Genre: Beat´em Up
Publisher: Majesco Entertainment
Entwickler: Kung Fu Factory, MicroProse
Systeme: PS3, Xbox 360
Vertrieb: PSN
Release: 02.10.2013
Lokaler Multiplayer: 1-2
Online-Multiplayer: Ja
Altersfreigabe: USK ab 12 Jahren
Texte: Englisch
PlayStation Move: Nein
Stereoskopisches 3D: Nein
Dass ein Kampfspiel sich auf das weibliche Geschlecht erfolgreich spezialisieren kann, hat Dead or Alive mehr oder weniger erfolgreich bewiesen. Mit Girl Fight kommt nun das nächste Beat´em Up, welches sich auf große Brüste und knackige Hintern konzentriert. Kann ein Spiel erfolgreich sein, welches sich auf weibliche Reize reduziert und ist Girl Fight ein ernst zu nehmender Titel im Beat´em Up-Genre? Das erfahrt ihr in diesem Test.
Mit zwei Tasten zum Erfolg
Girl Fight ist ein 3D-Kampfspiel, welches sich an Titel wie
Tekken oder Dead or Alive orientiert. Mit vielen Combos und dem richtigen Timing was Ausweichen und Blocken betrifft, soll man hier ans Ziel kommen. Doch zum Gameplay später mehr. Ihr startet den Arcade Modus mit nur einem verfügbaren Charakter, namens Warchild, welche nicht weniger mit ihren weiblichen Reizen geizen könnte. Wieso uns nur ein Charakter zur Verfügung steht, wird uns nicht gesagt. Zu Anfang eines Kampfes erzählt uns eine weibliche Stimme Hintergrundwissen über die Charaktere, auch wenn dieses sich nur auf Sätze wie: "Lt Nwosu ihr Vater war nicht der Mann der er zu sein schien." reduziert. Leider war es das schon an Story im Arcade Modus. Mehr werdet ihr über die einzelnen Charaktere nicht erfahren. Im Arcade Modus kämpft ihr gegen verschiedene Gegner bis ihr am Ende gegen den immer gleichen Charakter Chrome antretet. Habt ihr diesen besiegt, schaltet ihr Artworks des gespielten Charakters frei. Die Damen scheinen Vaterkomplexe zu besitzen, wieso sonst räkeln sie sich auf Bildern mit weniger an als sie so schon haben.
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Zur Auswahl gibt es acht Charaktere, die wie zu erwarten unrealistisch proportioniert sind. Anders als in Dead or Alive, wirken die Kämpferinnen aber eher realistischer. Hier kämpfen keine Schulmädchen gegeneinander, sondern ihr kloppt euch mit Samurais, Ninjas oder Elite-Soldaten. Leider unterscheiden sich die Charaktere bis auf den Skin nur minimal voneinander. Da das Gameplay sich auf vier Tasten, nämlich Schlag (Viereck), Tritt (X), Griff (Dreieck) und Block (Kreis) begrenzt, stehen euch wenig Möglichkeiten zur Verfügung. Theoretisch reicht es wenn ihr nur die Schlag- oder Tritt-taste drückt. Combos kommen von alleine und ihr braucht euch keine komplizierten Befehlsketten zu merken. Gut für Neueinsteiger des Beat´em Up-Genres, langweilig für langjährige Fans.
Bei der Charakterauswahl könnt ihr euch zwischen unterschiedlichen Psi-Kräften entscheiden. Trefft ihr einen Gegner durch Schläge oder Griffe, füllt sich unter dem Lebensbalken eine Leiste. Ist der Balken gefüllt, könnt ihr verschiedene Psi-Kräfte aktivieren, die euch z.B. unsichtbar machen, Leben bei einem Treffer geben oder den gegnerischen Psi-Balken leeren. Diese Psi-Kräfte sind zwar eine nette Idee, bringen aber nur wenig Tiefe ins Gameplay.
Non-existenter Online Modus
Was wäre ein Kampfspiel ohne Online Modus? Glücklicherweise bietet Girl Fight einen. Schade nur, dass den scheinbar niemand spielt. Immerhin führt jemand die Leaderboards mit 46 Siegen an. Im spielinternen Shop könnt ihr mit verdientem Ingame-Geld Hintergrundstories zu den einzelnen Charakteren kaufen. Außerdem könnt ihr neue Psi-Kräfte und Upgrades erwerben. Ich hatte ja gehofft, dass ich unter dem Reiter "Skins" weitere Kleidung für die Damen freischalten kann. Leider beschränken sich diese nur auf verschiedene Farben der BHs, die sie tragen. Abschließend bleibt zu sagen, dass die Grafik einem PSN-Spiel entspricht, auch wenn sie etwas besser hätte sein können. Die Stages spielen in verschiedenen Locations, haben aber keinen Einfluss auf das Gameplay. Zu den Kämpfen läuft eine repetitive Dance-Musik und eine weibliche Stimme kommentiert, wenn auch etwas nervig, das Geschehen.
Das Fazit
Es fällt mir schwer, gute Worte für Girl Fight zu finden. Als Beat´em Up-Fan der erste Stunde, gefiel mir das auf zwei Tasten beschränkte Kampfsystem ganz und gar nicht. Mir fehlen die Combos und die spielerische Freiheit, was man auch mit großen Brüsten nicht wett machen kann. Die Psi-Kräfte sind zwar eine nette Idee, bringen aber wenig Abwechslung in das Gameplay. Wer 10€ auf seinem PSN-Account entbehren kann und Lust hat sich mit Frauen die Rübe einzuschlagen und nicht zu viel von einem Spiel erwartet, kann hier ruhig zuschlagen. Beat´em Up-Fans sollten aber einen großen Bogen um diesen Titel machen.
Wertung
+ Psi-Kräfte eine gute Idee
+ Artworks und Charakterstories gibt es im Shop zu kaufen
- Charaktere unterscheiden sich minimal
- Keine Freiheiten bei Combos
- Arcade Modus ist eintönig
- Zwei-Tasten-Kampfsystem für Fortgeschrittene Spieler zu langweilig
- Kommentator nervig