Publisher Square Enix
Entwickler: Crystal Dynamics, Nixxis (Port)
Genre: Action-Adventure
Release: 28. Januar 2014
Plattformen: PS4, Xbox One (normale Edition für PS3, Xbox 360 und PC)
Altersfreigabe: ab 18 (USK)
Uncut: Ja
Spieler: 1-8 (online)
Sprache/Texte: Deutsch / Deutsch
Dateninstallation: Ja
Stereoskopisches 3D: Nein
PlayStation Move: Nein
Nachdem Miss Croft im vergangenen Jahr für einen großen Erfolg auf der PS3 und XBox 360 verantwortlich war, bringt Crystal Dynamics zusammen mit Nixxis das Reboot zu Tomb Raider auf die PS4 mit allen DLCs und voller Unterstützung der neuen Features der PS4. Doch ist dadurch auch der Vollpreis gerechtfertigt oder ist dies mehr oder weniger nur eine Geldverschwendung? Das erfahrt ihr in unserem Test zur Tomb Raider: Definitive Edition.
Gestrandet im Drachendreieck
In Tomb Raider seht ihr zum ersten Mal eine zerbrechliche und unsichere Lara Croft, die ihr erstes großes Abenteuer erlebt. Gestrandet im Drachendreieck kämpft sie mit allen Mitteln ums Überleben und ist dabei der Prinzessin Nimiku auf der Schliche, die in diesen Bergen regiert hat. Solltet ihr noch weitere Informationen zur Story nachlesen wollen, empfehlen wir unseren
Test zur PS3 Version. Da es sich bei der Definitive Story immer noch um einen Port handelt, ist die Story exakt gleich gut geblieben. Sie wird gut erzählt, ist mit grob 10-12 Stunden angenehm lang und hat sehr gut geschriebene Charaktere. Also alles in allem ein würdiges Abenteuer für eine Lara Croft. Allerdings bleiben die Probleme der Story auch bestehen. Der Wandel von der zerbrechlichen Lara zur Badass Amazone die wir alle kennen, geht doch etwas arg schnell. Sie tötet zum ersten Mal einen Menschen, ist schockiert und kann es nicht fassen was sie gerade getan hat, allerdings mäht sie 10 Minuten später alles um was ihr in den Weg kommt. Leider kommt hier die Story ein wenig in Konflikt mit dem Gameplay. Bis zu dem genannten Zeitpunkt ist das Gameplay mehr auf den Survivalaspekt ausgelegt und funktioniert auch sehr gut. Danach wird dies jedoch sehr waffenlastig was dann den Konflikt mit der Story auslöst.
Wie schon der Singleplayer, ist auch der Multiplayer ein Abziehbild der Current-Gen Version, mit Ausnahme der kompletten DLCs. Ihr kämpft mit 4 gegen 4 gegeneinander in klassischen Modi wie Team-Deathmatch, Gebietskontrolle und Ähnlichem. Dies funktioniert wie in den Standardversionen ganz gut, hätte man allerdings auch weglassen können, da der Fokus des Games definitiv auf dem Singleplayer liegt.
Features der PlayStation 4
Kommen wir mal zu den Unterschieden und möglichen Kaufgründen der Definitive Edition. Die Neuauflage nutzt eine Features der
PS4, wie die Light Bar, den integrierten Lautsprecher im
Dualshock 4, eine interaktive Streaming Funktion und natürlich die Power der PS4. Der integrierte Lautsprecher gibt einige Geräusche aus dem Spiel wieder. Zum Beispiel fliegt Lara auf diese Spitze, die aus dem Boden herausragt. Beim Aufprall ertönt der Controller. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nach dem Aufprall diese Funktion abgestellt hab, da der Sound des Controllers einfach schlecht und total blechig ist. Es nervt mich persönlich wenn ich über eine gute Soundanlage spiele und zwischen dem guten Sound so etwas Blechiges hören muss. Auch die Light Bar wird eher als Gimmick eingesetzt. Steht ihr in einer Höhle mit vielen Fackeln, so blinkt die Light Bar abwechselnd rot-gelb-weiß. Hier muss ich auch wieder sagen, dass ich generell kein Fan der Light Bar bin und ich das Blinken im Dunkeln eher als störend empfinde. Die PlayStation Interactive Funktion ist hingegen eine echt coole Idee. Diese ermöglicht es Zuschauern eures Live Streams im Spiel mit euch zu interagieren. Dazu können die Zuschauer aus Befehlen auswählen, die euch in verschiedenen Situationen weiterhelfen können. Damit ist Tomb Raider das erste Spiel, welches diese Funktion nutzt. So könnt ihr eure Zuschauer zusätzlich unterhalten.
Rebuild for Next-Gen...nicht überall
Der größte Unterschied zu der Current-Gen Version ist die technische Seite von Tomb Raider. Im Vorfeld hieß es, dass die Definitive Edition auf den Next-Gen Konsolen neu aufgebaut wurde. Tatsächlich sieht man an vielen Stellen Verbesserungen in Sachen Grafik, allerdings an noch mehr dass es sich doch nur um ein Port handelt. Die Next-Gen Lara wurde geringfügig verändert und besitzt nun einen dynamischen Haarzopf. Der Rest der Haare bleibt selbst kopfüber, was natürlich ziemlich witzig aussieht. Die Lichteffekte sind immer noch sehr gut und die Texturen sind an den wesentlichen Stellen besser geworden. Dazu kommt eine Framerate mit 60 Bildern pro Sekunde, die ein deutlich geschmeidigeres Bild erzeugt. Leider finden sich abseits der Hauptrouten viele Stellen, die keine Verbesserung zeigen. Auch die anderen Charaktere sehen bis auf die höher aufgelösten Texturen an der Kleidung sehr ähnlich aus. An sich merkt man dass Tomb Raider auf der PS3 schon großartig aussah und auf der Next-Gen Konsole nur verfeinert und nicht verbessert wurde, was ein wenig den größten Kaufgrund abschwächt. Ton und der Sountrack sind allerdings immer noch erste Sahne und lassen eine sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre aufkommen.
Fazit
Tomb Raider ist und bleibt auch auf der PlayStation 4 ein würdiger Neustart des Franchise. In einer düsteren Geschichte lernt ihr Lara Croft von einer anderen Seite kennen und erlebt die Geburt einer Videospielikone. Trotz der leichten Schwächen bleibt die Story spannend und fesselt euch für mehrere Stunden. Dennoch ist der Kaufpreis von 60€ nicht gerechtfertigt, da selbst die verfeinerte Grafik Schwächen zeigt und allein die Features der PS4 keine neuen bahnbrechenden Änderungen mit sich bringen. Wer schon Tomb Raider auf der PS3 gespielt hat, sollte eher nochmal die PS3 einschalten. Solltet ihr Tomb Raider noch nicht gespielt haben, empfehlen wir euch noch etwas zu warten bis der Preis unter 40€ liegt. Auch wenn es ein super Spiel ist, mehr ist eine Portierung auf keinen Fall wert.
Wertung
+ Düstere Story und Inszenierung
+ Lara Croft als Mensch
+ Klasse Sound
+ Nutzung der PS4 Features
- Gleiche Schwächen wie die Current-Gen Version
- Grafischer Fortschritt nicht überall erkennbar
- Zu teuer für eine Portierung