
Offizielle Produktbezeichnung: PS Vita PlayStation Vita New Slim Model - PCH-2000 (White)
Hersteller: Sony Computer Entertainment
Abmessungen: 85mm x 183mm x 15mm
Gewicht: 219g
Kompatibel mit: PS Vita, PSP, PSOne, PS Mini, PS Mobile, PlayStation Now
Erhältliche Farben: Weiß, Schwarz, Blau, Gelb, Pink, und Olivgrün
Preis (Import): US$ 259.99
zum Angebot (play-asia)
Die neue Version der PS Vita, das 2000er Modell wurde am 9. September 2013 auf einer Pressekonferenz angekündigt für Asien und ist seit dem 7. Februar auch in Großbritannien erhältlich. Dort aber nur in Schwarz. Wieso ich mir überhaupt eine neue PS Vita kaufen wollte, war, weil ich meine alte verlor und so Nachschub ran musste. Warum ich auf die Slim Variante umstieg, lag vor allem daran dass sie dünner und leichter ist - zwei gute Gründe für mich auf OLED zu verzichten. Die Fat Version kam dann zwar wieder zum Vorschein, die Neue war aber bereits bestellt. Ob aber genau dieser Rückschritt der Technologie (OLED auf LCD) auch ein Rückschritt in Bezug auf die Displayqualität verursacht und welche Änderungen sonst noch Einzug hielten, erfahrt ihr in diesem Test.
Display
Beginnen wir zuerst einmal mit dem Äußeren. Hier hat Sony am meisten verändert bzw. verbessert. Die vielen kleinen aber feinen Verbesserungen sind zum Glück meist sinnvoll und optimieren so die Handhabung und die Steuerung. Der größte Unterschied, der wohl auch zu den meisten Diskussionen geführt hatte, ist wohl das Display. Nachdem Sony bekannt gab, dass die OLED Technologie der auf dem Papier unterlegenen LCD-Technik weichen musste, dauerte es nicht lang bis erste Zweifel aufkamen, obwohl Sony versprach, dass der Rückschritt nicht so schwerwiegend sei. Kurz nach der Ankündigung machten erste Vergleichvideos und Fotos die Runde. Diese zeigten dann ganz klar die Nachteile, die auch tatsächlich bestehen; die verschlechterte Farbqualität. Die Farben wirken blass im Vergleich zum alten OLED-Display.
Hat man dann aber das Gerät erstmals in der Hand, wirkt das Bild auf dem 5 Zoll großen LCD-Display nicht mehr so schlecht wie auf den Fotos und Videos. Die Auflösung beträgt weiterhin 960 × 544 Pixel. Es ist eher ein Bild, dass man bereits kennt, die meisten Fernseher, Monitore, Handy-Displays und Notebooks haben die gleiche Technik verbaut wie die Slim Variante. So ist man an die Farben gewöhnt und zumindest ich empfand sie nicht als schlechter. Nach einiger Zeit sieht das OLED-Display sogar übersättigt aus im Vergleich. Ebenfalls ein wichtiger Grund, warum man das Gefühl hat, dass das Bild mindestens ebenbürtig ist, ist die Tatsache, dass das Display um einiges heller strahlt, was unser menschlicher Kopf dann automatisch mit besserer Qualität gleichsetzt. Einen Nachteil haben beim neuen Display optisch schwächere Spiele mit schlechteren Texturen; sie wirken noch schlechter bezüglich der Schriften und Zeichen. Ein gutes Beispiel ist hier das Spiel
Hatsune Miku Project Diva f (
hier zum Test), die tanzenden Figuren in den Musikvideos sehen im Vergleich zu den Schriften und Symbolen recht unscharf aus.

