Infected – Review
USK Rating: -
ESRB: Mature
Preis: ca. 60 € (Import, Amazon)
Release-Date: 29.06.2006
Genre: Action
Publisher: THQ
Entwickler: Majesco Games
Vorwort
Infected ist ein PSP Spiel welches, meines Wissens nach, in Deutschland nur per Import erhältlich ist. Daher existiert auch keine USK Bewertung, sondern nur die ESRB Bewertung „Mature“ – sprich Erwachsen. Eine USK Bewertung dieses Titels würde sicherlich selbst in einer Cut-Version 18+ ergeben. Daher ist bereits in der Einleitung dieser Review zu sagen, Infected ist ein Spiel für erwachsene PSP-Spieler.
Handlung
Infected, zu deutsch „Infiziert“, darum dreht es sich auch in dem Spiel. Handlungsort ist New York zur Weihnachtszeit. Doch zur idyllischen Weihnachtszeit ist ein Virus ausgebrochen der tausende Menschen infiziert. Ein Virus, der die befallenen Menschen zu Zombies mutieren lässt. Ab nun seit ihr Officer Stevens, der eigenartiger Weise keine Reaktion auf das Virus zeigt. Forschungsergebnisse zeigen, dass dies an euren Blut liegt. Eine speziell entwickelte „Viral Gun“ lässt euch euer Blut auf die infizierten Zombies schießen, der einzige Weg die Zombies los zu werden. Somit seid ihr die letzte Hoffnung für New York City gegen die mutierende Seuche.
Spiel
Wie bereits gelesen, lässt sich feststellen, dass die Handlung relativ schnell erklärt ist und irgendwie schon wie tausendmal gehört klingt. Eine Virus der Menschen in Zombies verwandelt, Kampf der Untoten gegen Lebende, alles bereits in unsäglich vielen Splatter-Filmen oder Zombie Games à la Resident Evil gehabt. So traurig es auch klingt, rein auf die Handlung betrachtet bietet Infected auch nicht mehr. Jedoch ist dies nicht unbedingt Infected’s Stärke oder ein Augenmerk worauf die Entwickler besonders viel Gewicht gelegt haben. Die Hauptstory von Infected soll gerade zu abgedroschen wirken, genau das passt zu dem Spiel und verleiht ihm ein gewisses Flair.
Doch lässt sich bereits hier sehen, Infected ist ein Spiel welches von Spieler zu Spieler sehr unterschiedlich gesehen werden kann, hier im Bezug auf eine flache Handlung.
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Das Spiel an sich
Der Spieler muss Missionen erfüllen. Hier geht es immer um Zombies töten. Entweder ist die Modi „Kill 'em All“ (Töte sie alle), indem man wirklich nur alle Zombies in einer möglichst kleinen Zeit töten muss, oder ein Rettungs-Modi indem man zusätzlich noch Personen beschützen oder einsammeln muss.
Erledigt man die Missionen schnell oder besonders gut, so kann man Bronze-, Silber- oder Goldrang erwerben.
Auch sind Combos möglich, indem man mehrere Zombies gleichzeitig in ihre Einzelteile zerlegt. Hier bekommt man dann z. B. „Splatterfest“ oder ähnliches als Lob.
Die Grafik
Die Grafik von Infected ist angemessen bis eher schlecht. Es handelt sich um eine 3rd Person Grafik. Sie könnte durchaus noch schöner sein, doch ist sie nicht unbedingt als schlecht zu bezeichnen, besonders im Hinblick auf das Entstehungsjahr 2005. Hier liegt allerdings ein weiteres Manko. So sind die Ladezeiten zum Teil sehr lang im Vergleich zu der Grafik.
Ein weiterer auffälliger Aspekt der Grafik, ist die starke Gewaltdarstellung. So zerflügt man Zombies in Fleischeinzelteile mittels der Viral Gun oder im späteren Spielverlauf mit einer mächtigen Bazooka. Steht man hierbei zu nahe am untoten Opfer, so passiert es auch, dass der Bildschirm kurzzeitig mit Blut bespritzt.
Hier sieht man warum es ein PSP Spiel für Erwachsene ist. Doch auch hier ist es dem einen zu viel unnötige Gewalt, dem Anderen einfach nur wie ein lustiger Splatter-Film.
Die Steuerung
Die Steuerung ist im mittleren Feld einzuordnen. So ist sie für Spielneulinge recht schwer schnell zu begreifen. Doch hat man sich erst einmal eingespielt, so fühlt man sich mit ihr vertraut und ist schnell unterwegs, da sie alles andere als träge ist. Mittels Analogstick streift man umher, kann dabei mit R Feinde anvisieren und mit X schwächen. Mit [] gibt man dem Zombies dann per Viral Gun den Rest.
Auch intelligente Schnellbewegungen wie 180° drehen sind integriert.
Einziger Nachteil hier liegt bei den teilweise unübersichtlichen Gegnerscharen, da hier das Anvisieren oft unlogisch geschieht. So wird teils trotzdem ein Zombie knapp einen Meter vor der Nase ist, ein Untoter in letzter Reihe anvisiert.
