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Gin-Chan
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xxps3  Im Test: Battlefield Hardline (PS4)



Publisher: EA
Entwickler: Visceral Games

Release: 19. März 2015

Altersfreigabe: USK 18
Genre: First-Person-Shooter

Online-Multiplayer: Ja
Offline-Multiplayer: Nein
Spieler: 64
Sprache / Texte: Deutsch / deutsch
Originale Sprachausgabe verfügbar: Ja

Test
Zeitraum: 6. bis 13. April 2015
Plattform: PS4
Sprachausgabe: Englisch

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Bad Boys, Bad Boys
Zum ersten Mal in der Geschichte von Battlefield schlüpfen wir in Battlefield Hardline nicht in die Rolle hartgesottener Soldaten, sondern übernehmen stattdessen die Kontrolle über wahlweise Polizisten oder Ganoven, die sich hitzige Gefechte um das große Geld liefern. Das Polizei-Thema ist sowohl im Single-, als auch im Multiplayer präsent. Die Einzelspieler-Kampagne ist prall gefüllt mit Drogenhändlern, korrupten Cops und was sonst noch so dazugehört. Im Multiplayer verschiebt sich der Fokus von Jets und Panzern auf Infanterie und Straßenkämpfe von Mann zu Mann. Ob Battlefield Hardline eher Good Cop oder Bad Cop ist, erfahrt Ihr in unserem Test!



Whatcha gonna do when they come for you?
Im Singleplayer hat man sich alle Mühe gegeben, Story und Gameplay an die neue Polizei-Thematik anzupassen. Das hat leider nicht so toll geklappt.

Das Gameplay steht sich selbst im Weg: Einerseits gibt es wie immer zahlreiche Waffen freizuschalten, die man nur zu gerne ausprobieren möchte. Leider wird jeder abgefeuerte Schuß hart abgestraft, denn als Polizist verhaftet man die Gauner ja. Für erschossene Gegner gibt es daher keine Punkte, die man für den Levelaufstieg benötigt und um weitere Fähigkeiten freizuschalten. Punkte gibt es nur, wenn man sich von hinten anschleicht, seine Dienstmarke zückt und die Ganoven mit einem Paar Handschellen aus dem bodenlosen Weihnachtsmann-Sack verhaftet.

Diese Mechanik ist leider ein außerordentlich repetitives und stupides Minispiel, auf das man schon nach zehn Minuten keine Lust mehr hat. Und jedes Mal, wenn man erwischt wird (was dank reichlich unlogischer Gegner-KI leider allzu häufig der Fall ist), darf man entweder den letzten Speicherpunkt laden oder sich bis zum nächsten Checkpoint durchballern – und den enormen Punkteverlust in Kauf nehmen. Es fühlt sich an, als habe Visceral krampfhaft versucht, aus Battlefield etwas zu machen, was es nicht ist. Stealth-Missionen sind ja schön und gut, wenn ich Assassin's Creed spiele, aber bei einem FPS sieht das einfach anders aus. Schon gar nicht, wenn jedes zweite Level so aufgebaut ist.

Auch die Story kann den Singleplayer nicht retten. Einerseits sind die Protagonisten wieder einmal ziemlich seicht, die Versuche von Charakter-Zeichnung im Laufe der Story sind fast schon mitleiderregend. Darüber hinaus werden alle Polizei-Klischees aus der Wundertüte geholt, die es nur gibt. Natürlich ist Hauptcharakter Nick Mendoza ein zügelloser Draufgänger, der sich nicht um die Regeln schert. Und natürlich ist eine große Drogen-Verschwörung im Gange, die sich bis zu korrupten Cops in der Chefetage zieht. Spannend geht anders.

Und noch etwas, wenn wir schon dabei sind: Warum, warum gibt es am Ende einer Mission keinen „Zurück ins Hauptmenü“ Button?



