
Genre: Ego-Shooter
Publisher: Sony Computer Entertainment Europe
Entwickler: Sony Cambridge
Systeme: PS Vita (auch als PSN Download)
Online-Multiplayer: Ja
Altersfreigabe: ab 18 Jahren (USK)
Sprache/Texte: Deutsch/Deutsch
Speicherkarte erforderlich: Ja
Augmented Reality Support: Nein
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Nach langem Warten und Zeiten der Hoffnungslosigkeit, bringt uns Sony mit Killzone: Mercenary endlich ein Spiel, das die PS Vita zum Glühen bringen soll. Die Trailer sahen schon mal vielversprechend aus. Doch ob Killzone wirklich das hält was es verspricht oder ob die PS Vita wieder ein belangloses Spiel bekommen hat, erfahrt ihr natürlich in unserem Test:

Killzone Mercenary spielt nach den Ereignissen von
Killzone 1. Die ISA befindet sich immer noch im Krieg mit den Helghast. Allerdings spielt man nicht für eine der Fraktionen, sondern schlüpft in die Rolle des Söldners Arran Danner. Dem geht es als Söldner natürlich nur um das Geld. Das verdient ihr euch in insgesamt 9 Missionen, die man wahlweise auf drei Schwierigkeitsgraden spielen kann. Die Story an sich gibt nicht undbedingt viel Tiefe her, teilweise ist der Zusammenhang auch nicht beim ersten Mal direkt zu sehen. Die neun Missionen bieten ungefähr 4-6 Stunden Spielzeit, was zwar nicht gerade nach viel klingt, durch die Unmenge an Freischaltungen, die ihr während der Missionen erhalten könnt, lohnt es sich aber auch nochmal die Missionen zu spielen. Dabei könnt ihr auch verschieden vorgehen. Zwar sind die Varianten nicht unbedingt umfangreich, allerdings könnt ihr fast immer entscheiden, ob ihr leise an den Gegner vorbei geht oder knallhart reinballert. Im Endeffekt ist es egal wie ihr es macht, die Kohle für Headshots oder lautloses Vorbeischleichen bekommt ihr so oder so. Aber es ist gut zu sehen, dass auch andere Lösungswege belohnt werden. Daher sind die Areale, in denen man sich durchschießt, auch sehr gut gestaltet, grafisch sowie spieltechnisch. Es gibt viele offene Bereiche, aber auch verwinkelte Stellen, an denen man lieber zwei mal um die Ecke guckt.

Söldner und das Geld...
Während den Missionen erhaltet ihr Geld, mit dem ihr beim Waffenhändler neue Ausrüstung kaufen könnt. Die Ausrüstung wird in Primärwaffe, Sekundärwaffe, Ausrüstung, Körperpanzer und Van-Guard-Systeme unterteilt. Diese Kategorien sind umfangreich bestückt und bieten einiges an Abwechslung und Kombinationsmöglichkeiten. Man hat je nach Kategorie bis zu 12 verschiedene Ausrüstungen. Bei den Primärwaffen gibt es für jede Waffenart drei verschiedene Vertreter, die entweder auf Lautlosigkeit, oder viel Schaden ausgelegt sind. Dabei gibt es auch die Möglichkeit die Ausrüstung an seinen Spielstil anzupassen. Man hat verschiedene Körperpanzer, die entweder einiges einstecken oder euch zu einem schnellen Killer machen. Auch die Van-Guard Systeme helfen euch dabei sehr. Dies sind kleine Gadgets, die euch den Kampf extrem vereinfachen können. Es gibt zum Beispiel eine Drohne, mit der man die Gegner locker aus der Luft eliminieren kann oder ein System das sich Ghost nennt, welches vor euch einen ablenkenden "Geist" projiziert. Zusammen ergibt das dann einen ziemlich umfangreichen Klasseneditor, mit dem ihr schon aus dem Singleplayer heraus die Klasse für den Multiplayer gestalten könnt.
Noch ein Wort zum Gameplay von Killzone. Da Killzone einer der wenigen Shootern ist, wird einigen die Steuerung sehr schwammig vorkommen. Das Gefühl legt sich allerdings nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung. Fördern tut dies die sinnvoll umgesetzte Steuerung und die gute Ausnutzung der PS Vita Hardware. Danach wird euch eine wilde Action-Orgie erwarten, in der ihr viel ballern werdet. Allerdings nervt die action-geladene Inszenierung nicht, da einem schnelles Gameplay geboten wird, das viel Spaß bereitet.

