Der erste Black Ops Ableger der Call of Duty Reihe erschien 2010 und brach alle Verkaufsrekorde. Noch heute spielen Hunderttausende den fantastischen Multiplayer. Bedurfte es da überhaupt einen Nachfolger? Activision und Treyarch meinen ja und veröffentlichen mit Call of Duty Black Ops 2 die Fortsetzung zum Ego-Shooter Spektakel. Dabei hat man im Vorfeld angekündigt, das Spiel zu revolutionieren und alles besser zu machen. Blödes PR Gewäsch oder steckt doch mehr dahinter? Wir haben es für euch heraus gefunden.
Aha Erlebnis in der Kampagne
Zunächst stürzen wir uns in die Kampagne, die beim Vorgänger recht schwach ausgefallen war. Gleich von Beginn an fällt auf, dass sich Treyarch Mühe gegeben hat möglichst viel Abwechslung ins Gameplay zu bringen. Ihr seid nicht nur mit dem Maschinengewehr im Anschlag unterwegs, sondern bedient euch zwischendurch auch vielseitiger Fortbewegungsmittel. So gibt es etwa eine Reitpassage im mittleren Osten, eine Jeep-Fahrt, einen Jet-Einsatz, einen Wingsuit-Absprung und auch Drohnen könnt ihr an einigen Stellen steuern. Glücklicherweise hat man die vielen nervigen Zeitlupen-Einlagen entfernt.
Eure Einsätze finden wieder einmal auf der ganzen Welt statt. Unter anderem bereist ihr Afghanistan, Singapur, Angola, Panama und Los Angeles. Die Abschnitte sind dabei optisch sehr unterschiedlich gestaltet und nichts wirkt konserviert. Black Ops 2 spielt eigentlich im Jahr 2025, aber einige Flashbacks werfen euch auch in die 80er Jahre zurück. Dabei ist die Story um den gealterten Frank Woods und seine Erinnerungen geknüpft. Der Bösewicht im Spiel ist Raul Menendez, welcher die USA mit gekaperten Drohnen angreift und dem ihr Einhalt gebieten müsst. Dabei spielt ihr hauptsächlich die Person des Navy Seals Mason, schlüpft aber zwischendurch immer wieder in andere Rollen, darunter sogar in die des Bösewichts. Dadurch wirkt das Story-Konstrukt zuweilen leider völlig wirr und reißt euch so aus der Atmosphäre.
Made in Hollywood
Die Inszenierung ist dafür wieder einmal bombastisch und lässt so manchen Hollywood-Streifen alt aussehen. Es wird Action nonstop geboten, aber abseits der „Schieß-auf-Alles-was-dir-im-Weg-steht-Methodik“ hat sich Treyarch auch einige Neuerungen ausgedacht. So lässt sich die Story nun beeinflussen. Ihr könnt weitreichende Entscheidungen treffen, etwa ob ihr einen Feind am Leben lasst oder diesen tötet. Dies wirkt sich dann auf den Spielverlauf aus und ihr seht etwa ein anderes Ende. Auch den Makel der berüchtigten Schlauch-Levels hat man ausgemerzt. Ihr werdet zwar immer noch merkbar geführt, aber die Areale sind vielerorts nun deutlich weitläufiger als in anderen Call of Duty Teilen. So lassen sich alternative Routen finden. Ihr könnt etwa direkt auf eine Meute heranstürmender Gegner zu preschen oder aber ihr sucht euch eine Sniper-Position und knipst die Feinde in Ruhe aus. Auch Vorbeischleichen ist an einigen Stellen möglich.
