23.10.2016, 08:12
Im südstaatlichen Louisiana würde man die Mafia eigentlich nicht vermuten. Dennoch spielt der dritte Teil des Gangster-Epos genau dort oder genauer gesagt in New Bordeaux, der virtuellen Nachbildung von New Orleans, der Stadt die vor allem für den berühmten Mardi Gras Karneval bekannt ist. Das Spiel erzählt die Geschichte von Lincoln Clay, einem Afroamerikaner, der Ende der 60er Jahre aus dem Vietnam-Krieg heimgekehrt ist.
Publisher: 2K Games
Entwickler: Hangar 13
Release: 7. Oktober 2016
Genre: Action
Plattformen: PS4, Xbox One, PC
Altersfreigabe: ab 18 (USK)
Uncut: Ja
Spieler: 1
Sprache/Texte: Deutsch/Deutsch
Dateninstallation: Ja
PS4 Pro Support: Ja (per Patch)
PlayStation VR: Nein
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Willkommen in New Bordeaux
Im südstaatlichen Louisiana würde man die Mafia eigentlich nicht vermuten. Dennoch spielt der dritte Teil des Gangster-Epos genau dort oder genauer gesagt in New Bordeaux, der virtuellen Nachbildung von New Orleans, der Stadt die vor allem für den berühmten Mardi Gras Karneval bekannt ist. Das Spiel erzählt die Geschichte von Lincoln Clay, einem Afroamerikaner, der Ende der 60er Jahre aus dem Vietnam-Krieg heimgekehrt ist. Seit seiner Abwesenheit hat sich in New Bordeaux einiges getan. Die Mafia hat ihre Finger in vielen Geschäften. Lincoln, der sich nicht mit dieser kriminellen Vereinigung arrangieren will, geht auf einen Rachefeldzug, als seine Familie vom Mafiaboss Sal Marcano getötet wird.
Playboy Hefte finden und mehr
Mafia 3 ist ein klassisches Open World Spiel im Stile von Grand Theft Auto. Es geht darum verschiedene Missionen in freier Reihenfolge zu erledigen und dabei die Story voranzutreiben. 2K Games bedient sich dabei am Stilelement der Rückblende und deckt so mehr und mehr über Lincolns Geschichte auf. In den ersten Stunden wird man dabei noch sehr an der Hand genommen und der Verlauf gestaltet sich linear, um die Spielmechanik kennenzulernen. Dann öffnet sich die Welt aber und man kann selbst entscheiden, was man als nächstes tun möchte. Die Möglichkeiten abseits der Hauptstory sind aber bei weitem nicht so vielfältig wie etwa in GTA V. Außer ein paar Sammelobjekten wie etwa Playboy Magazinen, gibt es nicht viel zu erledigen. Auch ist die Abwechslung bei den Missionen nicht allzu groß.
Die Story packt zu
Das Spiel lebt hingegen ganz klar von der spannend erzählten Story, die vor allem von starken Charakteren mit Leben gefüllt wird. In den ersten Stunden kann das Spiel mit einem Hollywood-Blockbuster mithalten, dann flacht das Gameplay aber rapide ab. Es scheint, als wären den Entwicklern die Ideen ausgegangen. Positiv hervorzuheben ist die Steuerung. Besonders das Deckungssystem funktioniert sehr gut und die Animationen sind smooth. Auch die Fahrzeug-Physik ist mehr auf Realismus getrimmt. Hier kann man gegenüber GTA V punkten, da man deutlich näher an 3rd Person Shooter Gameplay heranreicht.
Optisch spielt der Titel nicht in der obersten Liga mit. Es gibt durchaus schöne Areale wie etwa die Bayous, aber viele Orte sehen recht identisch aus und der triste Braunstich muss einem erstmal gefallen. Einen deutlichen Makel gibt es beim Himmel und den Wolken, die arg verpixelt aussehen. Größere Bugs sind uns beim Test entgegen anders lautender Medienberichte zwar nicht aufgefallen, dennoch hat man den Eindruck ein unfertiges Spiel vorgesetzt zu bekommen. Den grafischen Malus wird durch die hervorragende Atmosphäre aber wieder wett gemacht.
Atmosphäre ist das Filetstück
Hangar 13 ist es eindrucksvoll gelungen die Stimmung der damaligen Zeit einzufangen. Egal ob Kleidung, Gebäude, Waffen oder Fahrzeuge - alles wirkt sehr authentisch. Dazu gehört auch, dass das Thema Rassismus aufgegriffen wird. In den Südstaaten herrschte in den 60ern noch eine deutliche Diskriminierung gegen Schwarze und das Spiel nimmt diesbezüglich kein Blatt vor den Mund. Einige mögen das verwerflich finden, doch dies spiegelt nun mal die Realität wieder. Ein besonderes Highlight ist auch der Soundtrack, der mit vielen bekannten Oldie-Hits einfach ins Ohr geht. Da macht es Spaß einfach nur durch die Gegend zu cruisen und Radio zu hören. Auch die Synchronisierung der Charaktere ist ausgezeichnet. Dennoch hätte man hinsichtlich der Missionen mehr Mühe geben müssen, insbesondere da man auf einen Multiplayer gänzlich verzichtet hat.
Fazit
Mafia III fängt die Atmosphäre der damaligen Zeit absolut genial ein und garniert diese mit einer filmreif erzählten Story und einem Soundtrack, der sofort ins Ohr geht. Dadurch gelingt es den Entwicklern, über einige Schwachpunkte hinwegzutäuschen. Dennoch wirkt das Spiel so, als ginge ihm schon nach wenigen Stunden die Puste aus. Schnell hat man alles gesehen und quält sich dann nur noch durch repetitive Missionen. Auch abseits der Hauptmissionen wird zu wenig geboten, als das man länger in New Bordeaux verweilen möchte. Schlecht ist das Spiel deshalb aber nicht, auch wenn es mit GTA V nicht mithalten kann.
Wertung
+ Geniale Atmosphäre mit erstklassigem Soundtrack
+ Packende Story & Charaktere
+ Gut funktionierendes Deckungssystem
- Abwechslungsarme Missionen
- Kein Multiplayer
- Technische Mängel