Film-Versoftungen haben einen gewissen Ruf. Entweder sie sind richtig schlechte Spiele oder... nun ja, ich hab selber noch nie ein gutes Spiel zum Film gespielt. Liegt wohl daran, dass Entwickler oft unter Zeitdruck stehen, denn man will das Spiel ja zeitgleich zum Film veröffentlichen. Oder liegt es vielleicht daran, dass Entwickler keine großen Hoffnungen in diese Spiele stecken. Hauptsache es gibt Merchandise. Ob Die Schlümpfe 2 auch zu der Kategorie "schlechte Film-Versoftungen" gehört, erfahrt ihr in diesem Test.
Gargamel und seine Lümmel
Während ihrer Geburtstagsparty, wird Schlumpfine plötzlich von Unbekannten entführt. Die Tiere des Waldes verwandeln sich wegen eines dunklen Zaubers in "sehr gemeine" Kreaturen. Aus Panik und Verwirrung stießen sie gegen Papa Schlumpf, der daraufhin die Kristalle für die "Schlumpfeportation" durch die Luft warf, welche in die Münder der Schlümpfe flogen. Dank diesen Kristallen können sie nun an verschiedenen Orten wie Paris, die Arktis oder New York gelangen, was ihnen auf der Rettungsmission von Schlumpfine sehr entgegen kommt. Natürlich hat Gargamel seine Finger im Spiel. Seine Lümmel Hauie und Zicki, quasi graue Schlümpfe, erledigen dabei die Drecksarbeit für ihn. Die Geschichte wird durch Buchseiten und einen Erzähler erzählt. Richtige Zwischensequenzen gibt es hier keine.
Jump´n Run auf niedrigem Niveau
Zu Anfang des Spiels wählt ihr euren Schlumpf. Dabei könnt ihr anfangs aus vier und am Ende aus neun verschiedenen Schlümpfen wählen. Jeder der Schlümpfe hat eine eigene Spezialfähigkeit. Papa Schlumpf wirft beispielsweise Zaubertränke, mit denen er Gegner einfrieren kann und Schlaubi springt dank Mathematik (?) höher als seine Freunde. Klingt alles nach abwechslungsreichem Gameplay. Schade nur, dass das fade Leveldesign unabhängig von den einzelnen Fähigkeiten ist. Ihr könntet das Spiel quasi durchspielen, ohne ein mal die Spezialfähigkeit zu benutzen. In eher lieblosen statt liebevollen Leveln lauft ihr in einer sehr langsamen Geschwindigkeit auf Plattformen und springt auf typischer Super Mario-Manier auf die verschiedenen Gegner. Eine besondere Taktik ist hier nicht notwendig, denn die Gegner werden mit einem Treffer besiegt. So ähnlich gehts bei den Boss-Gegnern. Erst ausweichen, dann auf den Kopf/Rücken springen. Wiederholt diesen Schritt drei mal und der Gegner ist besiegt.
Es gibt sechs verschiedene Hauptlevel mit jeweils fünf verschiedenen Unterleveln und einem Bosskampf. Wie schon erwähnt, ist das Leveldesign eher schwach. Im Hintergrund läuft eine repetitive 3D-Landschaft ab, welche sich nur farblich verändert. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob ihr in New York oder im Finsterforst seid. Markante Unterschiede im Gameplay habe ich hier nicht bemerkt. Da ändern die verschiedenen Herausforderungen wie: "Sammle 100 Beeren" auch nichts daran. Scheinbar hat der Entwickler das ganze Budget in die Musikuntermalung und Vertonung der Charaktere gesteckt. Die Musik ist stimmungsvoll und fühlt sich... naja, schlumpfig an. Der Erzähler hat eine ruhige Stimme, welche recht gut zu den Buchsequenzen passt. Nur stellt sich die Frage, wieso der Erzähler Deutsch redet, die Schlümpfe aber alle auf Englisch reden. Da war man sich wohl zu schade, noch weitere Synchronsprecher zu engagieren.
Sammeln macht eigentlich Spaß
Im den Leveln könnt ihr blaue Beeren einsammeln, die euch jeweils einen Punkt geben. Habt ihr sehr viele Beeren gesammelt, passiert... gar nichts. Werdet ihr von einem Gegner getroffen, verliert ihr alle eingesammelten Beeren. Wie in Sonic, wenn ihr ohne Beeren getroffen werdet, stirbt ihr. Ihr habt aber scheinbar unendlich Leben, was ein Sterben nicht so dramatisch macht. In dem Spiel zu sterben, ist aber beinahe unmöglich. Denn das Spiel ist so einfach, es lässt einen gar nicht sterben, stellt man sich nicht zu dumm an. Besiegt ihr Gegner, lassen diese blaue Phiolen fallen. Sammelt ihr genug von diesen Phiolen ein, kommt ihr den Tiefblau-Modus. In diesem Modus, gekennzeichnet dadurch, dass die Schlümpfe anfangen zu singen, sammelt ihr die doppelte Punkt- oder Beerenzahl ein. Nur bringt es gar nichts eine hohe Punktzahl zu haben, denn es gibt keine Online-Ranglisten mit denen ihr eure Punktzahl vergleichen könnt. Zum Sammeln gibt es Schlumpfmünzen. Sammeln wir alle ein, gibt es laut Papa Schlumpf eine Überraschung.
Das Fazit
Und noch ein Titel aus der Kategorie "Ein Spiel, das die Welt nicht braucht". Das "Die Schlümpfe"-Franchise war schon immer für Kinder gemacht. Die Schlümpfe 2 ist aber selbst für Kinder zu einfach. Das schwache Gameplay wird durch den Co-Op-Modus auch nicht zwangsweise besser. Erwachsene, die ein gutes Jump´n Run-Spiel wollen, sollten die Finger hiervon lassen. Denn der Titel bietet lediglich eine Spielzeit von etwa zwei bis drei Stunden. Für die kleinen Schlumpf-Fans ist das Spiel gerade noch gut genug.
Wertung
+ verschiedene spielbare Schlümpfe
+ passende Musikuntermalung
+ Co-Op-Modus
- schwaches Gameplay
- Grafik- und Leveldesign nicht den technischen Möglichkeiten entsprechend
- Bosskämpfe eher lahm als spektakulär
- viel zu leicht
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2013 09:19 von alexking.