Äußerlichkeiten
War bei der alten Fassung noch die ganze Vorderseite aus Glas, hat Sony beim Nachfolger die Verglasung nur noch um das Display herum gemacht, was nicht stört und auch nicht den Gesamteindruck verschlechtert. Ebenfalls eine kleine Änderung haben die Löcher für den Lautsprecher erhalten, hier wurde die längliche Anordnung der sechs Löcher je Seite aufgegeben und es wurden sieben Löcher je Seite in einer rundlichen Form angebracht. Ergebnis davon ist eine höhere maximale Lautstärke, ohne dabei zu verzerren. Auch die Tasten hat Sony überarbeitet. Während die Start und Select Taste nun aus Plastik bestehen und größere Flächen haben, hat die PS-Taste zusätzlich noch seine Leuchtfunktion eingbüßt. Als Ersatz dienen nun zwei LED-Lämpchen auf der Oberseite. Dies hat aber den entscheidenden Nachteil, dass man den Ladestatus nicht mehr von oben sieht, sondern zuerst noch die Konsole umdrehen muss je nachdem, wie man die Vita hinlegt. Auch die Höhe der übrigen Tasten wurde erhöht. Bei allen Plastik-Tasten ist der Ton beim Drücken anders, all diese Maßnahmen zusammen ermöglichen ein besseres Gefühl beim Gebrauch der Tasten und damit eine Verbesserung der Steuerung.
Neu ausrichten will Sony die Konsole aber trotzdem nicht und passt daher auch nicht viel an der Kamera an. So bleibt es beim gleichen schlechten Kamerasensor. Beide Kameras lösen weiterhin mit VGA Auflösung (640 × 480 Pixel) auf. Einzig die vordere Kamera ist ein bisschen weiter entfernt vom

und

. Auch beim Touchpad hat Sony gespart; hier ist das Touchpad selber kleiner geworden und gleichzeitig die Plastikfläche auf beiden Seiten vergrößert worden. Ob das PlayStation Logo das bei meiner Variante in der Mitte platziert ist, eine Sonderheit der Japan Edition ist, weiß ich nicht. Meine alte Vita hatte es auf jeden Fall nicht. An der unteren Seite wurde ebenfalls einiges geändert, der Date Code wurde ersatzlos gestrichen, auch wurde der proprietäre Anschluss durch einen Micro USB Anschluss ersetzt; Spannung und Ampere sind hingegen gleich geblieben. Ihr könnt also das alte Stromkabel und den Umwandler weiter nutzen. Auf der linken und rechten Seite gab es früher eine Kombination aus schwarzem und grauen Plastik, dies ist jetzt einer einheitlichen Farbe gewichen. Die

und

Tasten fühlen sich wie alle anderen Tasten auch, besser an. Auf der oberen Seite hat Sony den Zubehöranschluss, dessen Zweck kein Mensch kennt, entfernt, zwei LED-Lämpchen zwischen dem Power-Button und dem Spielschacht eingesetzt und Letzteren kürzer gemacht.

