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alexking
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xxps3  Im Test: Battlefield 1 (PS4)

Während andere Shooter in den letzten Jahren zunehmend auf ein Zukunftsszenario als Setting gesetzt haben, geht DICE mit Battlefield 1 genau in die andere Richtung. Denn der Titel spielt zur Zeit des ersten Weltkrieges, der von 1914 bis 1918 ausgetragen wurde. Neben dem obligatorischen Multiplayer, bietet das Spiel auch eine Einzelspielerkampagne. In dieser begebt ihr euch in verschiedenen Territorien wie Europa und dem nahen Osten auf Missionen. Die kurze Story bezieht sich dabei jeweils auf eine der fünf Regionen, die ihr auswählen könnt, einen übergreifenden Handlungsstrang gibt es nicht.



Publisher: Electronic Arts
Entwickler: DICE

Release: 21. Oktober 2016
Genre: Ego-Shooter
Plattformen: PS4, Xbox One, PC

Altersfreigabe: ab 16 (USK)
Uncut: Ja

Spieler: 1-64
Sprache/Texte: Deutsch/Deutsch

Dateninstallation: Ja
PS4 Pro Support: Ja
PlayStation VR: Nein

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Der erste Weltkrieg - ein Wagnis?!
Während andere Shooter in den letzten Jahren zunehmend auf ein Zukunftsszenario als Setting gesetzt haben, geht DICE mit Battlefield 1 genau in die andere Richtung. Denn der Titel spielt zur Zeit des ersten Weltkrieges, der von 1914 bis 1918 ausgetragen wurde. Neben dem obligatorischen Multiplayer, bietet das Spiel auch eine Einzelspielerkampagne. In dieser begebt ihr euch in verschiedenen Territorien wie Europa und dem nahen Osten auf Missionen. Die kurze Story bezieht sich dabei jeweils auf eine der fünf Regionen, die ihr auswählen könnt, einen übergreifenden Handlungsstrang gibt es nicht. Dabei spielt ihr aus Sicht der Alliierten. Seltsamerweise hat man komplett darauf verzichtet, das Geschehen aus Sicht der Deutschen, Russen oder Franzosen zu schildern, obwohl diese Mächte das Kriegsgeschehen maßgeblich mitbestimmt haben.

Der Prolog des Spiels ist nochmal etwas Besonderes. Hier wird einem die harte Realität des Krieges vor Augen geführt. Ihr werdet im Prolog sterben, egal wie gut ihr euch anstellt. Damit setzt man sich wohltuend vom One-against-all Gehabe ab, allerdings gibt man dieses Prinzip nach dem Prolog leider schnell wieder auf. Man muss DICE zugute halten, dass der Spagat zwischen Unterhaltungsprodukt, das Battlefield allein wegen der hohen Entwicklungskosten sein muss, und der authentischen Wiedergabe der schrecklichen Ereignisse, sicher nicht einfach ist.


Nicht ohne Grund haben sich bislang nur sehr wenige Spiele den ersten Weltkrieg vorgenommen. Das Spiel erhebt daher auch keinen Anspruch darauf historisch korrekt zu sein. Durch eine besondere kleine aber doch stimmungsvolle Idee ist es DICE gelungen die Atmosphäre zu beeinflussen. So wird nach jedem Bildschirmtod der Name und die Lebenszeit des Gefallenen eingeblendet. Insgesamt bleibt die Story der Kampagne aber sehr flach und weckt nicht wirklich ein Gefühl der Verbundenheit mit den Protagonisten. Schön ist hingegen, dass man nun deutlich mehr Freiheiten in den Missionen hat, als in früheren Missionen. Der modus operandi wird euch überlassen. Ob ihr lieber schleicht, in Rambo Manier vorgeht oder als Scharfschütze aus der sicheren Entfernung agiert, bleibt euch überlassen. Die weitläufigen Areale laden zum Experimentieren ein.

