In einem richtungsweisenden Urteil (I ZR 129/08) hat der Bundesgerichtshof (BGH) diese Woche entschieden, dass der Verkauf von Lizenzen an gebrauchter Software legal ist. Geklagt hatte der Software-Gigant Oracle gegen die Firma Usedsoft, die gebrauchte Software-Lizenzen von Oracle anbot.

Nachdem deutsche Gerichte zunächst Oracle Recht gaben, verwies der BGH an den EuGH, der eine für alle Verbraucher sensationelle rechtliche Kehrtwende einschlug. Der BGH hat die Entscheidung nun übernommen, womit die Regelung offiziell in Deutschland gültig ist. Ähnliche Urteile hatte es zuvor bereits in den USA gegeben, die jedoch nicht auf den deutschen Rechtsraum übertragbar sind.

Dieses Urteil hat auch für uns PlayStation User Auswirkungen. Denn auch PSN Accounts beinhalten Lizenzen an gebrauchter Software. Sony kann sich nun nicht mehr darauf berufen, dass die Accounts in ihrem Eigentum verbleiben. Somit darf jeder seinen PSN Account verkaufen. Weiterhin ist sogar der gewerbliche Verkauf nach dem Urteil gestattet. Somit könnte es in Zukunft auch legale Tauschbörsen für PSN Accounts geben.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2013 22:40 von alexking.

Na das ist doch mal ne gute Nachricht
Aber selbst wenn es verboten wäre, würde es wahrscheinlich niemanden daran hindern

Gefällt mir

edit: Darf man dann auch Steam-, LoL- und andere Accounts verkaufen? *Stehe n bissle aufm Schlauch*

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.07.2013 18:54 von Hanfos.

vielleicht ne dumme frage, aber hat dieses urteil auswirkungen auf gesperrte accounts bzw darauf ob sony einem den zugang zu, nach diesem urteil, eigentum verbieten kann?

@codehunter13:
Nein, dein gesperrter Account bekommst du so nicht schneller zurück.

Finde das super, jedoch sollten die Anbieter dazu verpflichtet werden Schnittstellen anzubieten damit alles sauber abläuft. Damit man auch z.B. einzelne Spiele "gebraucht" kaufen könnte.

Nein, das Urteil hat darauf keinen Einfluss. Aber einen Account wegen Cheaten oder Nutzen einer CFW zu sperren, ist generell nicht erlaubt nach deutschem Recht.

Allerdings liegt hier eine besondere Parteivereinbarung in Form der AGBs vor, wonach du der Möglichkeit zur Sperrung bei Verstoß gegen die Richtlinien zugestimmt hast. Ob diese AGBs konform sind, müsste ein Gericht entscheiden - meiner Einschätzung nach sind sie es nicht.


@ Hanfos

Ja das Urteil ist auf jegliche Art von digitalen Softwareverkäufen wie Steam etc. übertragbar. Auf mp3 aber etwa nicht, denn diese sind dem Gesetz nach anders zu bewerten - das halte ich ebenfalls für verkehrt. Denn wenn der private Verkauf von Musik-CDs legal ist, darf der Verkauf von mp3s nicht illegal sein. Problem ist, dass die Industrie dies nicht will, weil sie lieber selbst verkaufen. Denn konkret bedeutet dies, dass wenn der private Verkauf legal ist, das Verschenken nach dem a maiore ad minus Prinzip erst recht legal ist. Damit würde man das Anbieten von geschützten Inhalten in Tauschbörsen offiziell legalisieren. Es wäre ja nicht nachzuweisen, ob der Verbreiter zuvor mp3, Film etc. legal erworben hat.

Urteile dazu fehlen noch. Ein Internetgesetz ist dringend erforderlich, es gibt Unmengen an nicht geregelten Sachverhalten.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.07.2013 19:24 von alexking.

Lol dann kann ich ja meinen Kingx-Account verkaufen mit all meinen DANKE^s

*Scherz - versteht sich*

@alexking:

ich denke nur accounts sollten verkäuflich bzw. verschenkbar sein, nicht die (drm-freien) dateien selbst. sonst könnte man als privatperson wie du bereits gesagt hast, die mp3s oder z.b. die installer von gog.com endlos verteilen, kostenlos oder gegen geld.

Somit wurden die Riesen mal wieder einen gewaltigen Schritt von dem Ziel wegkatapultiert, den Gebrauchtspielemarkt auszumerzen.
Dieser umfasst jetzt auch offiziell die ausschließlich virtuell erhältlichen Spiele.

@ Mishka
Hab mal zur Wertsteigerung deines Accounts beigetragen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2013 02:36 von Harbinger81.

Bin gespannt wie lange es bei Steam und Co dauert bis sie ein System einführen, um Spiele über die eigene Plattform weiterzuverkaufen. Schwer ist das im Prinzip ja nicht. und ich wäre auch bereit eine Gebühr zu zahlen, damit Steam oder die Entwickler / Publisher auch Geld bekommen.

Das kommt garantiert nicht, denn ein gebrauchtes Steam Spiel unterscheidet sich nicht von einem neuen und ist auch genauso komfortabel zu besorgen. Dann kauft fast jeder nur noch von privat und wartet auf die Dummen, die es sich "neu" besorgen und loswerden wollen - die Publisher würden extreme Verluste machen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.07.2013 22:49 von alexking.

Aber widerum muss man ja sehen das einer dann mehrere Hundert € für einen Account verlangen kann bzw. auch bekommen kann

Ich selbst habe ungefähr 50 PSN Spiele für PSP/PS Vita/PS3 darunter auch PSX-Spiele...somit würde das ja nur lohnen wenn man keinen Bock mehr auf Gaming hat^^

Pro Spiel 3€ dann bekommt man für ne Konsole + Games so um die 400€ Je nachdem was man verkauft oder welches verkaufsgeschick man hat.

@Alexking
Sony kann doch aber einfach ihre AGBs ändern das Digitale Titel eines Accounts nicht weiterverkauft werden dürfen oder?

Somit würde das ganze ja wieder futsch sein. An jedem PSN-Account ne Mail mit den neuen AGBs schicken und dann hat es sich...muss man "Akzeptieren" und dann kann weiter Online gezockt werden^^

AGB stehen aber nicht über dem Gesetz. Und wenn ein Gericht sagt, dass gebrauchte Software weiterverkauft werden darf, dann hilft keine Klausel in den AGB.

Ja ist richtig aber wenn du die AGBs akzeptierst dann wär ein Riegel vor und wenn du es dennoch verkaufst sperren sie den Account oder löschen ihn....geht doch alles. dann kann der bgh auch nichts mehr machen.

Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2013 09:55 von Mishka84.

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