I fought the law and the law won
Wenn man es dann nach einer enttäuschenden Einzelspieler-Episode zurück ins Hauptmenü geschafft hat, indem man entweder die neue Episode gestartet, einige Zwischensequenzen geschaut und dann über das Menü das Spiel verlassen oder direkt über den PS-Knopf das Spiel beendet und neu gestartet hat (das gibt Abzug, Visceral!), kann man sich endlich in den Multiplayer stürzen. Und der ist den gefühlt zehnminütigen Umweg auch wert, denn hier ist der Umzug vom Militär zur Polizei deutlich besser gelungen.

Einerseits wären da die Fahrzeuge, die dem Spieler zur Verfügung stehen. Es gibt es keine Panzer mehr und auch die Jets mussten komplett weichen. Besonders Letzteres wirkt sich sehr positiv auf die Balance-Probleme aus, die Battlefield 4 nie so ganz lösen konnte. Es gibt zwar noch zwei Arten von Helikoptern, aber nur einer davon ist mit schweren Geschützen ausgestattet und diesen gibt es nur sehr selten und nur auf wenigen Maps. Die anderen Fahrzeuge dienen mehr der Fortbewegung denn dem Kampf: Verschiedene Autos und Motorräder ersetzen schwere und Flugabwehr-Panzer. Somit fokussiert das Spiel mehr den Infanterie-Kampf, was insgesamt auch gut funktioniert und mit den neuen Spielmodi harmoniert. Darüber hinaus verzichtet Hardline auf einige überflüssige Gimmicks, was wiederum der Balance zugute kommt; kein AC-130 Gunship mehr, und nicht jede Klasse bekommt übermächtige Granatwerfer in den Hintern geschoben. Sehr schön.

Das überarbeitete Item-System lässt Euch selbst entscheiden, wann Ihr welche Waffen und Aufsätze freischaltet. Im Spiel verdient Ihr Geld, das Ihr dann nur für das ausgeben könnt, was Ihr auch wirklich haben möchtet. Einziger Wermutstropfen hier ist die schlechte Punkte-Balance zwischen den einzelnen Modi. So kann man z.B. in Hotwire innerhalb weniger Minuten ein Vielfaches dessen verdienen, was in anderen Modi innerhalb der gleichen Zeit möglich wäre.


“... we're gonna get to the cars before they do and DRIVE 'EM AROUND“
Hardline ergänzt den „klassischen“ Conquest-Modus durch einige weitere Spielmodi, die wenig Sinn ergeben und viel Spaß machen. So zum Beispiel Hotwire: Auf der Karte sind verschiedene Fahrzeuge verteilt, die beide Seiten als erstes zu erreichen versuchen. Hat man sich ein Fahrzeug geschnappt, gilt es, damit möglichst schnell über die Map zu düsen – langsam gibt keine Punkte. Vom Gegner eingenommene Fahrzeuge gehören verfolgt und zerstört; wenn ein Fahrzeug demoliert ist, erscheint irgendwo ein neues, und der ewige Kreis schließt sich. Dabei kommt es zu vielen coolen Hochgeschwindigkeitsrennen und Schießereien von Auto zu Auto – oder man ist dieser eine Typ, der die ganze Zeit mit dem RPG in der Ecke liegt und auf vorbeifahrende Autos wartet. Neben Hotwire bietet Hardline mit Heist und Blood Money zwei CTF-Varianten, die beide sehr schnell, intensiv und abwechselungsreich sind. Keine Beschwerden hier.

Einen noch deutlich anderen Weg gehen Crosshair und Rescue; in den stark an Counter Strike erinnernden Modi treten sich zwei Fünf-Mann Teams gegenüber – ohne Respawns. In Crosshair übernimmt einer der Spieler des Polizei-Teams die Rolle eines VIPs, der das andere Ende der Karte erreichen muss – wenn er es schafft, hat sein Team gewonnen, wird er getötet, gewinnen die Verbrecher. In Rescue versuchen die Polizisten, eine von zwei Geiseln aus der Gewalt der Gauner zu befreien. Diese Gefechte finden auf kleinen Ausschnitten der insgesamt neun großen Maps statt, die sich dafür super eignen – es gibt verschiedene Wege, vertikales Gameplay und unterschiedliche Taktiken können zum Erfolg führen.