Massenschlachten
Battlefield 1 ist ansonsten der übliche massenkompatible Shooter mit altbekannter Gameplay-Mechanik. Das Herzstück der Reihe ist seit jeher das Gunplay. Die Waffen fühlen sich allesamt sehr gut an. Zugunsten des Spielspaßes hat man das Handling der Waffen aber an die Moderne angepasst. Ladehemmungen oder lange Nachladezeiten gibt es nicht. Natürlich könnt ihr auch in Panzern, Flugzeugen oder auf Pferden Platz nehmen. Die Multiplayer-Maps bieten sehr viel Platz, um sich auszutoben, sind aber nicht so groß, dass man nicht an die Front geraten würde. Erstmals können sich Schlachten auch auf zwei Maps während einer Partie erstrecken. Mit maximal 64 Spielern ist ganz schön viel los auf den Schlachtfeldern und damit setzt man sich auch deutlich vom Close Quarter Combat Shooter a la Call of Duty ab. Man kann sich für eine von vier Klassen (Sturm, Sanitäter, Versorgung, Späher) entscheiden, die sich allesamt sehr unterschiedlich spielen. Bei den Modi wie Eroberung, Domination und Team Deathmatch gibt es aber keine echten Innovationen. Einzig der Briefttaubenmodus sticht heraus. In dieser Spielvariante geht es darum, Punkte einzunehmen und von dort dann Brieftauben loszuschicken, um eine Nachricht zu übermitteln. Die andere Fraktion kann aber noch versuchen die Tauben abzuschießen, was natürlich nicht gerade leicht ist.



Die Online-Performance ist insgesamt sehr gut, es gibt also nicht den Fehlstart wie noch bei Battlefield 4. Das Matchmaking klappt gut und ein Server-Browser ist auch wieder mit dabei. Schöner wäre es allerdings gewesen, wenn man sich beim schnellen Spiel auch für einen bestimmten Modus oder eine Karte entscheiden könnte. Hinsichtlich des Balancing ist der Flammenwerfer etwas zu stark geraten. Hier kann DICE aber noch nachbessern. Verbesserungsbedarf gibt es auch noch beim Wertungssystem. So ist es etwa möglich hohe Punktzahlen zu sammeln, indem man einfach nur in einem Panzer teilnahmslos mitfährt.

Kein Stein bleibt auf dem anderen
Technisch ist Battlefield 1 dank der Frostbite Engine ein Kracher. Die Texturen sind scharf, die Effekte spektakulär und die Soundkulisse brachial. Die Maps sind sehr schön ausgewogen gestaltet mit verschiedenen Terrains ohne übertriebene Architektur. Dank eines ausgeklügelten Wettersystemd muss man sich auch an verschiedene Sichtverhältnisse anpassen. Besonders hervorzuheben ist das Zerstörungssystem. Das Allermeiste was man im Spiel sehen kann, lässt sich auch Stück für Stück zerlegen. Auch Krater können entstehen, die man als Schützengraben nutzen kann. So ändert sich die Beschaffenheit der Maps und Campen in Gebäuden lohnt sich nicht auf Dauer nicht. Nur wenige Mauern bleiben stehen, vermutlich um ein paar Deckungsmöglichkeiten übrig zu lassen. Während die Kampagne euch nur ca. 5-7h unterhält, kann man in den Multiplayer sicherlich Monate stecken. Besonders schön ist dabei, dass auch Einsteiger eine reelle Chance mit den anfangs zur Verfügung stehendem Arsenal haben und man auch immer mal wieder die Möglichkeit bekommt, sich in Fahrzeugen Vorteile zu verschaffen.




Fazit
Battlefield 1 gehört sicherlich zu den besten Teilen der Reihe. Das Shooter-Gameplay funktioniert hervorragend und die technische Präsentation reißt einen mit. Man sollte nur nicht erwarten, mit dem Spiel den Geschichtsunterricht nachholen zu können oder sich tiefgründig mit der brutalen Realität des ersten Weltkrieges auseinander setzen zu müssen. Der Titel ist auf Unterhaltung ausgelegt und die bietet er en masse. Der Multiplayer rockt und entschädigt für die halbgare Kampagne, von der man sich mehr hätte erwarten dürfen. Ab in die Schützengräben, Gewehr im Anschlag, Feind aufs Korn nehmen, abdrücken. Ein guter Shooter kann so simpel sein ...


Wertung


+ Brachiale 64-Spieler Schlachten
+ Ausgereiftes Zerstörungssystem
+ Top-Grafik
+ Kreativer Brieftaubenmodus
+ Mehr Freiheiten beim Vorgehen in den Missionen
+ Starke Online-Performance

- Grauen des ersten Weltkrieges wird nicht vermittelt
- Kampagne bleibt storytechnisch flach



Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2016 16:12 von alexking.

25.10.2016 16:11
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MDKD (Nov-7-2016)
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