Nach dem Krieg ist vor dem Krieg
Hat man die kurze Kampange durchgespielt, so wird man nicht um den Multiplayer-Modus herum kommen, auf den
Killzone: Mercenary wirklich stolz sein kann. Dieser bietet euch schnelle 4 vs. 4 Spieler Gefechte, die dank gut gestalteten Maps super funktionieren. Zur Auswahl gibt es drei Spielmodi: Söldnerkrieg, Guerillakrieg und Kriegszone. Im Söldnerkrieg tritt jeder gegen jeden an. Also ein klassisches Frei für Alle. Der Guerillakrieg stellt den Team-Deathmatch Modus dar. Der Kriegzone-Modus ist aber der abwechslungsreichste Spielmodus. In dieser Spielart geht es darum die Gegner in verschiedenen Aufgaben zu schlagen. Dazu gibt euch das Spiel 5 Minuten für jede Runde. Zum Beispiel müsst ihr in einer Runde eine bestimmte Zahl von Messerkills machen, oder einige Van-Guards Kapseln hacken, die euch jeweils ein Van-Guard System bescheren. Dieser Modus kann je nach Mitspieler bis zu 25 Minuten gehen, bietet aber viel Abwechslung und eine Menge Spaß. In jeder Multiplayer Runde erhält man wieder Geld, das in neue Rüstung investiert werden kann. Die im Multiplayer verdiente Kohle wird mit dem Singleplayer-Geld zusammenaddiert, das selbe gilt auch für die Ausrüstung. Was ihr im Singleplayer gekauft habt, könnt ihr auch im Multiplayer nutzen. Dadurch fällt natürlich das ewige Rangleveln weg, bis man endlich die Waffe freischaltet, die man in Singleplayer geliebt hat.

Da glüht die PS Vita endlich
In technischer Hinsicht ist Killzone wohl das erste Spiel, das die PS Vita wirklich zum Glühen bringt. Bereits im Vorfeld konnte man ahnen wie gut Killzone aussehen wird. Allerdings wurden diese Erwartungen definitiv nochmal übertroffen. Bis auf ein paar kleinere Ruckler läuft Killzone flüssig und sieht wirklich beeidnruckend aus. Die Schauplätze sind abwechslungsreich gestaltet, Texturen wirken fast immer hoch aufgelöst und die Helghast geben durch die Bank eine gute Figur ab. Die menschlichen Gesichter sehen toll aus, allerdings fehlen ihnen teilweise ein wenig glaubwürdige Gesichtszüge und Ausdrücke. Aber man merkt dass die Vita viel zu arbeiten hat, was sich leider etwas negativ auf die Akkulaufzeit auswirkt. Nach den ersten zwei Missionen und einer Runde im Multiplayer waren bereits 60% des Akkus aufgebraucht, das entspricht etwas 40 Minuten an Spielzeit. Für unterwegs ist Killzone also nur bedingt zu empfehlen, außer man besitzt einen Zusatzakku.
Der Sound hört sich auch gut an. Die Waffen haben ordentliche Audio-Effekte und die Umgebung hört sich genauso glaubwürdig an. Bei der deutschen Synchronisation gibt es teilweise Schwächen. Nicht in der Übersetzung oder ähnlichem, sondern eher in der Betonung und Glaubwürdigkeit der Personen. Ein Totalausfall ist sie aber nicht. Wer allerdings die Möglichkeit hat die englische Version zu spielen, sollte auf jeden Fall einen Vergleich machen. Dennoch ist Killzone das bis dato technisch anspruchsvollste Spiel für die PS Vita.
Fazit
Das Warten auf Killzone Mercenary hat sich definitiv gelohnt. Zum ersten Mal sieht man wie viel Potenzial in Sonys kleinem Handheld steckt und dass dieser nicht aufgegeben werden darf. Zwar punktet Killzone nicht gerade mit der ziemlich kurzen Story, allerdings ist es ein leicht zugänglicher Shooter, der viele Stunden an Spaß bereitet und selbst mehrmaliges Durchspielen ermöglicht ohne Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Der Multiplayer verlängert das Spielerlebnis um unzählige Stunden und zeigt, dass ein guter Mehrspieler nicht nur auf großen Konsolen funktioniert. Alles in allem ist Killzone das Must-Have Spiel für die PS Vita und vielleicht ein Denkanstoß an alle Entwickler, welche die Vita noch kritisch sahen.
Wertung
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+ Sehr leicht zugänglich
+ Gute Nutzung der PS Vita Features
+ Tolle Grafik
+ Multiplayer auf Konsolen-Niveau
+ Hoher Wiederspielwert, trotz ...
- ... kurzer Story
- Kleinere Ruckler