Handhabung
Nun wie liegt die neue PlayStation Vita denn in der Hand? Das ist natürlich für jeden anders, ich habe aber eher kleinere Hände und für mich verbessert sich das Gefühl, wenn ich die Konsole in der Hand habe, was natürlich vor allem an dem deutlich geringeren Gewicht liegt. Nimmt man nach einer halben Stunde mal wieder die erste Version in die Hand, meint man irgendwas unglaublich Schweres in der Hand zu halten. Das Gewicht sinkt von 260g auf 219g, zum Vergleich das iPhone 5S ist 112g und das HTC One M8 160g schwer. Obwohl der mobile Handheld eigentlich ein WiFi Chip eingebaut hat, der den n-Standard besitzt, ist der WLAN-Durchsatz trotz leerer WLAN-Zelle und 30cm Zentimeter Abstand ohne Wand dazwischen bei etwa 1MBit/s und das obwohl die
PS4 am Kabel bis zu 25MBit/s erreicht. Leider konnte Sony diesen Kritikpunkt nicht verbessern, womit auch das neue Modell weiterhin ewig braucht um ein Spiel zu laden. Die Bluetooth Konnektivität machte bislang keine Probleme, daher wurde hier auch nichts geändert. Da weder am Motherboard noch am Arbeitsspeicher oder dem Prozessor etwas geändert wurde, weisen beide Modelle die gleiche Performence auf. Die Akkulaufzeit konnte dank der sparsameren Display-Technik um eine Stunde verlängert wurde, auch wenn ich im Praxistest eher das Gegenteilige erfuhr. Ein zusätzliches Ärgernis stellt der interne Speicher dar: Er fasst zwar nur 1 GB kann aber nicht zusätzlich zur Speicherkarte verwendet werden, lediglich ein Import-Tool hilft beim Umstieg auf eine Speichererweiterung.
Japan-Import
Solange Sony das neue Modell noch nicht in Deutschland anbietet und man sich unbedingt die neue Version holen möchte, muss man wohl oder übel auf einen Import ausweichen. Auch werden die Farben Weiß, Blau, Gelb, Pink, und Olivgrün wohl nie in Europa und Amerika angeboten - leider. Ich nutzte den recht bekannten Online-Shop play-asia der in Honkkong seinen Sitz hat, seine Webseite aber auch auf Deutsch unterhält. Der Händler kauft in Japan und ganz Asien die verschiedensten Konsolen ein, um sie dann in alle Welt zu exportieren. Beliebte Artikel (wie zum Beispiel auch die japanische Version der Vita 2000) hat er sogar auf Lager, hier kann der Artikel also direkt versendet werden. Bei den Preisen müsst ihr euch auf 259.99$ + mindestens 25$ Versand einstellen. Ich habe die schnellste Versandoption gewählt für 50$, sie war dann aber auch nach 48 Stunden bei mir. Ist das gute Stück dann bei euch zu Hause, müsst ihr noch einiges beachten: Das Stromkabel ist anderes - hier könnt ihr aber jenes der alten Vita weiter gebrauchen. Der AC-Adapter und das USB-Kabel können natürlich auch in unseren Breitengraden verwendet werden. Ein allfälliger Ersatz
kostet euch knapp 9€. Auch die Firmware ist ein bisschen anders und benötigt am Anfang ein wenig Eingewöhnung. Die Sprache kann natürlich gleich im ersten Schritt aus einer Liste gewählt werden, die Bestätigungs-Taste (bei uns

) ist systemweit die

Taste. Ändern könnt ihr das nicht, in den Spielen ist dann die Steuerung wieder ganz normal. Auch bei den WLAN-Einstellungen könntet ihr euch mit einem Rakuraku WLAN verbinden - praktisch bei der nächsten Japan-Reise. Andere Unterschiede konnte ich nicht ausmachen.
Fazit
Die neue Version der PS Vita bringt viele Veränderungen mit sich, die sich allesamt positiv auf das Spielerlebnis auswirken. Vor allem das verringerte Gewicht, das dünnere Gehäuse und das LCD-Display lassen die Fat Edition richtig alt aussehen. Wer sich die Neue bereits jetzt holen möchte, muss wohl oder übel einen Import aus Asien machen - oder sich die schwarze aus UK kaufen. Am grundsätzlichen Konzept hat Sony aber nichts geändert, die Vita bleibt weiterhin in der Community umstritten, viele Dienste laufen abseits der großen Länder nicht und auch an den Spielen hat sich natürlich nichts geändert. Auch die Slim wird die Vita wie sie im Moment ist nicht vor einem Flop retten, sie verbessert nur für bestehende Kunden das Erlebnis, schafft es aber nicht neue anzulocken. Damit werden wir auch weiterhin auf, zum Teil umstrittene Features wie App Store, PS2-Emulator oder ein neues Design warten müssen. Auch an der Leistung hat Sony leider nichts verändert, vor allem den Arbeitsspeicher hätte man locker auf 1024 MB erhöhen können, wie es ursprünglich mal geplant war.
Wertung
+ Geringeres Gewicht
+ Dünneres Gehäuse
+ Viele kleinere Verbesserungen
+ Längere Batterielaufzeit...
- ...auf dem Papier
- Schlechtere Display-Technik
- Am Grundkonzept wurde nichts verändert