Disclaimer
Dieser Artikel repräsentiert meine eigene Meinung und Erfahrungen. Meinungen haben es leider an sich, dass sie subjektiv und nicht allgemeingültig sind und teils kontrovers diskutiert werden können. Bitte respektiert meine Meinung, ich respektiere auch eure. Falls ihr nicht meiner Meinung seid, so könnt ihr das gerne in Beiträgen kund tun, allerdings bleibt bitte sachlich. Ebenfalls könnt ihr mich sachlich mit Richtigstellungen in den Kommentaren korrigieren. Endet das hier in einem Flamewar ist schneller zu als ihr Trololo schreiben könnt.
Kleine Vorgeschichte
Am Freitag bekam ich einen iPod Touch 5g 16 GB geschenkt. Bisher lehnte ich Apple-Geräte ab, ich kann die Philosophie und das Gehabe seitens Apple nicht ab. Daher wollte ich Apple auch kein Geld in Form von überteuerten Geräten in den Rachen schmeißen. Bekomme ich allerdings ein Gerät geschenkt, so habe ich damit nicht wirklich ein Problem. Bisher beschränkten sich meine iOS-Kenntnisse meist aus Internetquellen, einen missglückten Jailbreak eines iPod Touches eines Kumpels (wir konnten zum Glück wieder alles retten) und dem Geschäftshandy meines Vaters, einem iPhone 4S, welches ich aber nie wirklich nutzen durfte (verständlich, oder?). Bisher habe ich mich sehr auf Android eingeschossen, bin dort auch recht sicher. An die Erstellung einer App habe ich mich noch nicht gewagt, mir fehlen einfach Ideen. Dennoch bin ich auf XDA und im Andoid-Bereich recht aktiv. Hier besteht mein Wissen aus Gelesenem und vor allem dem Experimentieren am eigenen Device.
Ausgangsstellung
Ich werde hier des öfteren einen Vergleich zu Android herziehen. Dabei ist AOSP (Android Open Source Project) gemeint, das Android, wie es von Google ausgeliefert wird. Allerdings werde ich nicht direkt AOSP als Referenz hernehmen, dazu allerdings später mehr.. Ich nehme hier keinen Bezug zu herstellerspezifischen Anpassungen und Hardware. Als „Vergleichsgerät“ dient mein Nexus 4. Ich persönlich finde den Vergleich recht fair, da sowohl der iPod Touch 5g als auch das Nexus 4 nicht mehr die neusten Geräte sind (Technik im iPod ist von 2012, Technik im Nexus von 2013). Als Software wird jeweils die aktuellste Stabile Version genommen, unter iOS ist das zum Zeitpunkt des Erstellens dieses Artikels 7.0.4, unter Android 4.4.2. Da ich hier ein Telefon mit einem „erweiterten MP3-Player“ vergleiche, fallen Vergleiche bezüglich Mobilfunkdienste, GPS und Kamera (schlichtweg weil mein iPod keine rückseitige Kamera hat) weg.
Ich als Nutzer – Powernutzer, Bastler oder einfach nur Verrückter?
Ich als Nutzer bin ein kompliziertes Feld. Ich bin der Meinung, dass der Nutzer selbst entscheiden soll, was er mit seinem Gerät macht. Daher sind bei mir in meinem Zimmer mehr Geräte zu finden, die in irgendeiner Weise gehackt, geflasht, gerootet etc. sind. Daher läuft auch auf meinem Nexus 4 nicht das Stock Android, sondern PA (Paranoid Android), eine sogenannte cROM (custom ROM) und franco.Kernel. PA ist selbst kompiliert mit eigenen Änderungen (ich wollte einfach eine bestimmte Funktion noch drin haben) und bringt einen root-Zugang ebenfalls mit. Wer sich mit der iOS-Welt auskennt wird damit sicher auch daraus schließen, dass mein iPod ebenfalls gejailbreakt ist. Wer davon ausgeht, der liegt auch hier richtig. Zwei Geräte, beide „gehackt“, ich finde, das ist mehr als fair. Doch nun geredet, kommen wir zu den harten Fakten.
