Ich zeichne auch gerne. Colorieren und outlines mach ich meist mit Gimp

achtung, MLP art^^

und andere sachen

@S.T.Y.L.E.Z:

Manche Personen hören das zwar nicht gerne aber ich kann dies nur immer wieder sagen: Um Betty Edwards zu zitieren: Jeder kann zeichnen. Ich versuche es mal zu beschreiben, werde wohl aber nicht an die Qualität von Frau Edwards Erklärung rankommen. Naja, aufjedenfall kann jeder schön und wirklichkeitsgetreu Zeichnen. Da Problem bei den meisten Personen ist die linke Gehirnhälfte und das Symbolsystem was man sich seit Kindesalter aufbaut. Fangen wir bei dem ersten Problem an. Die linke Gehirnhälfte ist die verbale Gehirnhälfte, sie ist eigentlich nur für die logischen Dinge wie lesen, schreiben, rechnen etc. zu gebrauchen. Ganz anders ist das bei der rechten Gehirnhäfte. Sie ist für alle kreativen Dinge zuständig, für das realistische Wiedergeben von Sachen in Sinne vom Zeichnen zum Beispiel. Nun haben aber die meisten Menschen das Problem dass sie nicht mit der rechten Gehirnhäfte beim Zeichnen arbeiten sondern mit der linken Gehirnhäfte die aber überhaupt nicht für diese Aufgabe zuständig ist.

Nun kommen wir zum Symbolsystem. Im Kindesalter baut man sich ein Symbolsystem auf z.B. die Sonne ist rund und hat ein Gesicht, ein Haus besteht aus einem Dreieck und einem Viereck etc. Für fast jeden Gegenstand hat das Gehirn ein Symbol (z.B. für ein Auge 2 Bögen und in der Mitte ein Kreis). Diese Symbole haben sich in den Jahren fest in den tiefen unserer linken Gehirnhälfte eingebrand. Da die linke Gehirnhäfte schneller als die rechte arbeitet "sagt" die linke zum rechten: "Warum willst du ein originalgetreues Auge malen, hier ich habe ein fertiges Symbol, für dich das geht schneller." Die linke Gehirnhälfte will also quasi alle Aufgaben übernehmen auch für die die sie nicht zuständig ist, sie wurde in laufe der Zeit bei uns dominant (dank den übermäßigen Gebrauch von Sprache, Schrift usw.). Um das zu verhindern muss man der linken Gehirnhäfte Aufgaben geben für die sie nicht zuständig ist so dass sie die Aufgabe gleich ablehnt und dann der rechten Gehirnhälfte überlässt (die rechte Gehirnhälfte ist quasi ein Opfer unserer dominanten linken Gehirnhälfte). Man braucht Aufgaben wo die linke Gehirnhälfte den Gegenstand nicht den schon gespeicherten Symbolen zuordnen kann. Das wird z.B. gemacht indem man ein Bild abmalt was auf dem Kopf steht (dafür gibt es kein Symbol bei uns im Hirn). Das nächste ist wirklich nur das zu zeichnen was man sieht. Man darf also nicht sagen, ich male jetzt den Arm und jetzt den Kopf, sondern man muss sich sagen, ich male jetzt diese Linie in diesem Winkel wie ich es gerade bei meinem Modell sehe. Wenn man in Linien und Winkeln denkt dann kann die linke (in unseren Fall böse) Gehirnhälfte nichts mehr tun und überlässt das der rechten Gehirnhälfte da die linke Gehirnhälfte nichts mit Linien und Winkeln anfangen kann. Das ist quasi der Schlüssel des realitätsbezogenen Zeichnen.

Wenn man im R-Modus (der R-Modus ist der Modus in dem gerade das Gehirn mit der rechten Gehirnhälfte arbeitet) ist dann kommt man auch in einem anderen Geisteszustand. Alle Zeichner berichten dass sie während dem Zeichnen zwar wie Schlafbesoffen sind, jedoch hellwach sind und hochkonzentriert sind, in diesem Modus vergeht die Zeit wie im Flug (das sind auch die Haupterkennungsmerkmale dass man in richtigen Modus für´s Zeichnen ist: Gefühl der Benommenheit, jedoch Hochkonzentiert, die Zeit vergeht viel schneller wie sonst) . Manche von euch werden es vielleicht kennen: Ihr fahrt eine weitere Strecke und schaut dabei aus dem Fenster und lasst dabei die Schönheit der äußeren Ausdrücke auf euch wirken. Ihr fühlt euch dabei wie benommen, seit aber hochkonzentriert und am Ziel angekommen fragt man sich, wie bin ich jetzt so schnell hierher gekommen. Und genau da arbeitet das Gehirn im R-Modus. Um dieses Gefühl auch beim Zeichnen zu erzeugen gibt es eine Übung: das blinde Konturenzeichnen: Ihr nehmt dazu einfach ein Blatt Papier und ein Bleistift. Denn nehmt ein Wecker und stellt ihn auf 30 Minuten. Nun schaut ihr auf eure Handfläche, setzt den Bleistift auf dem Papier ab und malt eure Linien von eurer Hand ab. Das Wort "blind" im Konturenzeichnen bedeuted dass ihr euer Blick nicht von der Hand abwenden dürft. Ihr müsst mit den Augen die Linien folgen und sie gleichzeitig auf euer Blatt übertragen. Wichtig ist dass ihr nie auf das Papier schauen dürft. Nach 30 Minuten wird der Wecker klingeln. Nun werdet ihr bemerken dass die Zeit unheimlich schnell rumgegangen ist, ihr wirklich wie in einem Trance-Zustand ward und gleichzeitig Hochkonzentriert ward. Nun, das sind die Gefühle, die man im R-Modus und gleichzeitig beim Zeichnen haben muss.

Puuuh, ich glaub jetzt sind meine Finger wund. Ich hoffe ich habe einige die Augen geöffnet dass jeder Zeichnen kann. Ich konnte es vorher selbst kaum glauben, doch nun bin ich fast mit dem Betty Edwards-Kurs durch und die Ergebnisse sind unglaublich. Das soll jetzt keine Werbung sein, jedoch lege ich jedem dieses Buch ans Herz:

http://www.amazon.de/neue-GARANTIERT-ZEI...506&sr=8-1

Die Frau hat es verdient dass Leute ihr Buch kaufen. Ich kann ihr kaum dankbarer sein.

MfG