Der Sound
Der Soundtrack – ein ganz klarer Glanzpunkt von Infected. Der Soundtrack enthält 22 Songs, meist schönster Hardrock, unter Anderem auch von Slipknot. Doch scheiden auch hier sich die Geister. Entweder mag man Hardrock – oder nicht. Doch wenn man es mag, so ist das Spiel eine Erfüllung. Zombies splattern zu feinsten Hardrock, möglicherweise sinnfrei aber für manchen ein purer Spaß. Doch mag man es nicht, so geht ein wichtiger Spaßfaktor von Infected bereits verloren, weshalb der Soundtrack so genial wichtig ist, aber das Spiel noch mehr zu einem „Hass-es-oder-Liebe-es“ Spiel macht.
Auch ein „Soundtrackplayer“, wie in manche vielleicht aus SSX On Tour kennen, ist enthalten.
Die Einstellungsmöglichkeiten
Für einen Shooter mit relativ platter Story enthält Infected recht viele Personalifikationsmöglichkeiten.
So ist es dem Spieler gleich zu Anfang Aufgabe, seinen eigenen Officer zu erstellen. Hier kann über Geschlecht, Hautfarbe oder Frisurtyp und –farbe so manch ein persönlicher Officer erstellt werden.
Im Spiel können dann diverse Upgrades oder neue Waffen gekauft werden, sofern genügend Geld im Kampagnenmodus erspielt worden ist.
Auch kann im Soundmenü eingestellt werden, welche Songs man hören möchte, und welche nicht. Auch gesondert ob im Spiel oder in Menüs.
Der Humor
Kommen wir zum vielleicht besten Stück dieses Spiels, sein teils bitterböser Humor. Wie schon so oft gesagt, hier trennen sich die Geschmäcker. Doch ist Infected vollgestopft mit teils urkomischen Zwischensequenzen. So gibt es zwischen fast jeder Mission ein Gespräch zwischen Officer Stevens und seinen Commisioner, die z. B. wie folgt ablaufen (aus dem Englischen übersetzt):
Commisioner: Ich wünschte ich könnte da draußen mit ihnen kämpfen Stevens. Ah, das Gefühl einer Pistole in meiner Hand wieder spüren! Ich bin eifersüchtig auf sie Stevens, sie kriegen die ganze Action.
Stevens: Tja, warum machen sie es dann nicht?
C: Was?
S: Raus gehen, gegen ein paar Zombies kämpfen!
C: Ich werde hier gebraucht.
S: Nicht wirklich. Ich habe hier alles unter Kontrolle.
C: Der Bürgermeister könnte anrufen.
S: Er ist tot.
C: Oder der Gouverneur.
S: Tot.
C: Der Präsident?
S: Er wurde infiziert und hat das Gesicht seiner Frau gestern Nacht im Fernsehen aufgefressen.
C: Ich... Ich kann nicht! Mein Platz ist hier.
S: Natürlich ist er das.
Bawk, Bawk, Bawk, Baaaaaaaawk (Macht ein Huhn nach)
C: Hören sie auf!
Dies ist nur ein Beispiel von den etlichen lustigen Zwischensequenzen von Infected.
Auch einfallsreich sind z. B. die infizierten Weihnachtsmänner...
Multispieler
Infected unterstützt einen Ad-Hoc Multiplayer Modus, also mit mehreren PSP’s direkt per WLAN, oder einen echten Online Modus. Der Server scheint immer noch aktiv zu sein, jedoch scheinen ihn nur noch sehr wenige Spieler zu benutzen, da auch bei einigen Tests niemals ein Spieler gefunden wurde.
Fazit:
Infected ist ein ziemlich kontroverses Spiel. So zeigt es extrem viel (unnötige) Gewalt und sollte daher nur an erwachsene Spieler empfehlenswert sein. Auch ist es sehr vom eigenen Geschmack abhängig. Daher wird es ein objektives und ein persönliches Endfazit geben.
Objektiv:
Pro’s:
+ großer Soundtrack
+ schnelle Steuerung
+ sehr flüssiges Gameplay
Contra’s:
- nur Import möglich
- relativ lange Ladezeiten
- sehr ausgeprägte, exzessive Gewaltdarstellung
- platte Story
Objektiv gesehen ist Infected nur ein mittelmäßiges Spiel. So ist die exzessive Gewaltdarstellung fragwürdig und der Soundtrack nicht massentauglich, jedoch üppig. Die Story ist ziemlich platt und scheint schon x-mal abgekupfert. Doch ist das Gameplay schnell und actiongeladen, zudem selbst so mancher Muffel über manche Zwischensequenz lachen muss.
Macht objektiv:
Persönlich:
Für meinen Geschmack ist das Spiel beinahe perfekt. Egal um Frust abzubauen oder einfach ein Spaß zu haben, es macht einfach nur Spaß mit richtig schöner Hardrock Musik im Hintergrund ein paar Zombies in ihre Einzelteile zu zerlegen. Vielleicht nicht ganz moralisch korrekt, doch wer auch Thrash-Movies mag, wird dieses Spiel sehr wahrscheinlich auch sehr gut finden. Die platte Story tut dem Spiel keinen Abbruch, sie unterstützt die Atmosphäre des Spiels.
Macht persönlich:
Diese Review und Bilder sind allein von mir erstellt. [/align]