Erster Eindruck
Nach dem Mittagessen im Bistro auf Arbeit holte ich mir meinen iPod ab. Natürlich hatte ich mir schon einiges zum Thema Jailbreak angelesen. Als ich wieder an meinem Arbeitsplatz war konnte ich es nicht mehr abwarten, das Gerät mal in der Hand zu halten. Also Gerät ausgepackt, an den Geschäftslaptop zum Laden angeschlossen und eingerichtet (über WiFi Tethering vom Handy mit einer lahmen Verbindung, naja). Nach dem ersten Start erwartete mich direkt iOS 7.0.4. Der graue Hintergrund war mir etwas zu trist, also wechselte ich ihn. Und hier war ich erst einmal erstaunt, denn mir gefielen die mitgelieferten Hintergründe recht gut. Bis heute kann ich mich noch immer nicht entscheiden, welcher mir am besten gefällt. Auf Android hatte ich das bisher noch nicht. Um den Jailbreak später daheim schneller durchführen zu können stelle ich über das Geschäftslaptop direkt iOS 7.0.4 nochmal wieder her, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Hier das leidige Thema iTunes, zu dem ich später nochmals komme. Der Jailbreak musste allerdings noch bis nach dem Feierabend warten, ich wollte nicht riskieren, dass es noch Ärger deswegen innerhalb der Firma gibt.
Das Gerät fühlt sich sehr wertig an, so eine Wertigkeit habe ich nicht mal bei meinem Nexus 4 gefühlt. Auch die Packung ist schön gestaltet (aber sind wir doch mal ehrlich, es kommt nicht immer nur auf die äußeren Werte an), da fande ich die meines Nexus 4 doch etwas einfallslos.
iTunes – Dreck und doch gut
Wie? Das passt doch gar nicht zusammen, was hier in der Überschrift steht. Doch tut es, meiner Meinung nach. iTunes ist Müll, das sagen einige. So finde ich eine extra Software, nur um mein Gerät zu managen, recht ekelhaft (wobei ich sagen muss, Samsung Kies ist noch schlimmer). Ich bin es gewohnt, Musik selbst zu verwalten, spiele meine Musik über foobar 2k, kaufe Musik bei Amazon als MP3s. Wozu noch eine extra Software? Nur für die Synchronisation … ok, nicht ganz. Hier hebt sich eine Funktion von iTunes heraus, die ich sehr mag. Während ein Android-Nutzer mittels fastboot und ADB auf der Konsole hantieren muss (es sei denn, man nutzt Toolkits etc.) tut sich der iOS-Nutzer beim Updaten über den PC, Backups und Retten der Geräte wesentlich leichter. Klarer Pluspunkt. Dennoch sorgte iTunes für einen frustrierenden Moment. Nachdem ich mal eben in die iOS 7.1 beta 4 geschnuppert hatte (und ja, mein Gerät ist in ein Entwickler-Account eingetragen) wollte ich wieder zurück auf die 7.0.4. iOS war erfolgreich aufgespielt, danach sollte noch etwas auf dem iPod passieren, allerdings bewegte sich hier die Leiste nicht vorwärts. iTunes ist einfach abgeschmiert. Erst nachdem ich das Gerät in den DFU-Mode gebracht habe, konnte ich endlich wieder die Firmware wiederherstellen.
Die erste Einrichtung – ein Eindruck, der bleibt
Hier springe ich noch etwas zurück, ich weiß, suboptimal, aber naja. Hier geben sich iOS und Android kaum etwas, beide müssen sich in gewisser Weise aktivieren. Auf Android geht dies über WLAN oder Mobilfunk, ich gehe mal davon aus, dass es auch bei dem iPhone über Mobilfunk geht. Hier lobe ich mir auch wieder iOS, man kann auch per iTunes sein Gerät aktivieren. Ebenso ist eine Neueinrichtung unter iOS wesentlich leichter. Unter Android kann man per Kommandozeile über ADB Backups ziehen, einige Apps können sich mit der Cloud synchronisieren. iOS bietet wesentlich mehr Backup-Funktionalität, ich würde mir so etwas unter Android ebenfalls wünschen.
