Genre: First-Person-Shooter
Publisher: 2K Games
Entwickler: Turtle Rock Studios
Plattform: PS4, Xbox One, PC
Release: 10. Februar 2015
Multiplayer: Ja
Altersfreigabe: USK ab 16
Sprache: Deutsch
Texte/Untertitel: Deutsch
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Die Jungs aus den Turtle Rock Studios schicken mit Evolve einen neuen, actionreichen Koop-Shooter ins Rennen. Vielen Spielern kam das Konzept der Entwickler bereits bekannt vor, weswegen man schon kurz nach der Vorstellung des Spiels von einem großen und ernst zunehmenden Konkurrenten der Left 4 Dead-Serie sprach. Ein Team aus vier Spielern muss durch taktisches und anspruchsvolles Kämpfen versuchen den Mutanten in die Knie zu zwingen. Mit Left 4 Dead gab uns Valve auch schon die Möglichkeit, in die Schuhe des Tanks zu schlüpfen um den Spielern ordentlich den Hintern zu versohlen. Was bei der Zombieapokalypse eher nur ein zusätzliches Feature für zwischendurch war, rücken die Turtle Rock-Mitglieder in den Mittelpunkt.
Schon zum Verkaufsstart wurde schlechtes Licht auf den Mutliplayer-Shooter geworfen. Bereits am ersten Tag gab es diverse Downloadinhalte zu satten Preisen. Rechnet man die Kosten aller DLC's zusammen, belaufen sich diese auf knapp 100 Euro. Neben einer neuen Klasse die man erwerben kann, handelt es sich bei den Downloadinhalten eher um ein optisches Auffrischungspaket, welches viele neue Skins und Designs mit sich bringt. Auswirkungen auf das Spielgeschehen wird es mithilfe der Downloadinhalte somit nicht geben. Für viel Aufregung und Aufsehen in der Community sorgte außerdem die Tatsache, dass der Seaons-Pass die meisten DLC's nicht deckt. Nichtsdestotrotz bekommt man beim Öffnen des üppig gefüllten In-Game-Shops den Eindruck, dass es sich nicht um einen Vollpreistitel handelt.
Stampfende Mutanten
Fängt man als Monster an, hat man einen kleinen zeitlichen Vorsprung, da einen die Jäger erst noch finden müssen. Logischerweise ist es dann am sinnvollsten genug Nahrung zu finden, damit man aufleveln kann. Das Upgraden des Mutanten ist in Evolve essentiell, erst dadurch stehen einem neue Angriffsmanöver zur Verfügung, welche das gegnerische Quartett platt machen können. Handelt man unachtsam, kann es schnell passieren, dass die Jäger einem schneller im Nacken sitzen als man denkt. Laute Fußstapfen, positionsverratende Tiere und Fußabdrücke im Boden sind nur einige der Dinge die einen schnell auffliegen lassen. Die weiteren Geschöpfe im Umfeld haben aber nicht nur schlechte Seiten an sich. Zum Beispiel ist es als Monster möglich, die Jäger in Areale zu locken, in denen Fleisch fressende Pflanzen dazu beitragen können die Jäger schneller zu Boden zu zwingen. Die langfristig betrachtete schlauere Variante ist es etwas zurückhaltender zu spielen, und so oft wie möglich nach neuer Nahrung ausschau zu halten, um die eigene Kraft zu regenerieren und die Panzerung zu stärken. Als Monster zu spielen ist weitaus abwechslungsreicher und unterhaltsamer als stumpf dem Mutanten als Jäger hinterherzurennen.
Schlüpft man in die Rolle der Jäger, stehen einem insgesamt vier Klassen zur Verfügung. Bei diesen handelt es sich um den Schützen, Sanitäter, Fallensteller und Unterstützer, wobei die letzteren beiden besonders am Anfang von hoher Bedeutung sind. Sollte man das Monster in den ersten Minuten nicht finden können, steht einem noch der der beste Freund des Menschen zur Seite. Daisy, die Spürhündin, kann mithilfe ihrer kalten Schnauze Gegner auf sehr weite Distanz wittern. In vereinzelten Fällen hilft der Alien-Hund einem auf die Beine, wenn man zu viel Schaden erlitten hat. Spielt man als Einzelgänger, kommt man in Evolve nicht weit. Jeder Spieler hat seine eigene, besondere Fähigkeit die dazu beiträgt, den Monstern das Licht auszublasen. Spielt man nicht als Team oder zeigt man keine Kooperationsbereitschaft, zieht die Jägertruppe in den meisten Fällen den Kürzeren.
Next-Generation?
Die Grafik ist nichts revolutionäres und bahnbrechendes, aber auch nicht augenkrebsverursachend. PlayStation 4-Standard beschreibt die visuelle Darbietung am besten. Schaut man sich in den belebten Welten von Evolve etwas um, bemerkt man sehr schnell, dass hier mit Liebe designed wurde. Die Landschaften sehen sehr schön aus, besonders in Verbindung mit den Lichtspielen die durch die Sonne verursacht werden. Tiere, Pflanzen und vor allem die Mutanten sind sehr kreativ und detailreich gestaltet. Neben den visuellen Eindrücken die einen Überhäufen, dringen auch die Auditiven bis zum Spieler durch. An diesen kann man auch rein gar nichts aussetzten, an dieser Stelle muss man die Entwickler ganz klar loben.
Wiederspielwert
Kommen wir nun zu einem der wichtigstem Kriterien eines Spiels, dem Spaßfaktor und dem Wiederspielswert. Der Singelplayermodus kann trotz der Modi Defend, Evacuation, Hunt, Nest und Rescue leider nicht ganz überzeugen. Das Spiel wirkt schon nach wenigen Stunden viel zu eintönig und ermüdend. Vorallem mit computergesteuerten Gegnern erlischt die Freude am Spiel schnell, was nicht nur durch ab und zu auftretende KI-Aussetzter ausgelöst wird. Im Multiplayer-Modus, ganz besonders mit Freunden, sieht alles wiederrum etwas anders aus. Dadurch, dass viel Taktik erforderlich ist, macht es besonders Spaß mit Freunden an neuen Plänen zu werkeln um die Mutanten zu töten. Die Online-Performance ist äußerst beeindruckend. Während der Testphase gab es nicht einen einzigen Ruckler und das Geschehen verläuft sehr flüssig. Die Suche nach Mitspielern ist hierbei das einzig nervenaufreibende, da dieses in Extremfällen bis zu 5-10 Minuten gedauert hat. Nichtsdestotrotz hat man schon nach sehr kurzer Zeit den Eindruck, alles vom Spiel gesehen zu haben. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kommt einfach nichts neues mehr dazu, und es gibt keinen Reiz das Spiel weiter zu spielen.
Fazit:
Für Spieler die neben Left 4 Dead, Counter-Strike, Team Fortress und weiteren Taktik-Shootern eine nette Abwechslung suchen, ist Evolve definitiv einen Blick wert. Man sollte keineswegs einen Genre prägenden Titel erwarten, denn dafür hat das Spiel zu viele Ecken und Kanten, die in der Gesamtbetrachtung keinen guten Eindruck hinterlassen.
Wertung
+ Actiongeladene Co-op Jagd
+ Sehr schöne Monster und Landschatften
+ Viel Taktik erforderlich
+ Dank gutem Tutorial sehr schneller Einstieg möglich
+ Online keine Ruckler
- Spielersuche dauert sehr lange
- Vereinzelte Bugs
- Außerirdische DLC-Preise
- Wiederspielwert sehr gering