Die Gamescom 2015 hat den Zenit überschritten: Drei Tage sind vorüber, zwei bleiben noch. Genügend Zeit also, einige der spannendsten Neuerscheinungen anzuzocken. In unserem Gamescom-Special stelle ich heute Sniper: Ghost Warrior 3 und Kingdom Come: Deliverance vor.
Sniper: Ghost Warrior 3
Den neuen Teil der
Sniper-Reihe konnte ich mir direkt zweimal anschauen – einmal bei der Presse-Präsentation, einmal beim Hands-On mit der Demo in Halle 10. Ersteres war sehr vielversprechend: Gezeigt wurde eine Mission, in der der Spieler ein Dorf gegen eine anrückende Armee schützen muss – mit allen Mitteln. Wie man dabei vorgeht, ist nicht vorgegeben. Es gibt keine vorab festgelegte Route, nie nur einen Weg zum Ziel. In der Präsentation legt der fleißige Scharfschütze Landminen auf den Straßen, auf denen mit hoher Wahrscheinlichkeit feindliche Panzer anrücken werden. Die beiden Brücken, die den das Dorf umgebenden Fluss überspannen, werden mit Sprengladungen versehen, damit sie im Zweifelsfalle mit dem Feind in die Luft gejagt werden können. Soweit, so gut.
Die Demo war dann leider nicht so toll – nachdem sie zum zweiten Mal abgestürzt ist, ist mir ein wenig die Lust vergangen. Trotzdem: Was ich vom Spiel gesehen habe, sieht sehr gut aus. Eine weitestgehend offene Spielwelt, die mit zahlreichen Details und glaubhaften NPCs gefüllt ist, eine große Auswahl an Waffen, Ausrüstung und Munition sowie unterschiedliche Vorgehensweisen, die zum Erfolg führen können – nicht nur für hartgesottene Scharfschützen-Fans von Interesse.
Kingdom Come: Deliverance
Bei Kingdom Come: Deliverance handelt es sich um ein Mittelalter-RPG von Warhorse Studios, das voraussichtlich 2016 erscheint. Das wesentliche Merkmal des Spiels ist seine hohe historische Genauigkeit. Die Story folgt dem Verlauf eines Bürgerkrieges, der 1403 in Böhmen ausgetragen wurde. Die Detailverliebtheit in Bezug auf die historischen Geschehnisse zieht sich durch das gesamte Spiel – angefangen bei der Spielwelt. Insgesamt 16 Quadratkilometer des akkurat nachgebauten Böhmens des 15. Jahrhunderts sind im Spiel erforschbar, darunter Städte, Wälder und kleinere Dörfer. Dabei sticht besonders die umwerfend schöne Grafik ins Auge.
Auch das Kampfsystem ist so entworfen, dass es tatsächlichen Schlagabtäuschen in dieser Epoche möglichst nahe kommt. In der Praxis heißt das, dass es erst einmal verdammt schwierig ist – ich habe mich beim ersten Versuch nach etwa acht Sekunden töten lassen. Es dürfte allerdings auch eine Menge Spaß machen, sobald man den Dreh einmal heraus hat. Auch wenn das eine Weile dauern wird.
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