Was weniger gut funktioniert, ist die Klassenbalance. Insbesondere in den neuen Modi gibt es wenige bis gar keine Gründe, bestimmte Klassen zu spielen (abhängig vom Modus – in Hotwire sind Mechaniker essentiell, in Crosshair und Rescue sind sie komplett überflüssig). Zwar hat man versucht, durch geschicktes Hin- und Herschieben bestimmter Gadgets für mehr Balance zu sorgen (*hust* Spawn Beacon *hust* Jeep Stuff), aber das ändert nichts daran, dass die vier bekannten Klassen mit den Infanterie-fokussierten Modi nicht mehr so gut funktionieren – hier hätte es eine Generalüberholung gebraucht. Auch innerhalb der Klassen gibt es wenig Abwechslung – in den meisten Waffenklassen gibt es eine Waffe, die den anderen weit überlegen und somit weitestgehend alternativlos ist. Ebenso ärgerlich ist mitunter das Spawn-System, das an die kleineren Karten und Modi nicht sonderlich gut angepasst ist – allzu häufig spawnt man inmitten einer gegnerischen Salve. Dafür gibt es insgesamt einige Innovationen, zum Beispiel die coolen neuen Gadgets. Insbesondere die Gadgets Zipline und Grappling Hook bieten interessante neue Möglichkeiten, sich über die Karte zu bewegen – für alle Klassen.




Das Fazit
Nach dem – vorsichtig formuliert – holprigen Launch von Battlefield 4 war die einstimmige Meinung, dass das Ansehen von EA und dem Battlefield-Franchise langfristigen Schaden genommen hat. Während dieser Zug bei EA wohl lange abgefahren ist, beginnt Hardline zumindest mit der Wiedergutmachung. Es ist zwar hervorragend, dass es kaum Startschwierigkeiten und Bugs zu vermelden gibt, aber das sollte kein Kriterium sein – und wenn Battlefield 4 die Latte noch so niedrig gehängt hat. Auf Seiten des Singleplayers kann Hardline nicht punkten; die Story ist wenig mitreißend und provoziert die selben alten Klischees, die wir seit gefühlt den 90ern satt haben (ok, Generation Y; seit den frühen 2000ern vielleicht). Aber die wirkliche Stärke der Reihe lag bekanntermaßen schon immer im Multiplayer, und so auch bei Hardline; ein paar Balance-Schwierigkeiten und kleinere Wermutstropfen können einem nicht den Spaß verderben, den man als Polizist oder Bösewicht auf der Jagd nach der Beute hat. Neue Gadgets, neue Waffen und die insgesamt gut umgesetzte Räuber und Gendarm-Thematik tragen zu einem ausgezeichneten Multiplayer-Shooter bei.


Wertung


+ Polizei vs. Gauner Action
+ Coole neue Modi
+ Innovativer Multiplayer
+ Gut umgesetzte Fokus-Verlagerung auf Infanterie
+ Keine überflüssigen Gimmicks


- Lahme Story
- Schwacher Singleplayer
- Problematisches Spawn-System
- Keine Songs von Inner Circle enthalten


Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.06.2015 17:18 von Gin-Chan.

17.04.2015 22:32
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heubergen
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Beitrag: #2
RE: Im Test: Battlefield Hardline

Willst du damit eine Vita Version bestätigen? Big Grin

Anmerkung: Nein dieses Mal kein hirnloser Spam, einfach mal überlegen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2015 00:47 von heubergen.

18.04.2015 00:46
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alexking
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Beitrag: #3
xGames  RE: Im Test: Battlefield Hardline

heubergen :
Willst du damit eine Vita Version bestätigen? Big Grin

Anmerkung: Nein dieses Mal kein hirnloser Spam, einfach mal überlegen.


Was lässt dich denn bitte auf eine Vita Version schließen ?

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.04.2015 11:14 von alexking.

18.04.2015 08:30
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heubergen
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Beitrag: #4
xxps3  RE: Im Test: Battlefield Hardline (PS4)

Das Symbol Big Grin

Es ist im Moment das für Vita und PS4.

Ich hab für meinen Beitrag jetzt mal das richtige genommen.

18.04.2015 12:36
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