterben wollten. Der Versus Multiplayer bietet die üblichen Modi wie Team-Deathmatch und diverse Eroberungsspielchen, wie man sie auch aus anderen Shootern kennt. Das Gunplay funktioniert genauso toll wie im Einzelspieler. Beim Arsenal wird eine große Auswahl geboten, darunter auch coole Spezialwaffen wie der in Spielen schon fast in Vergessenheit geratene Flammenwerfer und natürlich auch der im Trend liegende Bogen. Die Maps wurden schön gestaltet. Wem diese nicht ausreichen, der kann sich mit dem integrierten und recht umfangreichen Map-Editor einfach selbst neue Karten basteln oder die der Community spielen. Der Mehrspieler lief insgesamt reibungslos, allerdings gab es zum Testzeitpunkt noch Matchmaking-Probleme, sodass man teils lange warten musste, bis eine spielfähige Lobby gefunden wurde.
Das Fazit
Far Cry 3 ist fantastisch inszeniert, bietet eine lange aufregende Spielzeit und sieht auch noch großartig aus. Echte Mängel hat das Spiel eigentlich nicht und ist damit der für uns beste Shooter, der je ein PS3-Laufwerk von innen gesehen hat. Selbst ohne den ebenfalls gelungenen Multiplayer hätte dieser Titel eine Top-Wertung verdient, weil er fast alles richtig macht und die Fehler aus den Vorgängern ausmerzt. Dazu wartet das Spiel mit einer KI auf, von der sich die meisten Games ein paar Scheiben abschneiden können. Warum ist dieses Fazit so kurz ? Die Insel ruft mich schon wieder !
+ Riesige, wunderschöne Insel
+ Vorbildliche KI
+ Motivierendes Jagd-Feature
+ Sehr gutes Gun Gameplay
+ Verschiedene Vorgehensweisen bei den Missionen
+ Lange Spielzeit und viele Nebenmissionen
+ Tolle Synchronsprecher
- Etwas aufgesetztes Crafting System
- Multiplayer hat (noch) Macken
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2012 20:22 von alexking.
aber am Ende wo man sich entscheiden sollte, ob Freunde oder Citra und man sich für Citra entscheidet und sie dich dann killt, frage ich mich wie es möglich ist weiterhin das Game zu Spielen.
Hatten ja richtig viele Magazine und Portale zerissen anscheinend. Vorallem 4players hat dem Spiel nur 65% gegeben. Die große Vielfalt die einem das Spiel bietet reisst einem aus der Illusion....
Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Ich warte bis das Spiel auf Steam im Sale erscheint. Ansonsten lohnt es sich wegen den DLC´s nicht.
Hatten ja richtig viele Magazine und Portale zerissen anscheinend. Vorallem 4players hat dem Spiel nur 65% gegeben. Die große Vielfalt die einem das Spiel bietet reisst einem aus der Illusion....
Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Ich warte bis das Spiel auf Steam im Sale erscheint. Ansonsten lohnt es sich wegen den DLC´s nicht.
Ach 4players ist doch extrem inkompetent, selbes Niveau wie die Bild
Schlechte Bewertungen dienen heutzutage leider in erster Linie dazu Aufmerksamkeit zu erregen und nicht mehr dazu die Leute vor einem schlechten Spiel zu warnen. Wer Far Cry 3 mit einer 60er Wertung einstuft, sollte nicht ernst genommen werden.
Ich hätte persönlich am liebsten sogar die 100 gezogen, hab es aus Gründen der Objektivität aber nicht getan. Subjektiv ist es für mich das PS3-Spiel mit dem größten Spielspaß. Mal sehen ob GTA V und The Last of Us es noch überflügeln.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2012 23:52 von alexking.
Schlechte Bewertungen dienen heutzutage leider in erster Linie dazu Aufmerksamkeit zu erregen und nicht mehr dazu die Leute vor einem schlechten Spiel zu warnen. Wer Far Cry 3 mit einer 60er Wertung einstuft, sollte nicht ernst genommen werden.
Ich hätte persönlich am liebsten sogar die 100 gezogen, hab es aus Gründen der Objektivität aber nicht getan. Subjektiv ist es für mich das PS3-Spiel mit dem größten Spielspaß. Mal sehen ob GTA V und The Last of Us es noch überflügeln.
Ja gut, irgendwo kann man nachvollziehen was die dort sagen. Aber im zusammenhang ergibt das keinen Sinn. Das klingt für mich wie: "Man kann so viel in dem Spiel machen. Es gibt Tonnenweise Waffen. Das Autofahren macht spaß. Man kann ausserhalb der Missionen krassen shit machen..... aber die Farbe der Autos gefällt mir nicht. 40 Punkte Abzug"