Multimedia (speziell Musik)
Mein iPod ist hauptsächlich als MP3-Player dienen wird, richte ich meinen Fokus in diesem Kapitel mal darauf. Schon die Synchronisation der Musik läuft mit iTunes recht komfortabel ab. Auf Android nutze ich hierfür Google Music, d.h. ich lade meine Musik in die Cloud und lade sie dann wieder auf meinen Geräten herunter. Leider ist das Herunterladen nicht immer so einfach und erfordert etwas mehr Zeit, sofern ich mal wieder meine gesamte Musikbibliothek auf das Gerät spielen muss, weil ich mal wieder rumgeflasht habe. Leider kann ich bei einem aktiven Lied nicht das Album-Cover zur Seite schieben, um zum nächsten Lied zu gelangen, allerdings ist diese Funktion nicht unbedingt wichtig (aber dennoch besser als wenn man in ein bestimmtes Gebiet tippen muss). Auf dem Lockscreen ist das aktuell gespielte Lied ebenfalls bei beiden Geräten zu sehen. Jetzt kommen wir aber zu einem Manko meines Nexus 4. Hier ist die Funktionalität der Kopfhörer-Fernbedienung nur sehr eingeschränkt und muss per App erweitert werden. Unter iOS funktioniert es ohne Probleme.
Wie, nur ein Button? - Bis heute komme ich nicht mit der Steuerung ganz zurecht
Ja, das ist leider so. Ich vermisse in iOS immer wieder den Zurück-Button von Android. Die Navigation in Apps fällt mir teilweise noch schwer, speziell in der Facebook-App. Ich habe bisher z.B. keine Möglichkeit gefunden (ohne über Multitasking zu gehen) nachdem ich über eine Website ein YouTube-Video aufgerufen habe zu dieser Website zurückzukehren. Auch die UI-Elemente zum Zurückkehren finde ich manchmal etwas störender, allerdings kommt man irgendwie zurecht.
Alles intuitiv? - Von wegen
Oft hört man, dass Android kompliziert zu bedienen ist. Finde ich nicht unbedingt, es gibt ab und zu einige Kniffe, die man kennen muss. Dies ist auch bei iOS so. Ich komme nicht von der ersten Sekunde in jeder App direkt klar, geht mir aber manchmal auch auf Android so. So hat hier kein System die Nase vorne, beide haben ihre Einfachheiten und Hürden.
Ihr Passwort bitte! - App Store und die Tastatur
Jetzt muss ich mich etwas über den App Store von Apple auskotzen. Ich weiß, es wird kontrolliert, ich weiß es soll sicherer sein (zu dem Thema Sicherheit komme ich später noch). Allerdings nervt es mich persönlich recht oft, dass wenn ich eine App herunterlade, dass ich mein Passwort eingeben muss. Vor allem muss ich dies mit der, verzeiht mir das bitte, aber für mich fummeligen Tastatur machen. Die Tastatur hätte man ebenfalls optimieren können, ich vertippe mich vergleichsweise oft noch, da misse ich den Luxus von SwiftKey auf Android. Zudem irritierte mich die erste Zeit, dass immer nur die Großbuchstaben angezeigt werden, egal ob das Ergebnis ein kleiner oder großer Buchstabe ist. Aber zurück zum Thema App Store. Hier muss ich leider etwas mich aufregen. Klar, die Prüfung etc. kann schon etwas kosten, aber dass ein Entwickler 99$/Jahr zahlen muss, damit er eine App einstellen kann und diese auch im Store bleibt, finde ich schon eine Frechheit. Wenn die App dann noch kostenpflichtig ist, dann streicht Apple hier auch nochmals ein Teil der Einnahmen ein. Für mich hat das den bitteren Beigeschmack, dass man sich nur die Taschen vollmachen will. Zudem benötigt man einen Mac um eine App für iOS zu entwickeln. Auch hier in meinen Augen nur wieder eine künstlich geschaffene Einnahmequelle. Hier muss ich mal den Vergleich zu Google ziehen. Hier kostet es einen Entwickler nur einmalig 40€ um eine App einzustellen, kostet die App etwas, so streicht hier Google auch etwas von den Einnahmen ein. Zudem kann auf den drei großen Plattformen (Linux, Windows, OS X) für Android entwickelt werden. Allerdings finde ich dies deutlich humaner als die Politik Apples. Apple zwingt meiner Meinung nach Entwickler damit dazu, ihre Apps kostenpflichtig anzubieten, sonst rechnet sich das kaum noch. Mir ist leider auch im Bezug auf den App Store eine andere negative Sache aufgefallen. Ab und zu, wenn ich eine App installieren will, funktioniert dies nicht und ich werde mit Popups genervt. Unschön. Ich gehe davon aus, dass dies nicht bei jedem der Fall ist, also noch verzeihbar.