Ein paar Momente jenseits der Realität gibt es dann aber doch noch, etwa wenn ihr auf einem Pferd reitend mit einem Raketenwerfer einen Heli vom Himmel holt – aber das ist nun mal Call of Duty. Um den Zukunftsszenario gerecht zu werden, gibt es einige futuristische und sehr coole Waffen und Gadgets im Spiel. Dazu gehört etwa ein Röntgen-Visier, mit dem ihr Gegner durch Wände sehen könnt oder ein Tarnanzug, der euch fast unsichtbar werden lässt. An einigen Stellen könnt ihr auch Kampf-Roboter auf die Feinde loslassen oder Geschütze hacken und damit alle Feinde in einem Raum ausschalten, bevor ihr diesen betretet. Dümmlich wie eh und je ist leider erneut die KI ausgefallen, die teils völlig teilnahmslos mit dem Rücken zu euch steht und darauf zu warten scheint abgeballert zu werden.
Ungewohnte Freiheit
Völlig neu an Bord sind die Eingreiftruppen-Missionen. Diese stehen euch während der Kampagne immer nur zeitlich begrenzt zur Verfügung. In ihnen müsst ihr bestimmte Ziele erfüllen, könnt dabei aber völlig frei vorgehen und in verschiedene Soldaten schlüpfen, auf einen Kampf-Roboter wechseln oder euren Soldaten taktisch aus der Luft Befehle erteilen. Euer Abschneiden bei den Missionen wirkt sich ebenfalls auf die Story aus. Ein wirklich schönes Konzept, von dem man sich noch mehr gewünscht hätte - leider gibt es insgesamt nur 5 Strike-Force Missionen.
Toll: Vor jedem Einsatz in der Story kann man sich nun auch sein Equipment selbst zusammen stellen. Neue Waffen, deren Handling wieder einmal klasse ist und Gadgets schaltet man durch das Erreichen bestimmter Herausforderungen frei. Dadurch erhöht sich auch der Widerspielwert der Kampagne um Einiges. Wie es sich für ein Black Ops gehört, ist natürlich auch der Zombie-Modus wieder mit an Bord. Dort gibt es nun drei verschiedene Möglichkeiten, den klassischen Überlebensmodus, die Entschlüsselung der Mysterien von Tranzit und einen völlig neuen 4 vs. 4 Modus namens Schmerz, bei dem der letzte Überlebende gewinnt. Die Karten haben uns im ersten Black Ops zwar etwas besser gefallen, aber DLC-Nachschub ist bekanntlich im Anmarsch.
Grafik aus der Konserve
Kommen wir zum Punkt, an dem sich die Geister scheiden, die Grafik. Die Optik baut wieder einmal auf der mittlerweile recht betagten IW-Engine auf. Deren großer Vorteil ist es, dass sie stabile 60 fps auf den Bildschirm zaubert. Dafür sieht Call of Duty seit Jahren mehr oder weniger gleich aus. Nachwievor wirken die Kulissen gelungen und auch die Texturen sind größtenteils in Ordnung, ebenso wie die schönen Licht- und Partikeleffekte. Die Probleme der Engine werden aber erst bei näherem Hinsehen deutlich. So mangelt es vor allem an der realistischen Darstellung von feineren Texturen. Dazu gehören Gräser, Blätter und auch die Haarpracht der Personen. Hässlich: Die Schatten weisen arge Stufen aus, die selbst so manches PlayStation 2 Spiel besser im Griff hatte.
Dennoch ist die Grafik insgesamt solide, was auch für die Vertonung gilt. Die Synchronsprecher machen ihren Job gut, allerdings gibt es an ein paar Stellen Probleme mit der Soundabmischung, sodass man die Dialoge schwer verstehen kann.
Mehrspieler-Granate mit neuen Ideen
Das Kernstück eines jeden Call of Duty bildet seit jeher der Online-Multiplayer und das ist auch bei Black Ops 2 nicht anders. Wieder einmal gibt es massig Modi, darunter die Standard-Sachen wie TDM, CTF, Domination, Kill Confirmed, Hardcore und auch wieder die lustigen Wettspiele. Ihr schaltet wie gewohnt neue Waffen, Aufsätze und Ausrüstung frei, indem ihr im Rang aufsteigt. Völlig neu hingegen ist das „Nimm-10-System“. Dabei stehen euch 10 Slots zur Verfügung, die ihr fast völlig frei selbst belegen könnt. So könnt ihr etwa auch zwei primäre Waffen tragen, müsst dafür aber auf Perks verzichten oder macht es genau umgekehrt. Dies wird durch die neuen Wildcards ermöglicht, die jeweils einen Slot kosten. Eure Klassen werden so noch viel individueller.
