Gestern war der Deutsche Computerspiel-Preis und das PC-Adventure Chaos auf Deponia gewann den Titel für das beste Spiel des letzten Jahres. Nicht, dass es sich in Chaos auf Deponia nicht um ein qualitativ hochwertiges Spiel handelt, doch wo war Spec Ops: The Line? Das Spiel, das eine so überzeugende und erwachsene Story bot, welches sich vor allem von dem gewaltverherrlichendem Rest abhob?

Vereinzelte Vertreter der Branchenverbänden BIU und G.A.M.E, setzten sich für das von Yager Development entwickelte Spiel. Doch eine richtige Chance auf den Titel scheint Spec Ops: The Line nie gehabt zu haben. Als letztes Jahr das von Crytek entwickelte Spiel Crysis 2 den Preis zum besten Spiel des Jahres gewann, forderten Politiker der CDU/CSU, dass Killerspiele so einen Preis nicht gewinnen sollten. So hieß es:

“Killerspiele einfach nicht verdient hätten, mit einem Preis wie diesem ausgezeichnet zu werden”.

Scheint so, als ob Spec Ops: The Line ein "politisches Opfer" zu sein, welches auf Grund seines Genres und Vorurteilen keine Chance gehabt hat, den Titel zu gewinnen. Da stellt sich mir die Frage: Wenn die Preisvergabe politisch entschieden wird, wie kann man da Ehrlichkeit erwarten?

Armes Deutschland. Ich kann es nicht verstehen, warum die Politiker so schlecht über Shooter reden. Die meinen, dass Killerspieler potenzielle Amokläufer sind. Sie denken die Killerspieler können Realität nicht von Spielen unterscheiden, dabei sind die es, die die Realität und die Virtuelle Realität verschmelzen.
Um ein gute Story zu erzählen muss man dem Spieler Gefühle übermitteln. Dass können positive, aber auch negative Gefühle sein. Bei Shootern und wohl auch bei Spec Ops (habs nicht gespielt) sollen die Spieler Mitgefühl zeigen. In welcher Situation kann man bei einem Spieler am besten Mitgefühl übermitteln. Da wo es trauer, schmerz und liebe gibt. Und diese Gefühle kann man am besten in Shootern übermitteln. Manche können dass nicht so gut (CoD/BF), manche hätten dafür einen Preis verdient. (Spec Ops)
Man kann eigentlich nur warten, bis die "Killerspieler/Gamer" Generation die Politik übernimmt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dann die Sichtweise der Politik gegenüber den Killerspielen anders aussehen wird.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2013 13:54 von Flik.

Die Politiker sollten mal den Stock aus dem Allerwertesten ziehen.

Gefühle kann man am besten in Shootern vermitteln? Ist das dein Ernst? Ich habe noch nie gehört, dass ein Shooter in dieser Hinsicht einem guten RPG überlegen wäre. Und Mitgefühl habe ich bisher noch in jedem Rennspiel mehr verspürt als in irgendeinem Ego-Shooter

Ich mag Spec Ops nich ... FÜr mich kein wunder das es nicht gewonnen hat!

Spec Ops hätte es verdient. .einfach nur ne krasse story. Ist zwar ein shooter, aber ich hab in keinem der neueren spiele so ne "tiefsinnige" story gesehen.

Das ist es nämlich. Die meisten Shooter schaffen das nicht. Dass es gewollt ist sieht man ja bei CoD/BF. Am berühmtesten in CoD ist glaube ich Ghost bei MW2, wo durch den Tod von ihm starkes Mitgefühl ausgelöst werden sollte. Die BF3 Story habe ich jetzt nicht gespielt, aber z.B. im BF4 Gameplay sieht man ja schon, dass dort auch Mitgefühl ausgelöst werden soll, wo man seinen Kameraden das Bein abschneiden muss und ihn dann im sinkenden Auto alleine sterben lassen muss.
Und wie gesagt, solche starken Gefühle kannst du nicht in einem Rennspiel auslösen. Bei RPGs kann ich es nicht sagen, da ich wirklich noch die eins gespielt habe.
Und wenn es dann mal ein Shooter schafft, die Gefühle glaubwürdig rüber zu bringen, dann hätter dieser Shooter einen Preis verdient.
Ich wiederhole nochmal, habe Spec Ops nicht gespielt, aber von dem was ich gehört habe, trifft das ja zu.

EDIT: Ich hätte vllt. anders sagen sollen. Wenn ich sage, dass Shooter das am besten rüberbringen, dann meine ich die ganzen Kriegssituationen. Aber da die meisten Kriegsspiele Shooter sind, habe ich Shooter in meinen Posts verwendet.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2013 14:29 von Flik.

Ich kenn beide Spiele nicht aber wenn man sich die Wertungen ansieht und vergleicht hat Chaos auf Deponia besser abgeschnitten. Vielleicht lags einfach daran, dass Chaos auf Deponia für die die das entschieden haben das bessere Spiel ist und deswegen den Preis bekommen hat.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2013 14:41 von Aroro.

Richtig, solche Spiele sollten auch niemals Preise gewinnen.
Genau so haben Politiker wie Obama den Friedenspreis NICHT verdient.
Preise sind nur da, um die naiven Augen des Volkes zu blenden.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2013 15:10 von gmipf.

@Flik: Du hast noch nie ein RPG gezockt? Dann wundert mich deine Aussage nicht. Gegen die guten Titel dieses Genres stinkt jedes Kriegsspiel jämmerlichst ab. Der einzige Grund für mich, Shooter zu spielen ist das Gameplay, aber Story und Atmosphäre überlasse ich lieber den Spielen, die das auch gut rüberbringen können.

Der oben genannte Grund mag vielleicht umstritten sein, jedoch verdient Spec Ops: The Line in meinen Augen keinen Titel für irgendwas.

Aus Deutschland gibt es sowie so keine nennenswerten Spiele. Wenn da ein Crysis gewinnt, ist es so als wäre es ganz alleine nominiert worden. Ist doch völlig egal.

Mal Shooter-Debatte hin oder her. Aber wer einmal ein Daedalic Adventure gespielt hat, kommt davon nicht wieder weg. Mit den Deponia Teilen hab ich sogar schon Leute vor den Rechner gefesselt, die totale PC - Muffel sind. Für mich ist es keine Überraschung, dass das Spiel gewinnen konnte. Ich kann jedem nur mal empfehlen sich dafür einmal Zeit zu nehmen.

chaos auf deponia ist so ziemlich das beste point and click rgp was ich jemals gespielt habe, und daedalic entertainment ist halt der beste deutsche entwickler.

Ich hatte zweimal Schmerzen, als ich diese News gelesen habe, einmal davon wegen der grottigen Grammatik. Kleiner Tipp: Satz durchlesen, bevor man ihn so stehen lässt.

Dass Spec Ops: The Line für einen Shooter richtig gut ist, heißt noch lange nicht, dass es deswegen auch gleich so einen Preis verdient hat. Ein guter Smart kann ja auch nicht gegen einen Porsche anstinken. Das bessere Spiel hat es verdient. Und wenn man eben nichts anderes kennt als Geballer, dann mag man das nicht verstehen.