Android ist genauso unsicher wie iOS
Klingt erst einmal hart, vor allem für Apple Fanboys. Schließlich feuern einige dieser Gattung gerne in Richtung Android, es sei ein virenverseuchtes System. Hier aber mal die harten Fakten: Google hat die Sicherheit im Play Store massiv verbessert und scannt mittlerweile auch Apps. Installiert man sich Apps aus dubiosen dritten Quellen, die man auf sein Gerät läd, so ist man schlichtweg selber schuld. Allerdings ist es ähnlich wie bei iOS: Wer dubiose Cydia-Quellen nutzt, der sollte sich nicht wundern, wenn bei Apps daraus komische Dinge passieren.
Große Macht bedeutet große Verantwortung
Hier kommen wir zum Thema APIs, also Schnittstellen für Programme, um Aktionen auszuführen. Google geht hier mit Android einen eher offenen Weg, so gibt es viele APIs für viele Aktionen. Dies macht z.B. eine App wie Tasker für mich überhaupt erst attraktiv (fast alles auf dem Handy eventbasierend steruern). Apple hingegen geht einen sehr restriktiven Weg: Eine App darf gefühlt nichts außer sich selbst zu zeigen. Durch den Jailbreak kann ich die App Activator nutzen, die ähnliche Funktionalitäten bietet. Ich mag die App, auch wenn sie nicht den gleichen Umfang wie Tasker besitzt. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile. Näher will ich in die Diskussion dazu nicht einsteigen, dennoch habe ich für beide Wege Verständnis. Hier gilt auch der Grundsatz: Große Macht bedeutet große Verantwortung, oder übersetzt: Mehr APIs bedeutet auch damit verantwortungsvoll umzugehen. Dies können unter Android nicht alle Apps (wenn ich die Berechtigungen von Facebook sehe kriege ich das Kotzen), unter iOS greifen sich auch einige Apps vergleichsweise gefühlt viele Rechte raus. Dank meines Jailbreaks habe ich dort allerdings per Tweak auch den Daumen drauf, ich bestimme was eine App darf und nicht. Zwar ist unter iOS nativ bereits eine Möglichkeit vorhanden die Rechte von Apps zu kontrollieren, diese ist jedoch nicht so umfangreich wie der Tweak. Unter Android gab es auf der Version 4.3 mittels App Ops auch diese Option, sogar von Google mitgeliefert. Allerdings wurde diese Funktion mit 4.4.2 wieder stark beschränkt, da laut Google diese Funktion nur für interne Testzwecke gedacht war. Allerdings lässt sich diese Funktion meist wieder nachpatchen. Beispielhaft zu sehen ist der Unterschied zwischen den Berechtigungen der Facebook-App auf iOS und Android im Spoiler:
Allgemeiner Eindruck der UI
Früher hatte ich das Gefühl, ich würde direkt von den Icons auf iOS erschlagen. Mittlerweile finde ich es ganz in Ordnung, mag aber persönlich dennoch den Weg von Android noch mehr, denn dort ist es auch mittels Launcher aus dem Play Store möglich dem Gerät einen eigenen Anstrich bis ein komplett anderes Aussehen der Home Screens zu verpassen, und das ohne jegliche Modifikation am System. Dennoch kann ich auch auf iOS mich sortieren, finde es in manchen Punkten auch unpraktisch. So kann ich eine App nicht in 2 verschiedenen Ordern gleichzeitig haben (was ja durchaus ab und zu nützlich sein kann). Ansonsten habe ich nicht viel zur UI mehr zu sagen. Sowohl Android als auch iOS haben ihre eigenen Designrichtlinien, die von einigen Entwicklern wie eine heilige Vorschrift angesehen werden und strikt bevolgt werden, andere sehen diese als „Richtlinien“ und treten diese mit Füßen. Hier gibt es aber keinen Unterschied zwischen iOS und Android, bei beiden ist dieses Phänomen anzutreffen.