Statt der bisherigen Killstreak-Serien, gibt es nun Punkte-Serien. So werden auch Aktionen belohnt, die dem Team helfen, wie Assists, Erobern von Flaggen oder das Verteidigen eines Team-Mitglieds. Neu an Bord ist auch das Liga-Spiel, bei dem ihr mit gleich starken Spielen zusammengesteckt werdet und dann euch nach oben arbeitet. Das Kampftraining findet nun gegen einen Mix aus CPU und echten Gegnern statt. Das Theater ist natürlich auch wieder mit von der Partie. Zudem ist Treyarch mit YouTube eine Kooperation eingegangen, so dass ihr erstmals die Matches auch live streamen könnt ohne dafür zusätzliche Hardware zu benötigen. Außerdem sind die Elite Features ab sofort für alle Black Ops 2 Spieler kostenlos verfügbar.
Zum Start beschwerten sich viele PS3-Spieler über Verbindungsprobleme und Freezes. In unseren Tests kurz nach dem offiziellen Release liefen die Server jedoch stabil. Die anfänglichen Kinderkrankheiten gab es bei jedem Call of Duty, wurden dann aber auch schnell bereinigt, sodass wir hierfür in der Wertung nichts abziehen.
Das Fazit
Call of Duty: Black Ops 2 bietet vor allem in der Kampagne viele Neuerungen, die man so nicht hätte erwarten müssen. Man entfernt sich deutlich vom Klischee, das ein ganzes Genre geprägt hat und bietet beim Gameplay eine neue Vielfalt, die man sich bei manch anderem Ego-Shooter wünschen würde. Im Multiplayer ist es ohnehin wieder eine Bank mit vielen Modi und der suchterregenden Motivation immer weiter im Rang aufzusteigen, die euch über viele Monate hinweg an die Konsole fesseln kann. Dabei kann man dann auch über die Mängel wie die veraltete Engine und die dämliche KI hinwegsehen. Black Ops 2 wird nicht nur wieder Verkaufsrekorde brechen, sondern dieses Mal auch zu recht !
+ Fantastischer Multiplayer mit neuen Ansätzen
+ Hollywoodreife Inszenierung
+ Stabile 60 Frames
+ Deutlich aufgewertetes Gameplay in der Kampagne
+ Coole Strike-Force Missionen
+ Beeinflussbare Story …
- … die aber stellenweise recht wirr ist
- Betagte Grafik-Engine
- Gewohnt dämliche KI
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.11.2012 19:59 von alexking.
Ich hab bis jezt eine Runde Bei einen Kumpel gespielt. Ok nicht die Kampagne aber wir wollten halt Zombies spielen.
So schon gefreut auf Tranzit modus. und dann die Enttäuschung:
Das game läuft mit 10fps und somit ist zumindest im Splitscreen zombies unspielbar.
Schade Treyarch wirklich Schade.
Ich werds mit fürs erste nicht kaufen.
Erst wenns zum Release von MW4 nur noch 30€ kostet
Also bei mir gab es keine Framerate-Einbrüche. Aber im Splitscreen kann es auch nur mit 30 fps laufen, da die 60 fps aufgeteilt werden müssen. Ist dann aber trotzdem noch flüssig. 10 fps ist ja fast ein Standbild. Ist vielleicht ein Bug.
Ich finde das Game hammer . Nur die Maps sind alle müll. Ein paar ganz okay. Aber die alten Blops Maps waren besser :/. Was mich aber tierisch im Multiplayer nervt ist das die stärkere Waffe gewinnt. Das kotzt so an. Auserdem benutzt jeder diese p90 verarsche PDW.. Die ist owerpowered..und ich kann damit nicht umgehen.