Sie haben Post – Benachrichtigungssystem
Ich denke kaum, dass ich für iOS hier was erklären muss. Benachrichtigung kommt herein und wird direkt auf dem Lockscreen angezeigt. Was mich stört ist, dass man den Bildschirm aktiv anschauen muss um zu sehen was los ist. Und die Erfahrung hat gezeigt, dass meist der Bildschirm bei einem heutigen mobilen Endgerät das akkufressendste Teil ist. Daher finde ich diese Idee an sich nicht schlecht (wurde von Motorola auch teils in ähnlicher Form übernommen), allerdings nicht optimal. Hier finde ich den Ansatz von Android mit der Benachrichtigungs-LED deutlich besser. Kommt eine Benachrichtigung rein, so blinkt eine LED, die im Gerät eingebaut ist. Ich kann per App die Farbe der LED steuern. So kann ich aus den Augenwinkeln erkennen, von welcher App die Benachrichtigung kam und so schnell entscheiden, ob diese für mich wichtig ist oder nicht. Allerdings ist dies auch wieder eine Geschmackssache, ich bevorzuge eher die LED.
Updatepolitik
Jetzt kommt ein Thema, das viele Android-Nutzer immer zusammenzucken lässt. Mich lässt es eher kalt. Meine beiden Nexus-Geräte (Nexus 4 und Nexus 10) bekommen beide Update von Google. Theoretisch. Denn da ich beide geflasht habe und Custom ROMs aufgespielt habe bin ich dort von den Erstellern der Custom ROMs abhängig. Allerdings bekomme ich meine Updates trotzdem zeitnahe. Andere sind hier mehr geplagt, sie müssen teils ein halbes Jahr oder länger auf ein Update ihres Systems warten, da erst der Hersteller das System unnötig verbiegen muss und dann der Mobilfunkanbieter noch seine Crapps (Kombination aus Crap und Apps) aufspielen muss. Das war auch eine der Gründe, zu den Nexus-Geräten zu greifen, hier liefert Google und nicht ein weiterer Hersteller. Apple geht einen ganz anderen Weg. Hier greift die Einheit von Hersteller von Gerät und Software. Dies hat zur Folge, dass Updates fast gleichzeitig für alle Geräte, sofern sie noch unterstützt werden, direkt ausgerollt werden. Zudem haben die Mobilfunkanbieter nicht wirklich mitzureden was das Verunstalten des Systems angeht. Da hat Apple ein klares Plus für sich.
Es kommt nicht immer nur auf die Größe an …
Früher machte man Handys immer kleiner. Heute macht man sie immer größer (siehe Samsung Note). Ich finde den Trend persönlich teils bedenklich. Die Display-Größe meines Nexus 4 ist mir eindeutig ausreichend, schließlich soll das Gerät mir noch in die Hosentasche passen und ich will mir nicht beim Telefonieren ein halbes Tablet an das Ohr halten. Daher ist mir persönlich auch das Display des iPods etwas zu klein, vor allem was die Breite angeht. Hier hätte ich mir etwas mehr Breite gewünscht, da es sich für mich einfach als zu schmal anfühlt. Ansonsten finde ich Apples Weg gut, möglichst wenig Display-Auflösungen und Formfaktoren zu haben, stattdessen hat man meist nur vielfache an Auflösungen, was durchaus auch im Sinne der Entwickler ist.
Halt die Schnauze, ich will pennen!
Eine Funktion, die ich sehr schätze und von der ich denke, dass sie vor allem auf dem iPhone ihre volle Funktionalität entfalten kann ist die „Nicht stören“-Funktion. Ich mag die Implementierung, auch wenn ich mir wünschen würde, diese nicht immer um die gleiche Uhrzeit automatisch starten zu lassen, sondern je nach Tag abhängig früher oder später starten und enden lassen. Hier muss ich auf Android momentan mit Tasker in die Trickkiste greifen, dabei wird mir jeglicher Sound stumm geschalten (also wichtige Anrufe kommen ebenfalls nicht durch) und die Benachrichtigungs-LED abgeschalten. Ich denke, Google wird in nächster Zeit mit einer eigenen Implementierung dieser Funktion kommen (und wehe ich lese, dass Google klaut, Apple klaut genauso. Im Endeffekt klaut jeder von jedem …).
Mit welcher App möchten Sie das jetzt öffnen?
Jetzt kommt etwas, was mich an iOS sehr stört. Apple versucht hier mit aller Vehemenz seine eigenen Apps durchzudrücken. Man will statt der Apple Maps Google Maps nutzen? Nicht auf iOS! Gleiches gilt auch für den Browser und andere Apps. Das nervt, besonders im Anbetracht der früheren Fehler der Maps von Apple. Mein primärer Browser ist sowohl auf dem PC wie auch auf dem Smartphone, daher sind dort auch alle meine Lesezeichen und besuchten Seiten. Warum zum Teufel soll ich da Safari nutzen? Ich weiß, ich rege mich hier vergleichsweise auf, allerdings ist es eines der Dinge, die mir am meisten gegen den Strich geht. Ich konnte es per Tweak ändern, jedoch finde ich das schade. Unter Android wird man hingegen fast schon zu oft gefragt, mit welcher App man diese Aktion öffnen will, allerdings kann man auch dafür immer eine Standardapp festlegen. Aber nochmals zurück zum Browser. Ein Browser auf iOS muss auf die Engine des Safari zugreifen, hier gibt es kaum Optimierungspotential für Dritthersteller von Browsern. Android erlaubt hier wesentlich mehr, sodass auch hier ein Dritthersteller Optimierungen mit seinem eigenen Browser mitbringen kann.
Benchmarks
Wie jetzt? Keine Benchmarks, keine total absurden Penis-Vergleiche? Ja, hier kommt rein gar nichts, nur eine Rüge an die, die meinen, sie müssten Geräte nur über Benchmarks vergleichen. Ein Benchmark sagt prinzipiell wenig über die Fähigkeiten eines Geräts aus. Es ist wie die Maximalgeschwindigkeit eines Autos oder den theoretischen Durchsatz bei WLAN. Wird nie im echten Leben erreicht und teils nicht mal benötigt. Oder mit den Worten von Chainfire, einem Android-Entwicker:
"However, if you put any trust in Quadrant scores you could use them to prove that dancing naked for 5 minutes in your garden affects device performance."
Abschließende Worte
Es gibt hier sicher noch mehr abzudecken, dennoch will es bei diesem „kurzen Überblick“ belassen. Wer jetzt denkt, dass ich auf die obstige Seite der Macht wechsele, der liegt definitiv falsch. Mein Herz gehört weiterhin dem grünen Männchen, ich werde auch weiterhin gegen iOS feuern und flamen, allerdings jetzt mit besser untermauerten Argumenten. Zudem muss ich mir jetzt nicht mehr den Vorwurf anhören, ich sei ein verblödeter Fanboy, der flamt ohne Ahnung zu haben. Am Ende bleibe ich doch noch ein verblödeter Fanboy.
Falls ich noch einige weitere Aspekte beleuchten soll, so teilt mir das einfach mit, ich werde schauen, was sich machen lässt. Aber denkt immer an den Disclaimer
tl;dr (Too Long, Didn't Read): Ich finde sowohl Android wie iOS knorke, beide haben ihre Vor- und Nachteile, für mich ist Android jedoch besser geeignet.