OT: @all: Ist zwar Off topic aber ich hab eine Frage. Geht bei euch noch Nuketown 2025? Bei mir ist es weg. Also die Liste Nuketown 2025. Ich hab es mir nochmal runtergeladen. Klappt immernoch nicht .
Ich finde das Game hammer . Nur die Maps sind alle müll. Ein paar ganz okay. Aber die alten Blops Maps waren besser :/. Was mich aber tierisch im Multiplayer nervt ist das die stärkere Waffe gewinnt. Das kotzt so an. Auserdem benutzt jeder diese p90 verarsche PDW.. Die ist owerpowered..und ich kann damit nicht umgehen.
OT: @all: Ist zwar Off topic aber ich hab eine Frage. Geht bei euch noch Nuketown 2025? Bei mir ist es weg. Also die Liste Nuketown 2025. Ich hab es mir nochmal runtergeladen. Klappt immernoch nicht .
Same here !
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.11.2012 21:04 von HiTHoT.
Also ich finde die Bewertung auch okay.
Habe den singleplayer zwar noch nicht angespielt, aber der multiplayer ist schon ganz cool.
Fabd allerdings den MW3 Multiplayer auch top.
Einfach und unkompliziert.
Die Maps sind okay aber es geht auch deutlich besser.
Das game läuft mit 10fps und somit ist zumindest im Splitscreen zombies unspielbar.
Ich habe gelesen/gehört, dass es an dem vielen Feuer, Rauch und den vielen Zombies liegt, dass die Konsole regelrecht schlapp macht. Dazu kommt dann noch Splitscreen.
Die Zeilenzahl halbiert sich ja eh automatisch, dadurch stehen zwangsweise weniger Pixel zur Verfügung, aber das alleine reicht nicht um trotzdem 60fps darstellen zu können, da das Geschehen ja gleich bleibt. 4 Spieler Splitscreen hab ich jetzt nicht getestet, aber ich gehe mal davon aus, dass es dann mit weniger Details und auch 30 fps läuft.
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.11.2012 12:07 von alexking.
Ich bin eigentlich der, der mehr an die Story eines Spiels interessiert ist. Mit Black Ops II war mir aufgrund des Autos, der die "Dark Knight"-Saga geschrieben hat, klar gewesen, dass die Handlung packend sein muss. An manchen Stellen ist der Perspektiven-Wechsel so plötzlich, dass man immer noch denkt, Mason zu sein. Aber doch in der Haut von Raul Menderez steckt. Und wenn man während dieser Phase eine Entscheidung wählen muss, ist es unglaublich genial, dass man nicht die Absichten des Helden berücksichtigt. Sondern dadurch optimal eigene Auswahl trifft. Es ist schwierig zu erklären. Aber bei der Wahl, ob eine Person ins Bein verletzt oder erschossen wird, würde man ja als Held die richtige Entscheidung treffen. Anders wäre, wenn man denkt die richtige Entscheidung zu treffen, aber doch die falsche macht. Und genau das hat mich so bei dem Spiel fasziniert.
Ich bin eigentlich der, der mehr an die Story eines Spiels interessiert ist. Mit Black Ops II war mir aufgrund des Autos, der die "Dark Knight"-Saga geschrieben hat, klar gewesen, dass die Handlung packend sein muss. An manchen Stellen ist der Perspektiven-Wechsel so plötzlich, dass man immer noch denkt, Mason zu sein. Aber doch in der Haut von Raul Menderez steckt. Und wenn man während dieser Phase eine Entscheidung wählen muss, ist es unglaublich genial, dass man nicht die Absichten des Helden berücksichtigt. Sondern dadurch optimal eigene Auswahl trifft. Es ist schwierig zu erklären. Aber bei der Wahl, ob eine Person ins Bein verletzt oder erschossen wird, würde man ja als Held die richtige Entscheidung treffen. Anders wäre, wenn man denkt die richtige Entscheidung zu treffen, aber doch die falsche macht. Und genau das hat mich so bei dem Spiel fasziniert.
An der Stelle war ich auch verwirrt, dachte auch erst ich sei noch Mason und hab ins Bein geschossen.